Zum Gottesdienst für Altbürgermeister Hans Frankl in der St.-Ägidius-Kirche traf sich am Freitag eine große Trauergemeinde. Später, am Friedhof, warteten noch mehr Menschen, um dem beliebten ehemaligen Bürgermeister und Leiter des Standesamts die letzte Ehre zu erweisen.
Pfarrer Andreas Weiß lobte Frankl als einen „Menschen mit Grundsätzen“. Er, Weiß, habe viel mit dem Bürgermeister zu tun gehabt. Als es um den Kindergarten ging, gewann er den Eindruck, dass Frankl „genau wusste, was er für den Markt erreichen wollte“.
Frankl war, was viele vielleicht überraschte, ein Rolling Stones-Fan.Das zeigte auch der Text auf der Traueranzeige. Bei den Stones, so Pfarrer Weiß, denke man sofort an den legendären Song „Satisfaction“. Frankl habe die Botschaft daraus auf seine Art positiv umgesetzt und so das Beste für Bruck herausgeholt.
Neben Kirchenliedern wurden auch moderne Lieder, teilweise mit Geigenbegleitung, gewählt, wie etwa „Memory“ aus dem Musical „Cats“, „November Rain“ oder „I Saw You In Heaven“. Frankl war Mitglied in vielen Vereinen und Organisationen. Dem entsprechend groß war die Zahl der Trauerredner in der Kirche.
Faltermeier: „Mit seiner konstruktiven Art hat er viel bewegt“
Alle betonten Frankls humorvolle und liebenswürdige, immer freundliche Art sowie seine Geradlinigkeit. Die Zusammenarbeit mit ihm sei immer angenehm gewesen. Bürgermeisterin Heike Faltermeier sagte, Frankl habe viel Vertrauen und Achtung bei der Bevölkerung genossen, schon als er noch nicht Chef in der Marktverwaltung war. Mit seiner konstruktiven und geraden Art habe er viel bewegt.
„Das Rathaus war meine Welt und mein Leben“, sagte Frankl selbst, als ihm die Ehrung „Altbürgermeister“ verliehen wurde. „Er war Bürgermeister mit Leidenschaft und mit ganzem Herzen“, so Faltermeier über ihren Vorgänger. Er habe sich nie in den Mittelpunkt gestellt und sogar Kunstwerke hinterlassen.
Landrat Thomas Ebeling meinte, Frankl habe den Markt Bruck geprägt und bewegt. Er habe nie über die Köpfe anderer hinweg einsame Entscheidungen getroffen und „mit Sachverstand und Weitblick Weichen gestellt“.
Als Bürgermeister hat sich Frankl für die Feuerwehr eingesetzt
Der Aufsichtsrat der ehemaligen Brucker Raiffeisenbank nannte den Verstorbenen einen „Teil der alten Garde“, mit dem viele Bauvorhaben, wie etwa das Ärztehaus, umgesetzt worden seien. Kreisbrandmeister Patrick Allen betonte, dass Frankl als Bürgermeister viele Anschaffungen für die Feuerwehren in die Wege geleitet habe. Er habe für die Feuerwehr regelrecht „gebrannt“. Außerdem war Frankl Gründungsmitglied der Wasserwacht, der „Brucker Karpfen“ und des Musikvereins. Der Partnerschaftsverein Bruck-Malesherbes überbrachte Beileidswünsche aus Frankreich. Damit nicht genug: Frankl war auch sportlich aktiv. 54 Jahre spielte er Tischtennis, 44 Jahre Tennis. Die Spielvereinigung, für die sich Frankl besonders einsetzte, ernannte ihn zum Ehrenmitglied.
Den Kirchenzug zum Friedhof führte der Musikverein an. Unter großer Anteilnahme aller Anwesenden wurde die Urne der Erde übergeben.
