Erhard Fischer senior (84) ist schon seit 60 Jahren Teil der Feuerwehr Meißenberg. Er und zahlreiche weitere Mitglieder wurden nun ausgezeichnet.
Selbst nach Jahrzehnten trägt Erhard Fischer senior seine Uniform noch stolz wie am ersten Tag: Das Hemd des Feuerwehr-Ehrenkommandanten ist sauber gebügelt; an der Jacke baumeln die Orden. Fischer ist gerührt, als ihm die Führungsspitze der Meißenberger Feuerwehr und die Vertreter der Stadt bei der Jahresversammlung die Hand schütteln. „60 Jahre Mitgliedschaft, das ist schon etwas Besonderes“, sagt er der Mittelbayerischen. Die Urkunde bekommt bei ihm in Zeitlarn sicher einen Ehrenplatz.
23 Jahre, von 1963 bis 1986, war Fischer Kommandant. Anfangs hatte er noch mit dem Fahrrad die drei Kilometer bis nach Meißenberg hetzen müssen, als die Sirene ging. Und noch zwei der Männer, die damals mit ihm ausrückten, sind bis heute Mitglied des Vereins: Josef Ettl senior aus Diendorf, 89, und der Meißenberger Michael Deml senior, 88. Beide erhielten sogar die Ehrung für 70Jahre Mitgliedschaft.
Damals ist die Wehr nur selten ausgerückt
Ettl und Deml erinnern sich noch gut an ihre aktive Zeit. Deml, früher Maschinist, schleppte einst mit seinem eigenen Bulldog die Feuerwehrspritze zum Einsatzort. Schneller als 25 km/h war das Gespann wohl nur bergab. „Gut, dass es nur selten gebrannt hat“, erklärt Deml.
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Michael Deml seniors Neffe Michael junior ist heute der Vorsitzende der Feuerwehr und ehrte neben den drei Senioren noch etliche weitere Kameraden, denen der Verein viel zu verdanken hat: 50 Jahre engagieren sich Ehrenkommandant Johann Janker, Gerätewart und „Vereinswirt“ Josef Probst, Heinrich Hess, Andreas Pöll und Albert Schneeberger. Seit 40 Jahren dabei sind Josef Ettl, Otmar Winderl und Alfred Ettl. Sie alle erhielten viel Applaus. Bei der Versammlung blickten außerdem Kommandant Erhard Fischer junior und sein Stellvertreter Peter Roith auf ein arbeitsreiches Jahr. „Wir haben fünf, sechs Kameraden, die sich während Corona ein wenig zurückgezogen hatten, wieder integriert“, sagt Roith.
16 reguläre Übungen der aktiven Truppe wurden durchgeführt
Damit sind aktuell 25 der 145Vereinsmitglieder tatsächlich aktiv. Drei Mal wurden sie 2022 zu Einsätzen alarmiert – zu zwei Unfällen und einem Baum, der eine Straße blockiert hatte. Fischer verweist zudem auf 16 reguläre Übungen der aktiven Truppe sowie unzählige weitere für die zwei Jugendfeuerwehrleute, deren Ausbildung die Meißenberger im Wesentlichen gemeinsam mit den Kleinwinklarnern durchführen.
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Auch gesellschaftlich war 2022 wieder viel geboten, wie der Bericht des Vorsitzenden Michael Deml zeigt. Nach der Corona-Pause kamen beispielsweise viele Besucher zum Maibaumaufstellen, zum Weinfest und zum Hüttenzauber nach Meißenberg. 2023 geht es turnusgemäß wieder zum Maibaumaufstellen nach Kleinwinklarn. In Meißenberg ist schließlich für den Juni ein internes Sommerfest geplant. Die Ehrengäste der Versammlung hatten unterdessen allesamt lobende Worte für die Feuerwehrleute übrig.
Lob für Zusammenarbeit der Feuerwehren
Zweite Bürgermeisterin Margit Reichl betonte, dass die Einsatzbereitschaft längst nicht mehr überall so hoch sei wie in Meißenberg. Kreisbrandmeister Reinhold Stangl hob die Freundschaft mit der Nachbarfeuerwehr aus Kleinwinklarn hervor. „Dass zwei Feuerwehren so gut zusammenarbeiten wie ihr, so etwas muss man schon suchen“, erklärte er. Harald Klatzka, der Feuerwehrbeauftragte im Stadtrat, gab schließlich einen Ausblick auf die kommenden Jahre, in denen die Stadt hinsichtlich der Ausstattung der Feuerwehren vor einer finanziell schwierigen Aufgabe stünde.
Klatzka kündigte den Meißenbergern den Besuch eines externen Unternehmens an, das demnächst für die Stadt einen Feuerwehrbedarfsplan erstellt, auf dessen Basis weitere Investitionen geplant werden sollen.
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