Kommune
Mehr Bauland für Arnbruck

Bei ihrer ersten Bürgerversammlung zeigte Bürgermeisterin Angelika Leitermann auf, wie sie Arnbruck in die Zukunft führen will.

20.10.2021 | Stand 15.09.2023, 23:45 Uhr
Gut besucht war die erste Bürgerversammlung der 2020 neu gewählten Bürgermeisterin Angelika Leitermann. −Foto: Hans Weiß 170/286/50035

„Seit Mai 2020 hat der Gemeinderat 27 Sitzungen, 15 Ausschuss-Sitzungen und zehn Besprechungen mit den vier Fraktionen absolviert – insgesamt waren das 52 Sitzungen, um die vielen Baumaßnahmen beschlussmäßig abzusichern und wichtige Entscheidungen für die künftige Entwicklung unserer Gemeinde voranzutreiben“, sagte Bürgermeisterin Angelika Leitermann bei ihrer ersten Bürgerversammlung im Dorfwirtssaal.

An die 60 Bürger ließen sich informieren, einige meldeten sich zu Wort. Als ersten Punkt führte sie die Ernennung ihres Vorgängers Hermann Brandl zum Altbürgermeister an. Ihre beste Nachricht: Dr. Roland Meixensberger wird 2022 seine Praxis in Arnbrucks Ortsmitte eröffnen, das Familie Kaeser erworben hatte. Auf dem Areal stellt sie die nötigen Parkplätze zur Verfügung; die zeitweise angedachte Übergangslösung sei nicht mehr nötig.

Auf 130 Folien stellte Leitermann die laufenden und geplanten Maßnahmen dar. Wasser- und Kanal: Die teils uralten Wasserleitungen und Kanalrohre werden erneuert, was der Staat bezuschusst. Die Bauhofarbeiter hatten Leitermann mit Anschauungsmaterial versorgt: marode Abschnitte einer der Wasserleitung. Damit verbunden sind entsprechende Ansätze im Vermögenshaushalt 2021.

Kredit aufgenommen

Um den Zeitraum zwischen den heuer fälligen Rechnungseingängen und dem Eingang der Zuschüsse zu überbrücken, beschloss der Gemeinderat in seiner Sitzung zwei Tage zuvor die Aufnahme eines Kredits von 800 000 Euro, der 2025 zurückgezahlt wird. Dadurch steigt die Verschuldung heuer auf 3,5 Millionen Euro. „Wir müssen die Zeit nutzen, um möglichst viele Leitungsstränge bei Wasser und Kanal zu erneuern, so lange der Staat das so gut fördert“, betonte Leitermann. „Um auch die Digitalisierung voranzubringen, legen wir dabei überall Leerrohre für Glasfaser ein, damit nicht später wieder alles aufgerissen wird.“

Ihr Dank galt nicht nur Kämmerer Hans Graßl, der mit der Abwicklung der vielen Maßnahmen befasst ist, sondern auch Wasserwart Markus Spannagl und dessen Vorgänger Hans Reith, deren Kompetenz von größtem Wert sei. Bei den Gebühren für Frischwasser berechne die Gemeinde 1,85 Euro pro Kubikmeter, für reines Schmutzwasser 1,69 Euro, für Schmutzwasser mit Regenwasser 1,97 Euro. Thema Bauland: „Es gibt viel Arbeit an weiteren Baustellen in der Gemeindepolitik“, so Leitermann, etwa Bauland für Gewerbe (am Flugplatz) und junge Familien zu erwerben und zu erschließen. Hier konnten Fortschritte erzielt werden: insgesamt neun Parzellen im Baugebiet Hochfelder, drei in den Kirchenfeldern. Um die Einwohnerzahl (derzeit wieder über 2000) weiter steigern zu können, müsse die bauliche Entwicklung konsequent vorangetrieben werden. In Bearbeitung seien weitere Bauleitplanungen, unter anderem die beantragten Änderungen des Flächennutzungsplans im Bereich Poschingerhütte (touristisches Sondergebiet) und am Flugplatz (Solarpark).

Guter Besuch im Bad

Thema Panoramabad: Hier verzeichne man einen guten Besuch, trotz Corona. Das Defizit konnte dank Landkreis-Zuwendung von 42 000 Euro (2020) deutlich gesenkt werden. „Heuer haben schon mehr als 100 Kinder einen Schwimmkurs absolviert“, sagte Leitermann und ergänzte: „Für das Café konnte die Gemeinde einen Pächter gewinnen, der 2022 anfängt.“ Weitere Themen: Klärschlammpresse, ILE Zellertal, Umbau der Geigermühle zum neuen Rathaus, Digitalisierung in der Schule, Wanderwege-Konzept, Umgehungsstraße Niederndorf. (kll)