Kultur
Mickisch gastiert in seiner Heimat

Der international renommierte Pianist gastiert im Mai in Schwandorf. Dort bringt er Wagners Musik näher.

19.04.2018 | Stand 16.09.2023, 6:07 Uhr
Ingrid Hirsch

Stefan Mickisch ist zurück auf der Bühne. Im Mai gibt er im Künstlerhaus zwei Konzerte. Foto: xih

Ein halbes Jahr lang hat Stefan Mickisch pausiert. Am 11. und 12. Mai tritt der international renommierte Pianist wieder in seiner Heimatstadt auf. „Ich fühle mich besser als je zuvor“, versichert der 55-jährige.

Stefan Mickisch hat eine „schwere persönliche Krise“ hinter sich, wie er selbst einräumt. Doch jetzt sei er wieder fit und kehre zurück auf die musikalische Bühne. Mit drei Klavierstücken von Friedrich Nietzsche, einigen Eigenkompositionen und Paraphrasen zu Lohengrin, Tristan, Götterdämmerung und Parsifal gibt der Wagner-Spezialist an zwei Abenden jeweils um 20 Uhr im Oberpfälzer Künstlerhaus ein moderiertes Konzert.

„Ich fühle mich besser als je zuvor.“Stefan Mickisch, Pianist und Musikvermittler

DieSchwerpunkte liegen auf den Musikdramen des Komponisten Richard Wagner. Zu jedem der vier Werke hat Stefan Mickisch jeweils 20-minütige Paraphrasen neu komponiert und exklusiv in Szene gesetzt. „Sie sind nicht kopierbar und nur in meinem Kopf vorhanden“, erklärt der Künstler. Er zitiert Thomas Mann, der den Text des Lohengrin für „das Reinste und Edelste hielt, was aus Wagners Feder stammte“.

Das letzte der Ring-Dramen, die Götterdämmerung, biete in den Augen des Klavier-Virtuosen „die wohl stärkste Musik auf, die in der Musikgeschichte je geschrieben wurde“. Friedrich Nietzsche hält Stefan Mickisch nicht nur „für den fähigsten aller Philosophen“, sondern auch für „einen ehrgeizigen und keineswegs unbegabten Tonsetzer“. Das will der Pianist gleich zum Auftakt der Konzerte im Oberpfälzer Künstlerhaus verdeutlichen.

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Stefan Mickisch pendelt im Augenblick zwischen Wien und Schwandorf hin und her. „Ich bin stolz auf meine Herkunft und werbe in aller Welt für meine Heimat“, versichert der Künstler. Er hat mittlerweile weltweit über 2000 Konzerte gegeben. Seine Stärke ist das Entertainment. Stefan Mickisch spielt nicht nur virtuos am Klavier, sondern, moderiert, erzählt und interpretiert.

Der renommierte Wagner-Pianist ist unter anderemEhrenmitglied des Augsburger Richard Wagner Verbands. Die Auszeichnung wurde ihm mit der Begründung verliehen, dass er ein „großartiger Pianist“ sei und er „wie kein anderer das Werk Richard Wagners spielen und erklären kann“.Über viele Jahre hinweg lebte Mickisch in Himmelkron bei Bayreuth, bis er in seine Heimatstadt zurückkehrte. Dies beschrieb er in Gesprächen auch als „eine Art Rückkehr zu den Wurzeln aus einem anderen Erfahrungshorizont“.

Mickisch gastierte bereits inWien, Moskau, Zürich, New York, Japan und Abu Dhabi. Ziel seiner Auftritte sei es, die Schwellenangst vor den vermeintlich schweren Wagner-Opern zu nehmen. Der Eintritt beträgt 24 Euro (ermäßigt 18 Euro). Karten können telefonisch reserviert werden unter 09431/9716. (xih)

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