Maria-Elisabeth Schaeffler: mächtige Firmenchefin im Hintergrund

21.08.2008 | Stand 21.08.2008, 12:10 Uhr

Interviews mit Maria-Elisabeth Schaeffler sind Mangelware, in den Medien taucht sie nur selten auf: Die 67- jährige Unternehmerin aus dem fränkischen Herzogenaurach drängt nicht gerade ins Licht der Öffentlichkeit. Still und leise hat die blonde, elegante Geschäftsfrau die Schaeffler-Gruppe in den vergangenen Jahren zu einem Weltkonzern mit rund 66 000 Mitarbeitern ausgebaut.

Schaeffler, 1941 in Prag geboren, wuchs in Wien auf, wo ihr Vater Generaldirektor einer großen Versicherung war. Nach der Schule nahm sie zunächst ein Medizinstudium auf, das sie aber abbrach, als sie 1963 den 27 Jahre älteren Unternehmer Georg Schaeffler heiratete. Dieser hatte gemeinsam mit seinem Bruder Wilhelm bereits 1946 in Herzogenaurach die INA-Schaeffler KG gegründet.

Nach und nach wuchs Maria-Elisabeth Schaeffler in das Unternehmen hinein. Nach dem Tod ihres Mannes 1996 trat sie das Erbe an. Sie und ihr Sohn Georg, der als Rechtsanwalt in den USA arbeitet, wurden Alleingesellschafter der Firma. In Medien-Ranglisten werden Mutter und Sohn regelmäßig unter den reichsten Deutschen geführt. In der Aufstellung des „Forbes“-Magazins vom Frühjahr 2008 wird ihr Vermögen auf 8,5 Milliarden US-Dollar (etwa 5,4 Mrd Euro) geschätzt.

Schlagzeilen wider Willen machte die stets um größtmögliche Verschwiegenheit bemühte Schaeffler-Gruppe im Jahr 2001 mit der spektakulären feindlichen Übernahme des Schweinfurter Wälzlagerherstellers FAG Kugelfischer. Damit stiegen die Herzogenauracher zu einem der beiden größten Wälzlager-Hersteller der Welt auf.