Feier
Krankenpflegestation Sinzing blickt auf 40 Jahre zurück

16.06.2022 | Stand 15.09.2023, 4:44 Uhr
Ein Teil des Pflegeteams der Sozialstation mit Franz Xaver Wiesner vom Förderverein (l.), Pfarrer Reber (hinten, l.) und der Leiterin der Station, Petra Pöpel-Gajeck (vorne, m.), bei der Feier −Foto: lpe

Die Kranken- und Altenpflegestation Sinzing-Viehhausen-Eilsbrunn feiert das 40-Jährige. „Gut gepflegt zuhause leben“ war 1982 die Motivation für die Pfarreien Sinzing, Viehhausen und Eilsbrunn, eine ambulante Kranken- und Altenpflegestation unter dem Dach der Caritas zu gründen. Die Initiative hierzu ergriff der damalige Sinzinger Pfarrer Franz Xaver Kaiser, der auch die Geistlichen der Nachbarpfarreien Viehhausen und Eilsbrunn für das Projekt gewinnen konnte.

Das Leben im eigenen Zuhause für auf Hilfe angewiesene Personen soll so lange wie möglich erhalten bleiben, war das Ziel der Geistlichen der drei Pfarreien in der Gemeinde, bestätigen die Niederschriften von damals. Bis zur Gründung einer Arbeitsgemeinschaft, die sich um Organisatorisches und Verwaltungstechnisches kümmert, übernahm die Pfarrei Sinzing die Trägerschaft. Der folgenden Arbeitsgemeinschaft gehören neben den Geistlichen auch je ein Mitglied der Kirchenverwaltung und der Bürgermeister oder sein Stellvertreter an.

5000 DM (eine Mark pro Pfarreiangehörigen) investierten die drei Pfarreien zum Start der Pflegestation in die Grundausstattung (Büro etc.). Eine einzige Pflegekraft kümmerte sich ab April 1982 um anfangs 17 Patienten im Rahmen von Hausbesuchen. Bis 1988 verdoppelte sich die Zahl der zu pflegenden Personen. Seither stieg der Pflegebedarf stetig an und die Sozialstation erweiterte sich personell bis auf aktuell 17 Mitarbeiterinnen zur Versorgung von rund 80 Pflegebedürftigen zum Teil mehrmals am Tag. Zwei Haushaltshilfen ergänzen das Team, erzählt Petra Pöpel-Gajeck, die Leiterin der Station. Die stets steigenden Anforderungen an die Sozialstation seien, wie auch Corona gezeigt habe, eine große Herausforderung sowohl personell, qualitativ als auch organisatorisch, betont sie. „Deshalb sind wir dankbar, mit dem Förderverein der Kranken- und Altenpflegestation, der sich 2008 unter Vorsitz von Altbürgermeister Franz Xaver Wiesner gegründet hat, einen zu hundert Prozent verlässlichen Partner an der Seite zu haben.

Der Förderverein unterstützt seither die Station. Mit den finanziellen Zuwendungen für die Anschaffung und den Unterhalt der Fahrzeugflotte (derzeit sieben Klein-Pkw), die Büroorganisation mit EDV-Equipment, die Durchführung von Projekten wie Betreuungsnachmittagen zur Mobilisation Pflegebedürftiger und zur Entlastung der Angehörigen ist es möglich, den zu Pflegenden „fünf Minuten mehr an Zeit“ abseits der Bürokratie zu schenken, sagt Pöpel-Gajeck. Dies sei eine große Erleichterung.

Seit 2008 hat sich der Förderverein mit 272000 Euro an finanzieller Unterstützung eingebracht. Für diesen unglaublichen Betrag und das Engagement insgesamt gelte es großen Dank zu sagen, so Pöpel-Gajeck. Dies zeige, dass die Sozialstation ihren Platz in der Gemeindegesellschaft gefunden hat und von der Bevölkerung positiv mitgetragen wird. Neben den rund 760 Mitgliedern des Fördervereins unterstützen Personen mit Spenden aus Privatfeiern und Vereine mit Einnahmen aus Veranstaltungen. Die Anschaffung von Fahrzeugen für das Pflegepersonal fördern zusätzlich regelmäßig die örtliche Raiba und der Raiffeisen-Gewinn-Spar-Verein.

Auch Ehrenamtliche unterstützen regelmäßig die Station. Pfarrer Reber und Pöpel-Gajeck dankten dem Pflegepersonal für den jederzeit verlässlichen Einsatz. Die Betriebszugehörigkeit von 15, 20 und 30 Jahren einiger Mitarbeiterinnen bestätige auch das gute Klima und das gute Miteinander, lobte Pfarrer Reber. Auch 2. Bürgermeister Sepp Espach gratulierte zum Jubiläum.