Schutz
Landkreis warnt vor Schadenslagen

Im Landkreis Kelheim gibt es ein Warnkonzept für Katastrophenfälle. Es basiert auf drei Säulen. Wichtig ist der Faktor Zeit.

30.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:29 Uhr
Kreisbrandrat Nikolaus Höfler (l.) und Landrat Martin Neumeyer (r.) stehen vor einer der 181 Sirenen im Landkreis Kelheim. −Foto: Lukas Sendtner

Vor dem Hintergrund der extremen Unwetterereignisse in Teilen Deutschlands ist es Landrat Martin Neumeyer und Kreisbrandrat Nikolaus Höfler sehr wichtig, die Bevölkerung aufzuklären, welche Möglichkeiten der Landkreis Kelheim hat, um vor Schadenslagen zu warnen. Es besteht ein Konzept, das auf drei Säulen basiert: Die Grundlage bilden 181 Sirenen. Diese sind zum einen dafür gedacht, mit einem dreimal auf- und abschwellenden Heulton die örtliche Feuerwehr zu alarmieren. Zum anderen sind die meisten der Sirenen aber auch dafür ausgerüstet, die Bevölkerung mit einem einminütigen Dauerton vor besonderen Schadenslagen zu warnen. Dieser andauernde Heulton fordert die Menschen auf, ihre Radiogeräte einzuschalten. Auf den gängigen bayerischen Radiosendern erhalten sie durch Rundfunkdurchsagen Informationen und Verhaltenshinweise, berichtet der Pressesprecher des Landratsamtes Kelheim.

Einen weiteren Baustein, um die Bürger zu warnen, bilden 17 mobile Lautsprecheranlagen, die den Feuerwehren des Landkreises Kelheim zur Verfügung stehen. Der gezielte Einsatz von Dispogruppen ermöglicht eine gute Abdeckung zumeist vordefinierter Warnbereiche. Diese sogenannten Dispogruppen werden bei besonderen Einsatzlagen alarmiert und bestehen aus jeweils fünf Fahrzeugen mit Lautsprecheranlagen. Damit die Durchsagen einheitlich und möglichst gut verständlich sind, stehen digitalisierte Durchsagetexte in Deutsch und Englisch zur Verfügung, die je nach Schadenslage eingespielt werden. Als dritte Säule besteht zudem die Möglichkeit, Warnmeldungen durch die Warn-App Nina zu veranlassen. Nina steht für Notfall-Informations- und Nachrichten-App. Technischer Ausgangspunkt ist dafür das modulare Warnsystem des Bundes MoWas. Die Warn-App Nina kann durch die Integrierten Leitstellen, aber auch direkt durch die Kreisverwaltungsbehörden aktiviert werden. Durch das auf drei Säulen basierende Konzept ist der Landkreis Kelheim zur Warnung der Bevölkerung gut aufgestellt. Der Unsicherheitsfaktor bleibt jedoch die Zeit, die zur Verfügung bleibt, ehe ein Schadensereignis eintritt.