Tradition
Kameradschaft hofft auf das nächste Jahr

Wallfahrt nach Streicherröhren wird wieder im kleinen Rahmen veranstaltet. Vor der Kapelle ist am Pfingstmontag Messe.

17.05.2021 | Stand 16.09.2023, 2:59 Uhr
Die Streicherröhren-Kapelle und ihr weites Umfeld ermöglichen am Pfingstmontag eine öffentliche Messe. −Foto: cls

Besonders an Pfingsten und speziell wiederum am Pfingstmontag steht die Streicherröhren-Kapelle eigentlich ganz im Zeichen der traditionellen Wallfahrt der SuKK Untertraubenbach. Doch wie schon 2020 lässt die Pandemielage auch heuer keine große Wallfahrt zu. 2018 und 2019 feierte Untertraubenbach an Pfingsten zwei große Vereinsfeste: zunächst die Feuerwehr 150. Geburtstag, ein Jahr später die SuKK Untertraubenbach das 140-jährige Gründungsfest. Beide Male wurden am Pfingstmontag vor dem Festausklang bei der Wallfahrtskapelle Streicherröhren Festgottesdienste gefeiert.

Durch die Zuspitzung der Coronapandemie musste 2020 die Soldaten- und Kriegerkameradschaft Untertraubenbach ihre Soldatenwallfahrt zur Streicherröhren-Kapelle ohne große Ankündigung durchführen. Die Wallfahrt entfiel, stattdessen wurde vor dem religiösen Kleinod nur ein Gottesdienst gefeiert mit einer Fahnenabordnung des Vereins sowie Ehrengästen.

Einschränkungen in diesem Jahr

Auch die 142. Wallfahrt an diesem Pfingstmontag, 24. Mai, muss noch im eingeschränkten Rahmen ablaufen. Das traditionelle Gelöbnis wird von der SuKK Untertraubenbach nichtöffentlich durch die Vorstandschaft im kleineren Kreis gewahrt. Am Gottesdienst um 10 Uhr bei der Streicherröhren-Kapelle kann dann die gesamte interessierte Öffentlichkeit teilnehmen, da das weite Umfeld die Voraussetzungen bietet, dass Abstands- und Infektionsschutzmaßnahmen eingehalten werden können. Die Gottesdienstteilnehmer haben eine FFP2-Maske zu tragen.

Die beiden neuen Schaftböller der SuKK Untertraubenbach, in toller und ehrenamtlicher Hand- beziehungsweise Eigenarbeit von den Mitgliedern Christian Fuchs und Konrad Schweiger angefertigt, werden erst bei der Wallfahrt im kommenden Jahr 2022 gesegnet. Dann sollte die Soldaten-Wallfahrt wieder im gewohnten großen Rahmen mit allen Mitgliedern von Seiten der SuKK Untertraubenbach sowie der Patenvereine begangen werden können.

Die Gründung der SuKK Untertraubenbach geht zurück auf die erste Soldatenwallfahrt im Jahre 1879, damals schlossen sich die Veteranen des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 zusammen und führten diese Wallfahrt zum ersten Mal durch. Diese bedeutende Tradition wurde von den Nachfahren bis heute aufrechterhalten und ist eine der Grundsäulen der SuKK Untertraubenbach, die Streicherröhren-Wallfahrt am Pfingstmontag zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte des Vereins. Einen großen Aufschwung nahm die Pfingstmontagwallfahrt nach Streicherröhren, als Wolfgang Urban neuer Pfarrer in Untertraubenbach wurde. Da dieser selbst als Soldat die Schrecken des II. Weltkrieges und der darauffolgenden Kriegsgefangenschaft miterleben musste, war ihm diese Dankwallfahrt ein großes Anliegen. Bis zu seinem unerwarteten Tode im Jahr 1993 war Pfarrer Urban der geistliche Begleiter dieser Wallfahrt. Seit mehreren Jahrzehnten nahmen sich der alljährlichen Wallfahrt auch die Kameradschaften aus Schorndorf, Altenmarkt-Janahof und Pemfling an und 2019 erstmals der Ortsverband Martinsneukirchen.

Ehrungen sind überfällig

Die Kameradschaft aus Schorndorf wurde bereits für ihre Treue vor einigen Jahren geehrt. Die Ehrung von Altenmarkt und Pemfling wäre überfällig, wird aber wegen der Pandemie ebenfalls auf 2022 verschoben. Die Mitglieder der Soldaten- und Kriegerkameradschaft Untertraubenbach stehen bis heute zum Gelübde ihrer Vorfahren, danken für eine gesunde Heimkehr aus dem Soldatendienst und bitten gleichzeitig dafür, dass der Frieden unserem Vaterland erhalten bleiben möge. (cls)