Marktrat
Jugend soll sich in Pyrbaum wohlfühlen

Jugendarbeit und Inklusion waren die bestimmenden Themen am Mittwoch in der Pyrbaumer Gemeinderatsitzung.

18.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:08 Uhr
Heike Regnet
Jugendbeauftragte Tanja Fiederer, Streetworkerin Katarina Stein und Jugendpfleger Jochen Hirschmann (v.li.) informierten über die Jugendarbeit in Pyrbaum. −Foto: Heike Regnet

Berichte über die Jugendarbeit und zur Inklusion standen bei der Sitzung des Marktgemeinderates im Fokus. Geschaffen werden soll zudem eine Stelle für den Bereich IT-Administration im Rathaus, die nun ausgeschrieben wird. Hier setzte man bislang auf einen externen Dienstleister.

Jugendbeauftragte Tanja Fiederer berichtete mit Jugendpfleger Jochen Hirschmann und Streetworkerin Katarina Stein über die Jugendarbeit, die sich am lokalen Kinder- und Jugendplan orientiere. Als Markträtin sei sie Ansprechpartnerin für Kinder, Jugendliche, Vereine und Institutionen, zudem Koordinatorin, Initiatorin, Vermittlerin und Organisatorin. Erklärtes Ziel ist, dass sich die Kinder und Jugendlichen in Pyrbaum wohlfühlen, hier verwurzelt sind und vor Ort bleiben. Wichtig sei die Förderung von Jugendbeteiligungen. Bei der Spiel- und Freizeitanlage wurden die Jugendlichen von Beginn an eingebunden. „Sie sind jetzt noch voll motiviert, doch je länger die Umsetzung dauert, umso schwieriger wird es,“ mahnte Fiederer.

Jugendliche im Ort halten

Treffpunkte, Freizeitangebote, Ferienprogramm, Zukunftsfähigkeit, Ehrenamt und Gemeindeentwicklung sind Themenschwerpunkte im Plan, erklärte Hirschmann. Mit Streetworkerin Stein unterstütze er die ehrenamtlichen Teams der Jugendtreffs Basement in Pyrbaum und One in Seligenporten. Ein wichtiges Thema sind wegen Corona stets die Hygienekonzepte. Zur mobilen Jugendarbeit ist die Ausarbeitung eines neuen Arbeitskonzeptes in Planung, ergänzte Stein, die am 1. April ihre Stelle antrat.

Zur geplanten Freizeitanlage informierte Hirschmann, dass in der nächsten Woche mit dem Förderbescheid durch Leader gerechnet werde. Schwierig gestaltete sich durch die Corona-Pandemie die Unterstützung des Ehrenamts, da in den vergangenen Monaten nur wenige Angebote durch die Vereine gemacht werden konnten. Im steten Austausch stehe man mit der Schule. Geschaffen wurden alternative Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien in Zeiten von Corona, wie Tipps für gute Laune per WhatsApp, virtuelle Jugendtreffs und Online-Angebote.

Schule: Bebauungsplan Ringstraße:Feuerwehr:
Die umfangreichen Erweiterungs- und Sanierungsarbeiten an der Grundschule Pyrbaum haben begonnen.Die Räte beschlossen, den Bebauungsplan aus dem Jahr 1979 aufzuheben. In dem gesamten Gebiet bestehen aktuell noch drei Baulücken.In ihren Ämtern bestätigt wurden bei der FF Pyrbaum erster Kommandant Heinz Müller und zweiter Kommandant Alexander Eckstein. Es muss noch ein federführender Kommandant benannt werden.

Weiter voran soll es mit der Freizeitanlage gehen, so Hirschmann im Ausblick. Unterstützt werden weiterhin die Jugendtreffs, der Jugendaustausch mit Ungarn und die Förderung der MINT-Themen an der Schule. Ein weiterer Schwerpunkt wird die Wiederaufnahme des persönlichen Kontaktaufbaus zu Vereinen und Gruppen sein. Zum neuen Streetwork-Konzept sollen Daten erhoben werden, zum Beispiel durch eine Befragung der Jugendlichen. Dank galt allen, die sich in der Jugendarbeit engagieren – an erster Stelle Andrea Lehmeier im Rathaus, die wichtiges Bindeglied für alle Beteiligten sei. Monika Werft wollte wissen, ob sich die Jugend in Pyrbaum gut aufgehoben fühle. Stein lobte die gute Vereinsstruktur in der Marktgemeinde. Kein Thema mehr sei Obdachlosigkeit.

Schwachstelle Marktplatz

Viele Denkanstöße gab Inklusionsbeauftragte Regina Lindner. „Behindertes Leben findet in der Regel im Stillen statt“, stellte Lindner fest. Es gebe aber noch viel zu tun. Geschaffen wurde ein barrierefreier Zugang zum Rathaus. Auch wurden weitere Bänke am Friedhof in Seligenporten aufgestellt. Größte Schwachstelle sei der Marktplatz. Der Zebrastreifen befinde sich abseits vom Geschehen. Gewünscht wurde ein dieser in Rathausnähe, zudem ein neuer Behindertenparkplatz.

Handlungsbedarf bestehe auch bei der Barrierefreiheit. In der Kritik stand der Aufgang zum Festplatz. Das Geländer biete keine Hilfe. Lindner fragte zur Ausstattung von Schule und Kitas nach, ob es behindertengerechte Tische und Spielgeräte gibt. Auch die Beschilderung an Bushaltestellen sei oft zu klein. Bernd Glas betonte, dass die Umsetzung eines Zebrastreifens oft ein Jahrhundertprojekt sei. Stefan Zeltner mahnte, dass Zebrastreifen Sicherheit vermitteln, die es nicht gibt. Handlungsbedarf sah er beim Pflaster auf dem Marktplatz.