Theologie
KEB lädt zum Vortrag ein

Am 19. Oktober erzählt Roland Preußl im Pfaarsaal von St. Pius über die Entwicklung des jüdisch-christlichen Verhältnisses.

13.10.2021 | Stand 13.10.2021, 13:08 Uhr
Auf dem Bild ist Herrschende und erlösende Kirche und blinde Synagoge zu sehen. −Foto: pixabay

Der steinige Weg zweier Geschwister: Ein Blick auf den jüdisch-christlichen Dialog ist ein Vortrag bei der KEB in Kelheim anlässlich des Gedenkens an 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland, das in diesem Jahr begangen wird. Am Dienstag, 19. Oktober, um 19 Uhr laden die Pfarreiengemeinschaft St. Pius - Hl. Kreuz und die Katholische Erwachsenenbildung im Landkreis Kelheim zu einem Vortrag zur Entwicklung des jüdisch-christlichen Verhältnisses in den Pfarrsaal von St. Pius (Elsterstraße 2) ein, wie die KEB Kelheim und Saal mitteilen. Referent ist der Diplomtheologe und Geschäftsführende Bildungsreferent der KEB Regensburg-Stadt Roland Preußl. Der Vortrag beginnt bei mittelalterlichen Darstellungen, bei denen das Judentum als verblendet dargestellt wird. Ihnen wurde das Heil abgesprochen, da sie Christus nicht als Messias anerkannten. Die Kirche hingegen zeigt sich in diesen Darstellungen als die triumphierende Herrscherin, die mit Krone das Heil ermöglicht.

„Diese Bilder vermitteln jedoch eine gefährliche Theologie, die heute lehramtlich überwunden ist, aber leider noch immer tradiert wird“, so der Referent. „Für den christlich-jüdischen Dialog, den wir heute führen, ist es daher wichtig, wie sich die beiden Geschwister im Glauben an den einen Gott begegnen. Letztlich schützt ein Wissen um die theologischen Hintergründe auch vor neuem Antisemitismus und Antijudaismus.“ Im Vortrag wird anhand von vielen Bildern und Texten die Entwicklung der grundlegenden theologischen Gedanken dieser geschwisterlichen Verhältnisbestimmung veranschaulicht und Wege für ein religiöses Zu- und Miteinander aufgezeigt. So soll dem entgegengewirkt werden, das theologische Aussagen für Antijudaismus missbraucht werden und der Anschein erweckt wird, Antisemitismus hätte eine legitime theologische Grundlage in der katholischen Dogmatik, wie das leider in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder geschehen ist.

Das Gedenken an 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland, das in diesem Jahr begangen wird, soll ins Bewusstsein rufen, dass jüdisches Leben über die Jahrhunderte hinweg keine Randerscheinung war, sondern integraler Bestandteil der Kultur in Deutschland, oder den historischen Ländern auf dem heute deutschen Gebiet war. Dies gilt für alle Bereiche des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens. Die Katholische Erwachsenenbildung im Landkreis Kelheim e.V. hat auf diesem Hintergrund ein breites Programm für dieses Jahr zusammengestellt. Es reicht von einem kürzlich in Saal angebotenen Konzert mit jüdischer Musik und Texten aus der jüdischen Liturgie bis zu Besuchen in der neu gebauten Synagoge in Regensburg. Nähre Informationen und Anmeldung bei der KEB im Landkreis Kelheim, Telefonnummer (09443) 9282381, E-Mail: info@keb-kelheim.de oder www.keb-kelheim.de. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen. Es gilt die 3G-Regel oder die gültigen Hygienevorschriften.