Jahn vs. Dresden
Jahn macht den Klassenerhalt perfekt

Ein spätes Tor von Andreas Albers sichert den Regensburgern in einem zähen Kampfspiel einen Punkt bei Dynamo Dresden.

30.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:30 Uhr
Hiergeblieben! Erik Wekesser (r.) versucht Dresdens Ransford-Yeboah Königsdörffer zu stoppen. −Foto: Robert Michael/dpa

Im vierten Anlauf hat es geklappt. Dank eines Kopfballtreffers von Andreas Albers in der 88. Minute hat der SSV Jahn am Samstag bei Dynamo Dresden ein 1:1 (0:0)-Unentschieden erkämpft. Der Regensburger Fußball-Zweitligist hat damit am 32. Spieltag die angestrebte 40-Punkte-Marke geknackt und ist nun endgültig aller Abstiegssorgen ledig, die ohnehin nur noch theoretischer Natur waren. Dresden droht derweil die Abstiegsrelegation. Mersad Selimbegovic, der am Freitag seinen 40. Geburtstag gefeiert hatte und zum 100. Mal als Chefcoach auf der Bank saß, kann nun vor den abschließenden Partien am kommenden Samstag daheim gegen Heidenheim sowie am 15. Mai beim Aufstiegsaspiranten Bremen definitiv für eine weitere Zweitliga-Saison planen.

Christoph Daferner hatte die Hausherren in einem zähen Kampfspiel mit rar gesäten Highlights mit seinem 13. Saisontor (73.) in Führung gebracht. Der Däne Albers konterte mit seinem neunten Saisontreffer.

Akoto trifft die Latte

Für Dynamo war es das Spiel der letzten Chance, der Abstiegsrelegation doch noch zu entrinnen. Entsprechend stürmisch legten die Sachsen los, setzten den Jahn, der anfangs sehr tief stand und Mühe im Spielaufbau hatte, gleich enorm unter Druck. In der sechsten Minute kam der Ball nach einer Flanke, die Benedikt Gimber zunächst mit dem Kopf klärte, zu Michael Akoto, der eine Volleyabnahme aus zehn Metern an die Latte setzte. Es war Ausdruck einer Phase, in der die Regensburger die entscheidenden Zweikämpfe verloren.

Torhüter Alexander Meyer hatte im Training einen Schlag aufs Knie abbekommen und musste in Dresden passen. Laut SSV Jahn soll die Blessur beim 31-Jährigen jedoch nicht ernsthafterer Natur sein. Thorsten Kirschbaum kam zu seinem zweiten Saisoneinsatz. Ansonsten hatte Selimbegovic die erwartete Startformation aufgeboten, ließ allerdings Jan-Niklas Beste vornehmlich auf der linken Außenbahn agieren, während Nicklas Shipnoski vor allem über den rechten Flügel kam.

Kirschbaum hatte bei Akotos Chance noch die Fingerspitzen am Ball. Erst nach rund 15 Minuten nahm der Jahn mehr am Spiel teil, gestaltete die Begegnung ausgeglichener. Beide Strafräume gerieten mehr und mehr in Vergessenheit. Stattdessen wurden die Zweikämpfe im Mittelfeld beherzter geführt, und verbale Scharmützel häuften sich. So sagten sich Andreas Albers und Chris Löwe derart intensiv die Meinung, dass Schiedsrichter Chris Löwe vermittelnd eingreifen musste.

Abermals Akoto hatte vor dem Wechsel die zweite Gelegenheit (42.), Dresden in Führung zu schießen. Nach einer Ecke zog er aus elf Metern ab, der Schuss wurde jedoch abgeblockt. Das 0:0 zur Pause war dennoch insgesamt leistungsgerecht. Das Spiel war verflacht. Die Regensburger hatten mehr Spielkontrolle, ohne daraus Kapital in Form von Chancen zu schlagen.

Shipnoski verzieht

So ähnlich ging es weiter. Die Sechzehnmeterräume schienen wie vernagelt. Dem Dresdener Spiel war nicht mehr anzusehen, wie viel für Dynamo auf dem Spiel stand. Ereignisarmut prägte das Geschehen. Erst nach knapp einer Stunde hatte Shipnoski die Gästeführung auf dem Fuß, schob den Ball aber unbedrängt mit dem Außenrist am Kasten vorbei.

Es war der rare Höhepunkt einer äußerst zähen zweiten Hälfte. Quasi aus dem Nichts gingen die Sachsen dann in Führung. Nach einem Ballverlust von Gimber im Mittelfeld brachte Agyemang Diawusie den Ball von rechts vors Jahn-Tor, wo Daferner seinen Gegenspieler Steve Breitkreuz mit einer Drehung aussteigen ließ und Kirschbaum überwand. Dresdens Torjäger war bis dahin so gut wie unsichtbar.

Der Jahn machte nun auf und eröffnete den Sachsen Räume zum Kontern. Gimber legte den Ausgleich mit einer Flanke auf. Albers setzte sich dabei im Kopfballduell mit seinem Ex-Teamkollegen Jens Knipping durch.

Hier der Liveticker zum Nachlesen: