2. Handball-Bundesliga
Mehr Spitzenspiel geht nicht: Regensburg empfängt Frisch Auf Göppingen

09.12.2022 | Stand 15.09.2023, 2:31 Uhr
Gerhard Winkler
Strafwurfspezialistin Nicole Schiegerl und der ESV könnten auf Platz eins vorrücken. −Foto: oni

Zweiter gegen Erster: Die Handballerinnen des ESV Regensburg stehen vor dem nächsten Highlight. Und der Dezember 2022 dürfte als ganz besonderer Monat in die Annalen der Handballabteilung des ESV 1927 Regensburg eingehen.

Für die Bunkerladies hat sich eine Konstellation – noch dazu in Heimspielen – aufgetan, die in den kühnsten Träumen der Verantwortlichen garantiert keine Rolle spielte. Der Zweitligist hatte es vor einer Woche in der Hand, ins DHB-Viertelfinale einzuziehen, jedoch war Bundesligist HSG Bensheim/Auerbach beim Heim-18:34 zwei Nummern zu groß.

An diesem Samstag um 18 Uhr (Livestream sportdeutschland.tv) an der Dechbettener Brücke hat der ESV (2., 13:5 Punkte) die Möglichkeit, im Spitzenspiel gegen Frisch Auf Göppingen (1., 14:2) die Tabellenführung zu übernehmen. 40 Kilometer östlich von Stuttgart gelegen, durfte sich der Verein zwölf Jahre lang mit dem inoffiziellen Etikett „Handball-Hauptstadt Deutschlands“ schmücken. Bis zum Frühjahr 2021 spielten die Männer und Frauen parallel in der Bundesliga, ehe Letztere abstiegen.

Schwaben wollen unbedingt aufsteigen

Im Juni scheiterte Göppingen in der Relegation (27:26, 21:25) gegen Sachsen Zwickau an der sofortigen Rückkehr. Nun peilen die Schwaben gefühlt mit der Brechstange den Aufstieg an. Mit Linksaußen Selina Kalmbach stieß eine deutsche Nationalspielerin zum Team, dazu holte man sich mit Britt van der Baan (Metzingen), Paulina Uscinowicz (Dortmund), Leonie Patorra (Bad Wildungen) sowie der Polin Marlena Urbanska (Stettin) weitere junge Spielerinnen mit Erstliga-Erfahrung. Trotz der geholten „Manpower“ knirscht es bei Frisch Auf offenbar im Getriebe. Zuletzt kam Göppingen über ein 31:31 beim Dritten HSV Solingen und ein Heim-34:34 gegen den Neunten Nürtingen nicht hinaus. Nach den letzten Eindrücken zu urteilen, scheinen die Schwaben in der Rückwärtsbewegung und in der Positionsabwehr verwundbar. Hier hat der ESV sogar die Nase vorne: Die Bunkerladies verzeichnen im Schnitt 25 Gegentore, der Spitzenreiter deren 27.

Ein Quartett trifft alte Bekannte

Für ein Quartett ist es ein Treffen alter Bekannter: ESV-Halblinks Marleen Kadenbach trifft auf Linkshänderin Lisa Borutta – beide spielten zwei Jahre zu Erstliga-Zeiten bei Buchholz-Rosengarten. Rückraum-Allrounderin Amelie Bayerl und Sarah Irmler wurden zusammen 2021 Beachhandball-Europameisterinnen.

Der Druck lastet klar auf Göppingen, darin sieht ESV-Coach Csaba Szücs einen Vorteil: „Wir können befreit aufspielen.“ Die gesunde Aufregung unter der Trainingswoche sei ins Spiel zu übertragen. Fraglich ist jedoch der Einsatz der Kränkelnden: Linksaußen Anika Bissel und Rechtsaußen Theresa Lettl.