Tradition
Jäger feierten Schutzpatron

Hubertus lehre verantwortungsvoll mit der Natur umzugehen, sagte Pfarrer Georg Praun. Karl Pfeilschifter ist Sieger im Schießen.

09.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:12 Uhr
Gregor Raab
Karl Pfeilschifter (4. v. li.) ist der Vereinsmeister der Jägerkameradschaft Cham im Einzelschießen. −Foto: Gregor Raab

Zum Namenstag ihres Schutzpatrons – der heilige Hubertus – hatten die Jäger am Samstagabend zu einem Gottesdienst in die Pfarrkirche Sankt Peter und Paul in Sattelpeilnstein eingeladen. Zu Beginn der Messe zogen die Waidmänner zu den Signalen der Jagdhornbläser mit einem prächtigen Hirschgeweih in das Gotteshaus ein. Für eine besondere Atmosphäre sorgten zudem die Lamer Winkl Sänger, die mit ihren Liedern über den Waldreichtum, die Jagd und von alten Bräuchen bei den Leuten echtes bayerisches Heimatgefühl aufkommen ließen.

Pfarrer Georg Praun ging in der Predigt auf die Hubertus-Legende ein. Der leidenschaftliche Jäger sei nach Jahren voller Kummer, Zweifel und innerer Zerrissenheit an einem Karfreitag von einem weißen Hirsch mit einem Kreuz zwischen dem Geweih bekehrt worden. Dazu sagte der Geistliche: „Der heutige Mensch sieht bei all den Tieren, die ihn umgeben, nur das Tier selbst. Der Hirsch ist ein Forschungsobjekt, ein Fotomotiv oder eine Gefahr für den Straßenverkehr – sonst nichts. In einen größeren oder gar einen religiösen Zusammenhang stellt er die Tiere aber nicht.“ Hubertus lehre nach Ansicht des Geistlichen dagegen die Menschen, verantwortungsvoll mit der Natur umzugehen. Die Menschheit solle daher nicht von der Schöpfung, sondern mit ihr leben.

Bei der Hubertusfeier im Vereinsheim der Wildschützen in Trebersdorf fand Thomas Hausladen, Vorsitzender der Jägerkameradschaft Cham, ähnliche Worte. Er betonte, dass die Jägerschaft mit Respekt vor dem Wild und Ehrfurcht vor der Natur einer kultivierten Jagd nachgehe. „Unsere gemeinsame Basis bilden Waidgerechtigkeit, Ethik und Moral“, so Hausladen.

Traitschings Bürgermeister Sepp Marchl erklärte, dass er sich im Kreis der Jäger sehr wohl fühle und er ihnen gerne zur Seite stehe. Er dankte allen für die geleistete Arbeit, die durch das veränderte Freizeitverhalten der Bevölkerung schwieriger geworden sei.

Die Veranstaltung bildete auch den passenden Rahmen für Ehrungen und die Bekanntgabe der Vereinsmeister im jagdlichen Schießen. Hornmeister Herbert Ettl würdigte daher die langjährige Verbundenheit von Matthias Fleischmann (zehn Jahre) und Georg Kuchenreuter (40 Jahre) zu den Jagdhornbläsern mit den Ehrenzeichen in Bronze und Gold.

Den Schießleitern Johann Bergbauer und Andreas Promberger oblag es, die Ergebnisse der Schießwettbewerbe zu verkünden. Sieger in der Einzelwertung war Karl Pfeilschifter. Der zweite Platz ging an Karl Gröbner, gefolgt von Johann Bergbauer. Auf dem 4. bzw. 5. Rang landeten Josef Peinkofer und Josef Groitl. Unter allen Teilnehmern wurden außerdem fünf Ehrenpreise verlost. Sonderpreise gab es überdies für die Jungjäger. Bei der Hegegemeinschaftswertung siegte Schorndorf vor Pemfling und Cham-Mitte. Hegegemeinschaftsleiter Jürgen Piendl nahm für seine Mannschaft den Wanderpokal entgegen. (cga)