Dorfgemeinschaft
Keinen Nachfolger gefunden: Stirbt das Dorfleben in Schnufenhofen aus?

15.05.2023 | Stand 15.09.2023, 0:02 Uhr
Vera Gabler
Willi Bierschneider (r.) ehrte Franz Spangler für die Betreuung des Dorfhauses in Schnufenhofen. −Foto: Vera Gabler

Muss das Dorfhaus in Schnufenhofen künftig geschlossen werden? Und was passiert dann mit der Dorfgemeinschaft? Bei der Jahresversammlung der Dorfgemeinschaft Schnufenhofen im Dorfhaus stellte sich kein neuer Vorsitzender zur Verfügung.

Der derzeitige Vorsitzender Willi Bierschneider konnte rund 30 Männer und Frauen zur Versammlung begrüßen, einschließlich der Vorstandsmitglieder, die sich aus den Vorsitzenden der Ortsvereine mit OGV, Feuerwehr, SKK/RK, Frauenbund, Skiclub, CSU und Faschingsverein zusammensetzen.

Der Verein war 1995 mit viel Geschick und persönlichem Einsatz vom damaligen Ortssprecher Willi Bierschneider gegründet worden. Seitdem hat der Verein Dorfgemeinschaft die Aktivitäten der Schnufenhofener Vereine und Vereinigungen sowie mit einer Reihe von Vorhaben den Ort in die Richtung einer zeitgerechten Entwicklung gesteuert.

Von 2010 bis 2014 führte Florian Schels den Verein. Als sich 2014 kein Nachfolger für Schels fand, stellte sich Bierschneider wieder zur Verfügung. „Jetzt nach 24 Jahren suche ich wieder einen Nachfolger“, sagte Bierschneider im Gespräch mit unserer Zeitung. Er habe seine Entscheidung, nicht mehr zu kandidieren, schon sehr lange in der Vorstandschaft bekanntgegeben.

„Wir haben viel erreicht“, stellte Bierschneider rückblickend fest. Er erinnerte an die Friedhofssanierung und die Dorferneuerung: „Viele haben schon vergessen, wie gefährlich es auf der Durchgangsstraße ohne Gehweg war.“ Auch das Weinfest und den Weihnachtsmarkt habe die Dorfgemeinschaft ins Leben gerufen.

Neu gebaut werden konnte ein Dorfstodl. Doch Bierschneider stellt fest, dass das Interesse an einer Dorfgemeinschaft rückläufig sei. Das merke er auch freitags, wenn das Dorfhaus geöffnet hat und nur wenige kommen.

„Das Dorfhaus und der Stodl gehört der Gemeinde“, sagte Schels nach der ergebnislosen Wahl. Sollte der Verein aufgelöst werden, gebe es kein Mitbestimmungsrecht mehr, was die Nutzung der Gebäude betreffe. Die Heizung werde abgedreht und alle Buchungen laufen über die Gemeinde.

Der nächste Schritt ist nun ein Treffen der Vereinsvorstände. Vielleicht ergebe sich eine Teamlösung, hofft Bierschneider. Abscließend überraschte er Franz Spangler mit einem Geschenk als Dank für die Hausmeisterdienste und Getränkebestellung für den Dorfhausbetrieb.