Bundeswehr
Kaserne Cham: Noch sieben Jahre bauen

Die beiden Abgeordneten Karl Holmeier und Dr. Gerhard Hopp informieren sich bei Brigadegeneral Jörg See

28.08.2018 | Stand 16.09.2023, 6:04 Uhr
Hans Schmelber

Brigadegeneral Jörg See, MdB Karl Holmeier, MdL Gerhard Hopp und Oberst Gernot Kirch auf dem Traditionsweg der Kaserne mit den früheren Standorten der Brigade.Fotos: Schmelber

Brigadegeneral Jörg See begrüßte im Beisein von dem im Moment stellvertretenden Kommandeur Oberst Gernot Kirch am Dienstagvormittag in seinem Büro im neuen und modernen Stabsgebäude in der Kaserne in Cham die beiden Abgeordneten Karl Holmeier (MdB) und sein Pendant im Landtag Dr. Gerhard Hopp. Es wurde über allgemeine Themen gesprochen wie die Auftragslage der Brigade, Ausbildung, Übungen, Einsätze aber auch schon über die zwei 2019 anstehenden Feiern zu 60 Jahren Garnison Cham und zu 60 Jahren Panzerbrigade 12.

„Ich bin jetzt fast ein halbes Jahr in Cham und wenn man sich in der Kaserne umschaut, so wie wir miteinander umgehen, angefangen bei der Bürgermeisterin bis runter zum Bürger sind wir wirklich gut angekommen und gut aufgenommen und freuen uns auf eine gemeinsame Zeit“, sagte See. Der General informierte die beiden Politiker, was die Brigade so gerade umtreibt. „Wir sind gut in Cham angekommen. Wir bekommen unsere Soldaten auch in Wohnungen in Cham unter, freuen uns aber auch über jeden, der uns Wohnraum anbietet und unterstützt.“ Der Wohnungsmarkt könne als entspannt betrachtet werden, trotzdem werden immer wieder neue Wohnungen benötigt. Am besten Ein- bis Zweizimmer-Wohnungen und nach Möglichkeit möbliert, zumindest teilmöbliert. „Die erste Welle ist auf alle Fälle gut untergebracht“, versicherte der General.

Die Soldaten müssten immer noch mit Baustellen, auch in der Kaserne, leben. Innerhalb der Kaserne sind alle stabsrelevanten Maßnahmen vollendet, wobei sicherlich noch an einigen Stellen verbessert wird. „Gebaut werden wird auch weiterhin noch peu à peu die nächsten sechs bis sieben Jahre“. Im Moment wird das Sanitätsgebäude fertig gebaut und auch das Kantinengebäude kommt noch an die Reihe sowie Unterkünfte und Lehrsaal“, sagt der General. Es werden immer rund 500 bis 600 Soldaten in der Kaserne sein und zusätzlich noch über 40 zivile Arbeiter und Angestellte.

Nach wie vor ist die Brigade im Kosovo engagiert. Soldaten der 12er waren in Afghanistan und in Mali und werden wieder nach Mali gehen. 2019 werden die Brigade in Litauen sein. Im Moment sind dort fast dreihundert Soldaten. „Die Anzahl wird sich aber Anfang 2019 wieder schlagartig auf acht bis neunhundert erhöhen, weil wieder ein Litaueneinsatz bevorsteht. Das wird dann aber überwiegend Soldaten aus Pfreimd betreffen“, so Jörg See. Innerhalb der Brigade hat sich nichts geändert. Nur geführt wird jetzt von Cham aus und das ist wegen der geografischen Situation etwas leichter als von Amberg aus, weil die Wege zu den Truppenteilen kürzer sind. Der Brigade-Kalender ist bis ins Jahr 2020 mehr als gefüllt. „Dr. Hopp und ich sind heute hier, um uns unter anderem zu informieren, wie der Umzug geklappt hat und wie der Stand der Bauphase ist“, sagte MdB Holmeier. Ein Thema des Gespräches war auch die Nachwuchsgewinnung im Bereich der Mannschaften, Unteroffiziere und Offiziere. Die Bundeswehr muss bei diesem Aspekt mit der freien Wirtschaft konkurrieren. Man sei sich politisch einig, die beste Ausstattung und Ausrüstung für unsere Soldaten im Ausland, aber auch in den Standorten zu beschaffen. Auch das Thema Ersatzteilversorgung sei ganz wichtig. Bei uns in der Oberpfalz sei die Bundeswehr gut aufgestellt. Holmeier machte abschließend noch ein Kompliment für die neuen Gebäude. „Die Weltlage verändert sich ständig“, sagte Hopp und er sieht dadurch auch die Bundeswehr im Anpassungsprozess. Regional sei es wichtig, eine Wertschätzung der Arbeit der Bundeswehr bei den Bürgern zu erreichen. „Wir können froh sein, dass sie hier bei uns sind“, bestätigte er gegenüber dem Brigadekommandeur.

Die beiden Abgeordneten bedankten sich beim Brigadekommandeur für die herzliche Aufnahme. „Die Bundeswehr gehört zum Bild in unserer Heimat“, versicherten beide unisono.

Die Frage, ob alle Panzer in der Brigade einsatzbereit sind, verneinte der General und sprach dabei das Ersatzteilproblem an. Die Brigade brauche mehr Ersatzteile, speziell und primär auch für die Panzer in Litauen. Diese Wege müssen neu aufgebaut werden. Im Baltikum sei allerdings alles da, was die Soldaten für einen Auslandseinsatz brauchen. „Insgesamt aber üben wir auch intensiver als bisher und dadurch ist auch der Verschleiß höher“, fügte der Kommandeur noch an.

Auf die Feierlichkeiten 2019 angesprochen informierte Brigadegeneral Jörg See noch, dass man sich um den bundesweiten „Tag der offenen Tür“ beworben hat. Mittlerweile erfolgte auch die Zusage und man wird dieses Event im Juni 2019 im ganz großen Stil präsentieren.

Auf den Nachwuchs angesprochen, versicherte der Kommandeur, dass er gerne mehr hätte. „Der demografische Faktor geht nicht spurlos an uns vorbei. Was wir brauchen, sind mehr Spezialisten“, so Jörg See und informierte, dass in der Brigade zwei Grundausbildungskompanien sind. Eine in Weiden mit ca. 140 Stellen und eine in Cham mit etwa 100 Soldaten. (fsh)