Stadtplanung
Mehr Bauwillige als Bauplätze

Die Erschließung der Parzellen im Hussitenweg bei Burglengenfeld kostet Millionen. 80 Parzellen enstehen dort.

27.05.2021 | Stand 16.09.2023, 2:42 Uhr
Im Hussitenweg IV laufen die Erdarbeiten. Zur Abstimmung trafen sich (von links) Christina Swerbynka (Assistenz Stadtbau), Stadtbau-Geschäftsführer Wolfgang Weiß, Stadtbaumeister Franz Haneder, Peter Goß (Projektentwickler), Christian Wittmann (Firma Seebauer) und Stadtwerke-Vorstand Johannes Ortner. −Foto: Pelikan-Roßmann

Die Stadt wächst weiter. Im vierten Abschnitt des Baugebiets Hussitenweg haben laut einer Mitteilung der Stadtverwaltung jetzt die Erschließungsarbeiten begonnen. Zur Besprechung der Baumaßnahmen vor Ort trafen sich Stadtbau-Geschäftsführer Wolfgang Weiß, Stadtbaumeister Franz Haneder, Stadtwerke-Vorstand Johannes Ortner und Vertreter des Ingenieurbüros Preisl und Schwan, der Telekom sowie der ausführenden Baufirma Seebauer.

Vermutlich können sich die ersten Bauwilligen ab Frühjahr 2022 den Traum von Eigenheim erfüllen, heißt es in der Pressemitteilung. Im Baugebiet Hussitenweg IV entstehen 80 Parzellen für Ein- und Mehrfamilienhäuser auf einer Gesamtfläche von 10,5 Hektar. Hiervon sind 1,9 Hektar Straßen, Wege und öffentliches Grün eingeplant sowie rund ein Hektar Mischgebiet für zwei bis drei Gewerbeflächen und eine Vorratsfläche für Kindergarten oder Kinderkrippen.

Platz für ein Kinderhaus

„Bei der Entwicklung dieses Baugebietsabschnitts am Hussitenweg wurde ein Stück mehr an Grün und vor allem klimaschützender Grundlagen mitgeschaffen, die das Umfeld unmittelbar um uns herum jetzt und in der Zukunft verbessern oder zumindest stabil halten sollen“, sagte Stadtbaumeister Haneder. Fußläufige Querverbunde machten die Quartiere erlebbarer und kommunikativer. Kleine, grün gestaltete Plätze würden zum Verweilen und zur Begegnung aller Altersgruppen einladen.

Für die notwendigen Infrastrukturmaßnahmen wurde bereits eine Fläche für den Bau eines Kinderhauses reserviert. Zudem ist ein rückwärtiger Verkehrsanschluss an die Erweiterung des Naabtalcenters zum Toom-Baumarkt vorgesehen. „Rundum ein sinnvoller, ja man kann sagen ein gelungener Lückenschluss bis zur Umgehungsstraße“, so Haneder.

„Wir haben für das Baugebiet schon jetzt mehr Anfragen und Vormerkungen als Parzellen“, erklärte Stadtbau-Geschäftsführer Wolfgang Weiß. Derzeit laufe die Vergabe der Parzellen. Das dürfte nicht nur die Bauwilligen freuen, sondern ist auch wichtig für das städtische Tochterunternehmen.

Nach Informationen der Mittelbayerischen dienen die Einnahmen wesentlich dazu, die Erschließung zu finanzieren. Das Auftragsvolumen für die kompletten Maßnahmen (inklusive Planung) beläuft sich auf rund zehn Millionen Euro. Der Quadratmeter kostet laut Stadtbau 320 Euro. „Die Finanzierung der Erschließung ist gesichert“, betonte Wolfgang Weiß. Zum konkreten Finanzierungsmodell erteile die Stadtbau jedoch grundsätzlich keine Auskünfte.

Erde wird schon abgetragen

Die Erschließungsarbeiten haben mit dem Abtragen von Erdreich begonnen. Beim Ortstermin stimmten sich die beteiligten Akteure über weitere Schritte, unter anderem den Anschluss an das Wasser- und Kanalnetz, die Gehwegführung entlang der Zubringerstraße zur Umgehungsstraße während der Baumaßnahmen oder die Versorgung mit Breitband ab. (ht)

Anm. d. Red.: In einer früheren Version des Artikels wurde von einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 230 Euro berichtet. Diese Zahl hat die Stadtbau nach Erscheinung korrigiert. Der Quadratmeter im neuen Baugebiet Hussitenweg IV koste 320 Euro. Zudem wurde ergänzt, dass laut Stadtbau die Finanzierung der Erschließungskosten „gesichert“ sei. Einen „beträchtlichen Überschuss“, wie zunächst von der Mittelbayerischen berichtet wurde, würde die Stadtbau mit dem neuen Baugebiet nicht erwirtschaften.