„Die Mittelschüler sind die besonders starke Säule der wirtschaftlichen Entwicklung im Landkreis Cham!“ Dies betonte Landrat Franz Löffler bei der Online-Siegerehrung des Wettbewerbs „Handwerk – bau deine Idee“. Mit Unterstützung des Schulamts Cham führten der Aktionskreis Lebens- und Wirtschaftsraum Landkreis Cham, die Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz und die Kreishandwerkerschaft Cham mit weiteren Sponsoren, der Sparkasse, der Firmen Eder, Schindler und Kappenberger, auch in diesem Jahr den Schülerwettbewerb durch.
171 Werkstücke eingereicht
Im Technikunterricht skizzierten, planten und fertigten die Neuntklässler von sieben Mittelschulen 171 Werkstücke. Aufgrund der Corona-Einschränkungen fand die Siegerehrung erneut via Videokonferenz statt. Die 17 Besten erhielten dank Sponsoren ein Preisgeld in Höhe von 100 Euro. Für alle Teilnehmer gab es zudem ein Multitool von der Handwerkskammer sowie eine Teilnehmer-Urkunde vom Referat Wirtschaftsförderung des Landratsamtes Cham.
Mit Blick auf die aktuellen Arbeitslosenzahlen stellte Landrat Löffler fest, in unserer Region gebe es Arbeit wie nie zuvor. Die Firmen könnten hochwertigste Produkte herstellen, auch im Handwerk. Dies alles müssen bestausgebildete und qualifizierte Menschen erledigen, die in der Lage sind, innovative Produkte herzustellen.
Der Wettbewerb an den Mittelschulen, der heuer zum 23. Mal durchgeführt werde, sei ein Schaufenster, das zeige, was junge Menschen leisten können. Löffler erinnerte an die Gründung des Wettbewerbs 1999 durch die Jungen Unternehmer, er wurde mitgetragen vom Aktionskreis Lebens- und Wirtschaftsraum Landkreis Cham, vom Schulamt, von der Kreishandwerkerschaft und der Handwerkskammer. Im Landkreis Cham seien Industrie Dienstleistung, Tourismus und Landwirtschaft genauso zuhause wie das mittelständische Handwerk. 2500 Handwerksbetriebe mit über 13 000 Beschäftigten nannte Löffler eine starke Macht. Erfreulich sei die Zahl von 1000 Auszubildenden in 120 Berufen. Dem Landkreis sei die duale Bildung etwas Wert, was mit dem Neubau des Berufsschulzentrums in Cham zum Ausdruck komme. Löffler verwies auf steigende Ansprüche, wodurch es keine leichten Berufe mehr gebe, weil die Digitalisierung in allen Bereichen Einzug gehalten habe und enormes Fachwissen nötig sei. Dadurch gebe es auch beste Berufschancen im Handwerk in unserer Region. Er brach eine Lanze für die Mittelschulen, deren Qualität hervorragend sei. „Auch in der Krise ist das Handwerk wirklich stark“, unterstrich der Landkreischef mit Blick auf die vergangenen zwei Jahre und zeigte sich erfreut, dass sich die familiengeführten Betriebe behaupteten.
„Versteckt euer Talent nicht!“
Für den kurzfristig an der Teilnahme verhinderten Abteilungsdirektor der Regierung der Oberpfalz, Thomas Unger, verlas Schulrat Johannes Reutner dessen Grußwort. Darin hieß es, der Wettbewerb zeige auf beeindruckende Weise, was in den jungen Leuten im Landkreis Cham steckt. Die Teilnehmer hätten „gezeigt, dass sie ideenreich sind, anpacken können und gut gerüstet in den Startlöchern der Berufswelt stehen“. Der Wettbewerb sei ein weiterer wichtiger Baustein der Berufsorientierung der Mittelschule. „Unsere Wirtschaft braucht gut ausgebildete Menschen. Versteckt euer Talent nicht!“, rief der Schulrat aus Ungers Rede den Wettbewerbsteilnehmern zu.
Wolfgang Spöckner, Ausbildungsberater der Handwerkskammer, freute sich, dass die Aktion trotz Pandemie durchgeführt werden konnte, zeige er doch Ideenreichtum, Fleiß und handwerkliches Geschick. Gerne habe die Handwerkskammer die Aktion mit 1300 Euro und den 171 Multitools unterstützt. Auch Isabella Bauer, Vertreterin des Aktionskreises, erinnerte an die besonderen Bedingungen in diesem Jahr. „Die Teilnehmer konnten positive Erfahrungen für die Berufswahl sammeln“, resümierte sie.
Franz Wittmann von der Sparkasse stellte die Präsentation der Werkstücke durch die Schüler heraus, denn Kommunikation sei im Berufsleben sehr wichtig. Kreishandwerksmeister Georg Braun führte in gekonnter Manier durch das Programm. Er stellte in fünf Blöcken die 17 Siegerstücke vor. Dank galt vor allem Fachlehrer Franz Dengscherz, welcher im Hintergrund die Aktion geleitet hatte.
Karl Pfeilschifter
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