Vorstellung
Lisa Dietl neue Richterin am Amtgericht

Nach längerer Unterbesetzung habe man bei der Justiz Cham wieder den Normalstand erreicht, freute sich Direktor Johann Kopp.

10.09.2018 | Stand 16.09.2023, 6:00 Uhr
Andreas May

Richterin Lisa Dietl und Direktor Johann Kopp Foto: cia

Sichtlich erleichtert zeigte sich Direktor Johann Kopp, schließlich ist die Personalnot am Chamer Amtsgericht nun Vergangenheit. Mit Lisa Dietl schloss sich zum 1. September eine weitere junge Richterin den Justizgefilden in der Kreisstadt an und ist damit nach Agnes Ehbauer bereits die zweite weibliche Mitarbeiterin. Insgesamt urteilen am Amtsgericht Cham fortan wieder acht Richter, damit habe man nach längerer Unterbesetzung wieder den Normalstand erreicht. Johann Kopp freute sich über die mittlerweile 25-prozentige Frauenquote, dies sei gerade im Justizbereich keine Selbstverständlichkeit.

Für Lisa Dietl war Cham der absolute Wunschstandort. Die 33-jährige wohnt in Konzell im Landkreis Straubing und weiß somit die künftige Nähe zum Arbeitsplatz zu schätzen. Dietl studierte Jura in Regensburg und hat bereits Berufserfahrungen bei mehreren Staatsanwaltschaften in Bayern gesammelt. Der Einstieg in die Welt der Justiz erfolgte im Jahr 2013. Sie habe ihre Berufswahl nie bereut.

„Man muss den Leuten immer das Warum erklären, dann wächst auch die Akzeptanz wieder.“Lisa Dietl

Auch die kritische Auseinandersetzung mit aktuellen Themen und Tendenzen scheut Dietl nicht. Als Antwort auf die Frage, wie sie wachsendes Unverständnis der Bevölkerung gegenüber der Justiz einschätze, reagierte sie diplomatisch. Man müsse den Leuten immer das Warum erklären, dann würde auch die Akzeptanz wieder wachsen. Johann Kopp hat selbst nicht das Gefühl, dass das Misstrauen wachse: „Allgemein sehe ich das nicht“, so der Direktor. Der Kontext sei stets im Auge zu behalten, subjektive Eindrücke seien allerdings genauso wenig repräsentativ wie Umfragen, welche diese Negativität in der Bevölkerung belegen sollen.

Die Ehefrau und Mutter Lisa Dietl wollte schon immer Richterin werden: „Im Prinzip habe ich es bereits vor dem Abitur gewusst“, erinnert sie sich. Am hiesigen Amtsgericht wird sie sich vorrangig um Zivilangelegenheiten kümmern. Zu ihrem Aufgabenbereich zählen ferner Nachlasssachen, Grundbucheinträge oder auch Zwangsvollstreckungen. Nun freut sie sich auf die neue Umgebung in Cham. Direktor Kopp wünschte ihr einen guten Einstieg und ist sehr optimistisch, dass Dietl länger in seinem Zuständigkeitsbereich verweilt – ist doch auch ihrerseits eine längerfristige Zusammenarbeit geplant.

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