Theresia Roider geht heute wie ihre Trainingskolleginnen und Trainingskollegen um sie rum an ihre Grenzen. Arme hoch, nach vorne ausstrecken, über den Kopf, runter und wieder das Ganze von vorne, so wie es Odette Schirmer, die Fitnesstrainerin, der um sie herum im Kreis sitzenden Purzelbaumtruppe von St. Michael vorgibt. Doch trotz ihrer 90 Jahre macht Theresia Roider nicht vorzeitig schlapp, stemmt die gelben Hanteln soweit sie kann. „Und vier, noch drei, noch zwei, noch eins“, zählt die Odette Schirmer runter – und geschafft. „Super“ lobt sie in die Runde und erntet stolzes Lächeln aus dem Kreis.
„Die Senioren wollen gefordert werden. Das ist hier kein Kindergarten“, hat Odette Schirmer festgestellt. Selbst wenn nicht jeder alles mitmachen könne, etwa weil er halbseitig gelähmt ist oder die Beine nicht mehr stehen wollen – verzichten wollen die Seniorenheimbewohner mittlerweile nicht mehr auf das Training, das zweimal in der Woche geboten wird.
Statt Eis lieber Training
Beweglichkeit kehrt zurück
Üben: Mindestens einmal im Jahr stürzen Senioren ab 80 Jahren laut Statistik – oft mit erheblichen Folgen. Die Sturzhäufigkeit ist auch deshalb gegeben, weil sie ihre Beweglichkeit und Kraft verloren haben. Dagegen helfen Sturzprophylaxe-Angebote. Foto: Christoph Klöckner
Angebot: Ein solches Angebot hat das Seniorenheim St. Michael in Roding mit der Purzelbaumtruppe geschaffen. Zweimal pro Woche wird unter fachkundiger Anleitung 60 Minuten lang trainiert. Foto: Christoph Klöckner
Fachkräfte: Dabei versuchen die Fachkräfte Odette Schirmer, Stefanie Dieß, Jenni Janker, Tatjana Nolte, Martina Seidl und Agnes Kulzer, die Senioren durch Balancetraining, Kraftaufbau und Aufwärmspiele fit zu machen, um Unfälle zu vermeiden. Foto: Christoph Klöckner
Unterstützt: Besonders unterstützt wird das Angebot, das auch zur sozialen Interaktion beiträgt, auch durch die Pflegedienstleitung des Hauses, wie Magdalena Kölbl und Andreas Schmaderer betonen. Foto: Christoph Klöckner
