Verträge
Ist die Riester-Rente noch eine Option?

Der VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. fordert zeitnahe Klärung der privaten Altersvorsorge.

15.02.2022 | Stand 15.02.2022, 13:54 Uhr

Die neue Regierung hat im Koalitionsvertrag eine grundlegende Reform der privaten Altersvorsorge angekündigt, aber bislang keine konkreten Aussagen getroffen, worauf sich Verbraucher zukünftig einstellen können. Vor allem Riester-Sparer sind verunsichert. Der VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB) fordert zeitnahe Klärung, um Verbraucher eine verlässliche Planung zu ermöglichen und sich gegen das Risiko Altersarmut zu wappnen. Der Bestandsschutz für bestehende Riester-Verträge gilt derzeit als sicher. Ist aber ein Neuabschluss mit der lukrativen Zulagenförderung und den steuerlichen Entlastungen für alle Sparer möglich? Wie sieht es mit der 100-prozentigen Beitragsgarantie aus, die die Sparer unnötig Rendite kostet? Oder wird der verpflichtende Übertrag in ein neues staatliche Altersvorsorgeprodukt vorgeschrieben?

Für junge Menschen, die mit der Altersvorsorge beginnen, ist die Situation unbefriedigend, teilt die Pressestelle des VSB mit. „Die Auswahl der interessanten Vertragsangebote für Riester-Sparer reduziert sich ständig, denn immer mehr Anbieter ziehen sich vom Neugeschäft zurück“, so Nicole Bräu, Verbraucherberaterin beim VSB. „Die kostengünstigen und flexiblen Banksparpläne sind aufgrund der andauernden Niedrigzinsphase komplett vom Markt verschwunden und ab Sommer 2022 gibt es nur noch einen Riester-Fondssparplananbieter, da nach der DWS nun auch die Deka Fondsgesellschaft das Neugeschäft einstellt.“

Bei den teuren Riester-Rentenversicherungen gibt es nach Erhebungen von Finanztest im Januar 2022 mit 35 Versicherern eine größere Auswahl. Die Einstiegsvoraussetzungen sind streng: „Eine Mindestvertragslaufzeit von 20 Jahren bis Rentenbeginn ist die Vorgabe und dies erweist sich für ältere Sparer oder für Bestandskunden, die an einem Wechsel interessiert sind, als ein echtes K.-o.-Kriterium“, so Bräu. Der VSB steht für Verbraucher mit der Beratungsstelle in Cham beratend zur Seite: Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag jeweils von 9 bis 13 Uhr. Telefon: (09971) 6753. E-Mail: n.braeu@verbraucherservice-bayern.de.