Militär
Mehr Herausforderungen – weniger Kräfte

André Wüstner, Vorsitzender des Bundeswehrverbandes, führt am Standort Roding die Probleme der deutschen Soldaten vor Augen.

12.10.2015 | Stand 16.09.2023, 6:57 Uhr
Treffen im Amtszimmer des Bürgermeisters (v. l.): August Aigner, Thomas Krinninger, André Wüstner, Franz Reichold und Dieter Götz −Foto: Nicklas

André Wüstner (41), Bundesvorsitzender des Bundeswehrverbandes, sitzt überaus viel im Auto und im Flugzeug. Ein Termin, bis hinauf in die höchsten militärischen und politischen Entscheidungsebenen, jagt den nächsten. Am Montag führte ihn sein Weg nach Roding. Dazu passte, was er am Nachmittag in der Stadthalle vor Soldatinnen und Soldaten der Standorte Roding und Pfreimd sagte: „Die Bundeswehr ist extrem in Bewegung, und der Bundeswehrverband genauso.“

Gutes Verhältnis zu den Soldaten

Am Vormittag hatte Wüstner im Rathaus bei Franz Reichold im Bürgermeisterzimmer vorbeigeschaut – und Reichold auch gleich dieses wissen lassen: „Die sicherheitspolitischen Herausforderungen werden mehr, auch die Einsätze in der Heimat fordern uns. Andererseits wird das zur Verfügung stehende Personal weniger“.

André Wüstner sieht die Bundeswehr durchaus vor Schwierigkeiten, alle in sie gesetzten Anforderungen bzw. Probleme entsprechend zu lösen.

Mit dem Gast aus Bonn, nach wie vor Sitz des Verbandes, waren der stellvertretende Kommandeur des Versorgungsbataillons 4, Oberstleutnant Thomas Krinninger, der örtliche Verbandsvorsitzende, Oberstabsfeldwebel August Aigner, und der Bezirksvorsitzende für die Oberpfalz und Oberfranken, Dieter Götz, gekommen. Reichold verband damit die Feststellung, dass Roding mit seiner Garnison ein äußerst gutes Verhältnis pflege.

Dies bestätigte auch André Wüstner aus Gesprächen und der Erfahrung heraus, dass in Bayern ohnehin eine ganz anderer Verbindung bestehe. Hier seien Bürgermeister und Bevölkerung nicht nur froh über die Bundeswehr als Arbeitgeber und wirtschaftlichen Faktor, sondern sie schätzten den Soldaten als Staatsbürger in Uniform, eingebunden in das gesellschaftliche Leben. Diese fühlten sich hier verwurzelt und eingebunden.

Starke Vertretung der Interessen

Angesprochen wurden anschließend die verschiedenen Einsätze und aktuelle Entwicklungen. Dabei waren sich die Anwesenden einig, dass Krisen dort bekämpft werden sollten, wo sie entstehen. Franz Reichold betonte, der Dienst in der Bundeswehr sei wertvoll und es sei wichtig für die Soldaten, hinter sich mit dem Bundeswehrverband eine starke Vertretung für ihre Interessen zu wissen.

„Mehr Fragen denn je in Richtung Politik“ stehen nach den Worten Wüstners an, die aber nur auf oberster Ebene beantwortet werden können. Am Nachmittag sagte Wüstner in der Rodinger Stadthalle vor Soldatinnen und Soldaten: Ihm sei es wichtig, dem Standort vor dem nächsten „Einsatz-Turn“ einen Besuch abzustatten.

Als Vorsitzender des Bundeswehrverbandes, also des vor fast 60 Jahren gegründeten Berufsverbandes der Bundeswehr, habe er ein offenes Ohr für die Soldatinnen und Soldaten.

Zusammen mit Oberstabsfeldwebel August Aigner ehrte André Wüstner mit Hauptfeldwebel Falk Pätzold und Stabsfeldwebel Stefan Wiethaler zwei Kameraden, die sich seit langem in die Verbandsarbeit einbringen. Sie durften sich jeweils die Verdienstnadel in Bronze ans Revers heften lassen.