„War der Künstler besoffen?“
Kaum Ähnlichkeit mit dem Bomber der Nation: Hohn und Spott für Gerd-Müller-Denkmal

05.11.2022 | Stand 15.09.2023, 3:04 Uhr
Im schwäbischen Nördlingen wurde am Donnerstagabend eine Skulptur enthüllt, die Gerd Müller beim Treffer zum 2:1 gegen die Niederlande im Finale im Münchner Olympiastadion zeigt. −Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Gerd Müller, einstiger „Bomber der Nation“,ist seit Donnerstag auf einem Bronze-Denkmal in seiner Geburtsstadt Nördlingen verewigt. Oder doch nicht? Viele Facebook-Nutzer sehen keine Ähnlichkeit zum Ex-Bayern-Spieler.



„Wer soll das sein?“, ist noch eine der höflichsten Fragen, die Facebook-Nutzer in den vergangenen Tagen unter Posts zur enthüllten Müller-Statue schrieben. Andere fragen sich, ob der Künstler besoffen war, zweifeln an dessen Sehstärke. Wieder andere sehen in der Figur ganz andere Personen wie Klaus Fischer, Mario Gomez oder - wohl anhand der Haare - die Figur Captain Tsubasa aus der gleichnamigen japanischen Manga-Serie aus den 80ern.



Doch nicht nur im Gesicht sehen viele Nutzer keine bis kaum Ähnlichkeit: Der echte „Bomber der Nation“ habe auch mindestens doppelt so dicke Oberschenkel gehabt, kommentiert eine Userin.

Müller prägte eine Ära

Müller war im Sommer 1964 als 18-Jähriger vom schwäbischen Amateurligisten TSV 1861 Nördlingen zum FC Bayern gekommen. Der damalige Trainer Zlatko „Tschik“ Cajkovski rief ihn noch „kleines, dickes Müller“. Der unvergleichliche Stürmer prägte anschließend aber eine Ära. Mit der Nationalmannschaft wurde er 1972 Europameister und 1974 Weltmeister, wobei er das Siegtor im Finale in München gegen die Niederlande erzielte. Müller ist zudem der mit Abstand erfolgreichste Torschütze der Bundesliga mit 365 Toren in 427 Partien.

Nach seiner Karriere blieb Müller dem FC Bayern lange als Trainer im Nachwuchs erhalten, ehe er sich zurückziehen musste. Müller litt an Alzheimer und lebte seit Jahren im Pflegeheim, wo er professionell betreut wurde.Die Stürmer-Ikone ist am 15. August 2021 im Alter von 75 Jahren gestorben.Der Fußball weltweit nahm Abschied von Müller.