Wirtschaft
Investition in die Zukunft

Die Firmengruppe Martin bildet in Parsberg 16 Jugendliche aus – und investiert zudem in neue 800-Tonnen-Servopressen.

18.09.2015 | Stand 16.09.2023, 6:59 Uhr
Die Neuen bei der Martin Stanz- und Umformtechnik GmbH in Parsberg: Vier junge Männer erlernen den Beruf des Werkzeugmechanikers. −Foto: Fotos: Firma Martin

Zwei wichtige Weichenstellungen für die Zukunft des Unternehmens meldet die Martin Stanz- und Umformtechnik GmbH in Parsberg „Im Grund“. Der Automobilzulieferer nahm eine weitere hochmoderne Servopresse mit 800 Tonnen Presskraft in Betrieb und stellte vier junge Männer ein, die eine Ausbildung zum Werkzeugmechaniker absolvieren.

In der Firmengruppe Martin insgesamt starteten am 1. September 17 Jugendliche ihren Berufsweg: Insgesamt erlernen in Parsberg sowie Ebersdorf, Rödental, Nürnberg und Vilnius/Litauen 53 Jungen und Mädchen gewerbliche, technische und kaufmännische Berufe mit guten Perspektiven bei erfolgreichem Ausbildungsabschluss.

In Parsberg absolvieren derzeit 16 Jugendliche eine Ausbildung. 14 erlernen den Beruf des Werkzeugmechanikers. In diesem Berufszweig genießt die Martin GmbH einen hervorragenden Ruf: So legte hier ein Auszubildender seine Gesellenprüfung als Landesbester von über 650 Werkzeugmechanikern in Bayern ab.

In Ebersdorf erlernen sieben Jun-gen den Beruf des Werkzeugmechanikers; ein Schulabgänger absolviert eine Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer und eine junge Dame strebt den Berufsabschluss einer Fachkraft für Lagerlogistik an. Bei der A. T. Werkzeugbau Nürnberg GmbH begannen zwei Jungen und zwei Mädchen die Lehre zum Feinwerkmechaniker. Auch im Schwesterunternehmen Metec in Litauen werden fünf Jugendliche nach dem deutschen Modell der dualen Ausbildung im Unternehmen sowie im firmeneigenen Blockunterricht zu Werkzeugmechanikern ausgebildet.

Die Automobilindustrie ist laut der Firma Martin Deutschlands bedeutendster Industriezweig. In Deutschland hänge jeder fünfte Arbeitsplatz direkt oder indirekt „am Auto“, ebenso die Hälfte des Exportüberschusses und 40 Prozent der Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen.

Wenn von Automobilindustrie die Rede sei, fielen meist Namen wie Audi, BMW, VW oder Mercedes. Dass in dieser Branche die meisten Erfindungen, Produktionsumfänge und Arbeitsplätze auf Zulieferer entfallen, sei weithin unbekannt. Dabei entfielen rund 80 Prozent der Wertschöpfung und die überwiegende Zahl technischer Neuentwicklungen nicht auf die Automobilhersteller selbst, sondern kämen von den Zulieferern der Fahrzeugkomponenten. Firmen wie die Martin Stanz- und Umformtechnik GmbH übernähmen immer mehr Verantwortung für die Entwicklung und Produktion von Fahrzeugen und belieferten Automobilwerke in aller Welt.

Ebenfalls im September verwirklichte die Firmengruppe die größte Investition des Jahres mit einem Gesamtvolumen von mehr als acht Millionen Euro. Zwei weitere moderne Servopressen mit 800-Tonnen Presskraft sind nach umfangreichen Vorbereitungen in den Werken in Parsberg und Coburg in Betrieb gegangen.

Damit verfügt allein das Parsberger Presswerk über zwei leistungsfähige Servo-Stanzautomaten dieser Dimension. Darüber hinaus werden werden im Geschäftsjahr mehrere Schweißzentren und -roboter in Betrieb gehen.