Kommune
Mobilfunkmast ist in Obernried geplant

Der vorgesehene Standort ist gut 200 Meter vom Ortsrand entfernt. Telekom-Beauftragter Christian Blenk

25.02.2022 | Stand 15.09.2023, 6:56 Uhr
Hans Schmelber
Bürgermeister Sepp Ederer und der Kommunalbeauftragte für Ostbayern, Christian Blenk (re.) −Foto: Hans Schmelber

Die Gemeinde hatte am Mittwochabend zu einer Infoveranstaltung der Telekom eingeladen. Diese hat vor, unter anderem auch im Ortsteil Obernried einen Mobilfunkmast zu errichten. Präsentiert wurde das Vorhaben von Christian Blenk, Kommunalbeauftragter für Mobilfunk in Bayern. Unterstützt wurde der von seinem Kollegen Christian Huber.

Die Begrüßung übernahm Bürgermeister Sepp Ederer, der erklärte, dass alle rund 25 Anwesenden eine persönliche Einladung erhalten hatten und für diese Veranstaltung einen gültigen Schnelltest vorweisen mussten. Coronabedingt fand das Ganze in der Schulturnhalle der Grundschule statt.

1,7 Handys je Bürger gemeldet

Laut Christian Blenk sollen bis Ende 2022 mindestens 98 Prozent der Haushalte je Bundesland mit mindestens 100 Mbit/s versorgt werden. Im Landkreis Cham seien das derzeit 91 Prozent sowie 78 Prozent Area Coverage (Flächenversorgung). Für die Gemeinde Waffenbrunn betreffe dies 83 Prozent Haushalte und 60 Prozent Flächenversorgung. Grundsätzlich gälten in jeder Kommune spezielle Anforderungen. Fakt sei auch, dass die Datennutzung rasant ansteige. Das Volumen übertragener Daten habe sich in den letzten zehn Jahren um das 40-fache gesteigert. „Waren es 2019 noch 2 757 Millionen Gigabyte, sind es heute schon 3300 Millionen“, so der Referent. Mittlerweile seien in der BRD auch 137 Millionen Simkarten gemeldet, das heißt im Durchschnitt 1,7 Handys je Bürger.

Die Deutsche Telekom habe circa 46 Millionen Mobilfunk-Kunden. Aktuell gebe es laut Bundesnetzagentur 72 680 Mobilfunkstandorte in Deutschland, davon gehörten über 30 000 der Telekom. Mit 2G (GSM), 4G (LTE) und 5G seien derzeit drei Mobilfunk-Standards in Betrieb. „Mobilfunk braucht Struktur“, so Blenk, „und dazu gibt es Funkzellen.“ Eine Funkzelle sei Teil eines komplexen Netzes und daher nicht beliebig platzierbar oder verschiebbar.

Genau deswegen werde jetzt in Obernried ein zusätzlicher Standort geplant. Der diene aber nicht der Versorgung von Waffenbrunn, sondern unterstütze den Standort Geigant 1 (Bleschenberg) und diene der besseren Versorgung von Geigant, Katzberg und letztendlich auch Obernried. „Und weil es gilt, Fläche abzudecken“, sind dort 800 bis 900 MHz geplant, denn diese Frequenz ist für Flächen besser“, so der Kommunalbeauftragte, und zeigte dazu von fünf infrage kommenden Standorten den sorgfältig ermittelten Suchkreis nordöstlich von Obernried, gut 200 Meter vom Ortsrand entfernt, und das dafür geeignete Versorgungsgebiet.

5G bietet laut Blenk mehr Geschwindigkeit von Stadt und Land und neue digitale Anwendungsfelder, wie z.B. Intelligente Parkplatzsteuerung, Mobilitätsmanagement, Emissionsüberwachung, digitales Gesundheitswesen, digitale Bildung, digitale Bürgerdienste, intelligente Straßenbeleuchtung, vernetzte Abfallwirtschaft. Vorteile von 5G seien außerdem erhöhte Reaktionsgeschwindigkeit sowie 1000 Mal höhere Netzkapazität, zehn Mal geringere Latenz, zehn Mal höhere Geschwindigkeit und vier Mal höhere Effizienz.

Grenzwertkonzept erstellt

Der Referent vergaß aber auch nicht, auf das Thema Strahlengefahr hinzuweisen: „Elektromagnetische Felder (EMF) sind gut erforscht. Die EMF-Datenbank an der RWTH Aachen hat im Januar 2020 über 30 500 Studien erfasst. Es wurde ein Grenzwertkonzept erstellt, das auf aktuellen Forschungsergebnissen basiert und die Grenze erlaubter Belastungen für alle Personengruppen angibt. Diese darf nicht überschritten werden.“

Dafür sorge die Bundesnetzagentur, die auch die Genehmigungen für Antennen vergibt. „Weltweit bestätigten internationale Expertengremien und Behörden die Sicherheit von Mensch und Umwelt durch die Einhaltung der Grenzwerte“, versicherte Blenk.