Freizeit
Lindy Hop macht Menschen gute Laune

Ein Tanz erobert Regensburg. Der Boogie Woogie-Vorläufer geht in die Beine, ist für jeden geeignet und kennt keine Regeln.

04.09.2017 | Stand 16.09.2023, 6:26 Uhr
Angelika Lukesch

Sebastian Hivy (Mitte links) und Annika Rossmanith (Mitte rechts) tanzen den Lindyhop mit großer Begeisterung. Foto: Lukesch

Aus einem Fenster an der Obermünsterstraße dröhnen fröhliche, rhythmische Swing Musik und Big Band Klänge. Im Treppenhaus nimmt die Lautstärke zu und im Kursraum angekommen, beginnen die Beine schon fast automatisch zu wippen. Es scheint fast unmöglich, sich bei dieser Musik, die Ende der zwanziger Jahre in den Ballsälen New Yorks gang und gäbe war, ruhig zu halten. Die Pärchen, die sich im Tanzsaal dazu bewegen, tanzen den sogenannten Lindy Hop, einen Tanzstil, der als Vorläufer des Jives, Boogie Woogie und des akrobatischen Rock’n Rolls gilt.

Sebastian Hivy und Annika Rossmanith sind diejenigen, die den Lindy Hop in Regensburg etabliert haben. Sie geben mittlerweile eine Reihe von Kursen und das Interesse wächst. „In Regensburg fängt es gerade erst an. 40 bis 50 Tänzer kommen zurzeit regelmäßig zum Lindy Hop“, sagt Sebastian Hivy. Als die beiden jungen Tänzer ihren ersten Kurs lancierten, waren sie völlig überrascht von der Resonanz. 50 Menschen hatten sich eingefunden, um den Lindy Hop zu tanzen. Ganz besonders eingeschlagen hat das Angebot des „Swinging Monday“. Hier kann jeder ohne Anmeldung kommen und bei einem der vier Level mitmachen. Der „Swinging Monday“ ist ein vierstündiger Kurs mit anschließendem „Social Dance“ im Zentrum für junge Kunst, Weingasse 1.

Auf die Frage, was ihn an diesem Tanz so faszinierte, antwortet Sebastian Hivy: „Mir gefällt, dass Lindy Hop so frei ist. Man ist nicht gezwungen, Schritte abzuarbeiten, sondern kann improvisieren… Beim Lindy Hop gibt es kein richtig und kein falsch, sondern nur grundsätzliche Technikkonzepte, die das Tanzgefühl und die Verbindung mit dem Partner steigern.“

Seine Partnerin Annika Rossmanith findet den Lindy Hop einfach nur „befreiend“. „Ich vergesse alles um mich herum und lasse mich von der Musik und meinem Leader über die Tanzfläche tragen. Die Musik macht gute Laune und lässt mich nicht still sitzen. Entweder muss ich tanzen oder zur Musik klatschen!“

„Ich vergesse alles um mich herum.“Annika Rossmanith

Auch Rossmanith gefällt, dass es beim Lindy Hop viele Möglichkeiten des Improvisierens gibt. Der Swinging Monday ist auch für sie etwas ganz Besonderes: „Seit es den Swinging Monday gibt, freuen sich die Leute auf den Montag und wer kann das schon von sich behaupten? Sie kommen zu uns, selbst wenn sie einen schlechten Tag hatten, weil sie wissen, dass sie danach wieder guter Dinge sind!“ Oft treffen sich die Lindy Hop-Tänzer auch zum Tanztee. Ab und an findet auch ein Tanz-Café am Mittwochabend statt.

Im November finden erstmals die „Regensburger Rug Cutter Days“ statt. Zu dem Swing-Wochenend-Workshop werden die bekannten amerikanischen Blues- und Swingtänzer Ruth&Mike nach Regensburg kommen, um Trainingsstunden zu geben. Auch Tänzer aus Schweden und Slowenien werden erwartet.

Mehr Geschichten aus Regensburg lesen Sie hier!