Nachruf
Maria Canisia Engl ist verstorben

Die langjährige Leiterin der DJD-Schulen Amberg engagierte sich sehr für Bildung. Sie wurde mehrfach ausgezeichnet.

09.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:59 Uhr
Schwester Maria Canisia Engl prägte die Dr.-Johanna-Decker-Schulen. −Foto: Peter Ringeisen

30 Jahre leitete Maria Canisia Engl die Dr.-Johanna-Decker-Schulen in Amberg und prägte sie wie niemand vor ihr. Nun ist sie am 4. März verstorben.

Im Alter von zwölf Jahren kam sie 1945 als Heimatvertriebene aus dem Egerland nach Bayern, trat 1953 in die Kongregation der Armen Schulschwestern von unserer lieben Frau ein und studierte in München und London Deutsch, Geschichte und Englisch für das Lehramt an Gymnasien. 1960 kam sie als junge Lehrerin nach Amberg an das Gymnasium der Schulschwestern; 1970 wurde ihr die Leitung der beiden Schulen übertragen, heißt es in der Mitteilung der Dr.-Johanna-Decker-Schulen Amberg.

Sie engagierte sich außerdem in bildungspolitischen Vereinigungen und Gremien, auch im Vorstand der Ordensdirektoren-Vereinigung in Deutschland und bei der Zentralstelle Bildung der Deutschen Bischofskonferenz. Schwester M. Canisia referierte bei Organisationen und Kongressen und veröffentlichte Beiträge in Handbüchern und Fachzeitschriften. Für ihre Verdienste um Bildung und Erziehung wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande (1987), mit der Medaille Pro Meritis des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus (1991) sowie mit dem Bayerischen Verdienstorden (2003).

Die engagierte Schulleiterin betrachtete es stets als ihre Aufgabe, dem Leben der Menschen zu dienen. Sie wollte Verstand und Herz einsetzen, um in der eigenen Schule Mädchen und junge Frauen in ihren Fähigkeiten und Begabungen ganzheitlich zu fördern. Darüber hinaus wollte Schwester M. Canisia das Konzept der Katholischen Schulen verwirklichen, nicht nur umfassende gründliche Bildung auf möglichst hohem Niveau zu vermitteln, sondern auch „Lebensraum zu sein, in dem Selbstwertbewusstsein entwickelt sowie Selbstständigkeit, soziale Verantwortung und geglücktes Leben aus dem Glauben an den Dreieinigen Gott überzeugend eingeübt werden“. Zum 1. August 2000 trat Sr. Canisia in den Ruhestand, hielt Vorträge und schrieb über Geschichte und Spiritualität ihres Ordens.