Sanierung
Mit mehr Wohnkomfort in die Zukunft

Nach sechs Monaten Bauzeit ist das Jugendwohnheim im Kolpinghaus saniert. Bischof Rudolf Voderholzer segnete die Einrichtung.

09.04.2016 | Stand 16.09.2023, 6:47 Uhr
Daniel Steffen
Bischof Rudolf Voderholzer segnete die neuen Räume. −Foto: Steffen

Die 3,8 Millionen Euro teure Investition hat sich offenbar gelohnt – oder wie es Kolping-Diözesanpräses Stefan Wissel ausdrückte: „Das Unternehmen, das investiert, geht ein Risiko ein. Ein Unternehmen, das nicht investiert, geht ein.“ Im gut besuchten Festsaal feierte er am Samstag mit zahlreichen Gästen die Einweihung des frisch sanierten Jugendwohnheims im Kolpinghaus.

Nach gerade einmal sechsmonatiger Bauphase konnten die Arbeiten fertig gestellt –- und die neuen Zimmer an die Jugendlichen übergeben werden. Allerdings, so räumte Wissel ein, waren zeitgleich bis zu 50 Bauarbeiter am Werk, um die Arbeiten zeitig abzuschließen. Rechnet man die Planungsphase und die Vorfinanzierung des Projekts zur Bauzeit hinzu, so konnte das Vorhaben nach insgesamt drei Jahren realisiert werden.

Als „Heimat für Menschen in Ausbildung“ ist das Kolpinghaus Wohnstatt für rund 90 junge Leute – auch solche, die als unbegleitete Flüchtlinge den Weg nach Deutschland fanden. Ihnen auf dem Lebensweg zu helfen, entspreche dem Geist des Gründervaters Adolph Kolping, betonte Stefan Wissel. In manchen Fällen, erklärte Handwerkskammer-Präsident Dr. Georg Haber, erfüllten das Wohnheim und seine dort tätigen Menschen die Funktion einer Familie. Schließlich lebten dort auch Auszubildende, die es mit ihrer eigenen Familie nicht leicht hätten.

Viele Vereine engagierten sich

Ohne die vielen Förderer, wie Stefan Wissel betonte, hätte das Projekt nicht realisiert werden könne. Deswegen bedankte er sich im Rahmen der Feierstunde noch einmal für deren Engagement. Durch Aktionen wie Benefizkonzerte und Spendeaufrufe konnten Kolpingsvereine und -einrichtungen sowie externe Unterstützer insgesamt 183 000 Euro für das Projekt sammeln. Einen Unterschied zwischen ihnen wolle man nicht machen, betonte Andreas Gnad, der Vorsitzende des Trägervereins Kolpinghaus St. Erhard: „Wir freuen uns über jede Fünf-Euro-Spende genauso wo wie über eine Spende im Tausender-Bereich.“

Oberbürgermeister Joachim Wolbergs zeigte sich letztendlich glücklich damit, dass die Sanierung am bewährten Standort in der Stadtmitte erfolgt sei. Obwohl, so räumte er ein, das Jacobi-Gelände am Unteren Wöhrd ebenfalls eine Option gewesen sei. Doch die sei von den Anwohnern abgelehnt worden. „So sieht nun jeder, dass Kolping mitten in der Stadt ist und auch zu unserer Stadtgesellschaft gehört“, sagte der Oberbürgermeister. Man dürfe schließlich nicht vergessen, wie viel soziales Engagement mit dem Namen Kolping verbunden sei.

Architekt Michael Naumann erinnerte an die Geschichte des Kolpingwerks. „Am 17. April 1845 empfing Adolph Kolping in der Kölner Minoritenkirche seine Priesterweihe. Ohne ihn wären wir heute nicht hier“, sagte er über den Priester. Nach dessen Vorbild wurden in ganz Deutschland und später auch weltweit Kolpingsvereine gegründet.

Alle Zimmer haben ein Bad

Die Segnung des Jugendwohnheims nahm Bischof Rudolf Voderholzer vor. Musikalisch begleitete die Feierstunde der Orchesterverein Regensburg-Steinweg. Im Anschluss führten Mitarbeiter des Kolping-Wohnheims die Gäste durch die sanierten Räume. So besichtigten die Gäste unter anderem die neu geschaffenen Gemeinschaftsräume mit Küche, die behindertengerechten Räume sowie einzelne Zimmer des Wohnheims.

Neu für die jugendlichen Bewohner ist, dass jede Wohneinheit nun mit einer Nasszelle ausgestattet ist. Vor der Sanierung hatten sie sich die sanitären Einrichtungen weitgehend teilen müssen. Die komplette Innenausstattung war veraltet und musste daher runderneuert werden.