Theater
Kostüme nähen fürs Tapfere Schneiderlein

15 junge Darsteller spielen das Grimm-Märchen in der Osterwoche. Jeden Mittwoch ist Kostümprobe mit den Schneiderinnen.

08.03.2019 | Stand 16.09.2023, 5:51 Uhr

Immer wieder holen die vier Theaterschneiderinnen (von links) Elisabeth Weber, Laura Müller, Helga Freimuth und Frieda Gäck die Darsteller zur Anprobe in die Schneiderei. Jeder Darsteller bekommt ein perfektes Kostüm. Foto: kll

Die Arnbrucker Theatergruppe überlässt nichts dem Zufall. Schon Monate vor den vier geplanten Aufführungen des Jugend- und Kindertheaters hatten sich die 15 jungen Darsteller zu zwei Workshops in der Aula der Grundschule getroffen, um sich auf die neue Theatersaison einzustimmen. Am kommenden Samstag, 9. März, wird um 16 Uhr in der Aula die erste Leseprobe sein, nachdem vor gut drei Wochen alle ihre Rollen und Texthefte bekommen und die vier Schneiderinnen bei allen Darstellern die Maße für die Kostüme genommen hatten.

Es ist jedes Jahr dasselbe: Das Kostüm muss für jedes Kind passen. Da gibt es kein lässiges „Taugt scho“, denn auch ein Märchen ist ein Schauspiel, in dem jeder Darsteller gefordert ist, sein Bestes zu geben. Das wollen auch die vier Schneiderinnen Laura Müller, Helga Freimuth, Frieda Gäck und Elisabeth Weber, die außerdem noch den ganzen Kartenvorverkauf machen. Die vier treffen sich jeden Mittwochnachmittag oben in der Schneiderei im ehemaligen Lehrerwohnhaus, wo die Gemeinde der Theatergruppe auch einen Raum für den inzwischen sehr umfangreichen Kostümfundus zur Verfügung gestellt hat. Dort probieren die Kinder dann nacheinander ihr Kostüm an und sie freuen sich, wenn sie durch das Kostüm schon in ihre Rolle schlüpfen können.

„Das tapfere Schneiderlein“ hatte die 4. Klasse der Grundschule am Schuljahresende 2010 zweimal in der Aula aufgeführt und war damals regelrecht gefeiert worden. Den Theatertext der Autorin Hannelore Möller verwendet man mit ein paar Änderungen auch in diesem Jahr wieder. Aber anstatt zweier Sprechergruppen werden dieses Jahr Wilhelm Grimm und seine Gattin Dorothea das ganze Stück begleiten und kommentieren.

Im Mittelpunkt steht der Schneider, der seine Tapferkeit, mit der er sieben Fliegen auf einen Streich erschlagen hat, groß plakatiert und damit im Königreich hausieren geht. Doch dort macht dem König das Regieren nur Kopfweh, die Ritter-Armee ist unfähig, zwei Riesen, das Einhorn und das Wildschwein wüten ungeniert im Reich. Da ist der König froh über einen Kerl, der sich zutraut, seine Probleme zu lösen, und verspricht ihm gleich seine Tochter und das halbe Reich dazu. Weil der Prinzessin das gar nicht passt, darf man gespannt sein, wie das wohl ausgeht. (kll)