Gastronomie
Mitarbeiter in Riedenburg dringend gesucht

07.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:31 Uhr
Egal ob im Servicebereich oder in der Küche, auch die Riedenburger Gastronomen haben zu wenig Arbeitskräfte und suchen, teils händeringend, nach neuem Personal. −Foto: Büttner, dpa

Das Personal in der Gastronomie ist knapp – und zwar in ganz Deutschland. Die Pandemie mit ihren monatelangen Schließungen hat die Branche viele Arbeitskräfte gekostet.Auch vor so manchem Riedenburger Lokal sind Aushänge zu entdecken, auf denen nach Mitarbeitern gesucht wird. Unsere Zeitung hat sich bei Wirtsleuten und Café-Betreibern in Riedenburg erkundigt, wie sich ihre Personalsituation im Moment gestaltet.

„Katastrophal“, so beschreibt Renate Scheck, Seniorchefin des Café Scheck, ihre Personalsituation. „Nachdem wir das Café sieben Monate wegen Corona zusperren mussten, sind viele gegangen.“ In der ersten Hälfte des vergangenen Jahres hätten gleich drei langjährige Servicemitarbeiterinnen auf einmal aufgehört. Viele hätten sich Jobs in Branchen gesucht, die während der Pandemie mehr Sicherheit geboten haben, wie Supermärkte und Bereiche des Einzelhandels. „Das renkt sich nicht mehr ein“, sagt Scheck mit Bedauern. Und es seien nicht nur die Servicekräfte im Café, die im Betrieb fehlen, auch in der Konditorei fehlt es an allen Ecken und Enden, sowohl im Verkauf als auch in der Backstube und in der Küche. Vor der Pandemie hat das Café am Mittag Salate und Mehlspeisen angeboten, dieses Angebot habe man inzwischen einstellen müssen – da niemand in der Küche ist, der die Speisen zubereiten könnte.

Auch Josef Fuchs, Inhaber des Riedenburger Biergartens Fuchsgarten, sagt: „Die personelle Lage ist angespannt.“ Eine Verschlechterung zum vergangenen Jahr sieht er nicht, auch da sei es eine Herausforderung gewesen, genügend Personal zu bekommen. Trotz der Engpässe sei der Betrieb nicht eingeschränkt, „die Familie hilft mit“, sagt Fuchs. Wie Renate Scheck sieht Fuchs die langen Schließungszeiten während der Pandemie als Hauptgrund für den Personalmangel in der Gastronomie an: „Da sind einige abgewandert.“

Im Gasthof zur Krone im Riedenburger Ortsteil Prunn ist Geschäftsführerin Maria Felbermeir froh, dass man das fest angestellte Personal halten konnte, da man den Mitarbeitern Kurzarbeitergeld zahlte. Was ihr aber Sorgen bereitet, sind die fehlenden Aushilfskräfte im Service. Diese hätten während der Corona-bedingten Schließungen im vergangenen Jahr kein Geld verdienen können – viele haben sich dementsprechend aus der Gastronomie verabschiedet. „Ein großes Problem ist ja auch, dass wir nicht wissen was im Herbst kommt“, zeigt sich Felbermeir besorgt. Diese Unsicherheit, ob es dann wieder zu Corona-bedingten Schließungen kommt, sei wohl auch bei potenziellen Aushilfskräften da – es herrscht Zurückhaltung bei den Bewerbungen.

Etwas entspannter gestaltet sich die Situation bei Johann Bühler. Er betreibt die Gastronomie auf der Rosenburg und an der Sommerrodelbahn in Riedenburg. „Gott sei Dank konnte ich auf meine Stammmannschaft zurückgreifen“, sagt Bühler erleichtert. Dadurch habe man auch in diesem Sommer in beiden Betrieben keine Einschränkungen. Die Pandemie-bedingten Schließungen seien „keine einfache Zeit für das Personal“ gewesen, umso glücklicher ist er über die Treue seiner Stammbesatzung. Nach dem Motto „eine Hand wäscht die andere“ habe man während dieser schwierigen Zeit versucht, Lösungen für Betreiber und Personal zu finden. „Natürlich würden wir uns den einen oder anderen Mitarbeiter mehr wünschen“, fügt Bühler hinzu. Neue Stellen zu besetzen sei momentan sehr schwierig.