Wirtschaft
Mode aus Kötzting seit drei Generationen

Vom Textilkaufhaus zum Event-Modehaus und Hemdenmeister: Seit 85 Jahren erfindet Schödlbauer sich immer wieder neu.

28.03.2019 | Stand 16.09.2023, 5:43 Uhr

Hans Schödlbauer (r.) inmitten seiner Kunden – er und seine Frau Helga machten aus dem Textilkaufhaus der Eltern Johann und Anna ein modernes Modekaufhaus, das Peter und Simone Schödlbauer kontinuierlich weiterentwickeln. Foto: Archiv Modehaus Schödlbauer

Tradition und Trend – auf den ersten Blick scheint es, als würden diese beiden Begriffe so gar nicht zueinanderpassen, vor allem nicht in der Modebranche. Simone und Peter Schödlbauer sind der Beweis , dass beides zusammen geht. Sie sind die dritte Generation, die die Geschicke des Modehauses Schödlbauer in der Bad Kötztinger Marktstraße lenkt. Seit nun 85 Jahren wird dort Bekleidung verkauft.

Peter Schödlbauer ist stolz darauf, immer wieder spricht er von Familien- und Traditionsunternehmen. Die Tradition begründeten im Jahr 1934 der Kaufmann Johann und seine Frau Anna Schödlbauer (geborene Traurig). Das Paar erwarb das Haus an der Marktstraße und richtete dort den ersten Laden, sozusagen ein textiles Kolonialwarengeschäft ein. Nähzubehör, Knöpfe, Wolle, Kleider-, Gardinen- und Vorhangstoffe gab es zu kaufen.

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Die zweite Generation

1935 war Johann „Hans“ Schödlbauer geboren worden. Auch er wurde Kaufmann, folgte Ende der 50er Jahre der Mutter nach und hat Anfang der 60er Jahre das Textilkaufhaus übernommen und zusammen mit seiner Frau Helga geführt und ausgebaut. Mit der Zeit wurde das Sortiment erweitert. Kinderbekleidung, Damen- und Herrenmode wurde auf den damals üblichen Rundständern präsentiert, im großen Tresen lagerten unter Glasscheiben weiterhin Knöpfe, Reißverschlüsse, Garne und Nadeln, im Holzregal dahinter waren die Wollknäuel aufgeschichtet. Daneben Miederwaren, die guten Feinripps für die Herren – und natürlich Stoffe. Erst Anfang der 80er Jahre wurden diese aus dem Sortiment genommen, wie kurz zuvor bereits die Kindermode.

Ein Meilenstein war der zweite Um- und Anbau 1988. „Damit wurde aus dem Textilkaufhaus ein richtiges Modehaus“, sagt Peter Schödlbauer. Die ersten Marken wie „Lucie Linden“ , Lucia“ oder “Tru“ haben Einzug gehalten.

„Immer etwas Besonderes – dieser Leitspruch gilt auch heute noch.“Peter Schödlbauer, Inhaber

Das Modehaus in der Marktstraße besteht inzwischen aus drei Säulen, die komplett miteinander verzahnt sind – dem stationären Handel und den beiden Online-Shops Hemdenmeister und Mode Schödlbauer. Die Zahl der Mitarbeiter ist mittlerweile von ursprünglich sieben auf 50 angewachsen. Schödlbauer versteht sie als große Familie, die – wie die Inhaber selbst – mit Herzblut bei der Sache sind. Für ihn ein wichtiger Bestandteil des Erfolgsrezeptes. Dazu kommt die Symbiose von Internethandel und Modehaus vor Ort. Das stationäre Geschäft greift dank der aufgesellten Terminals zu auf 55000 Teile im Lager. In höchstens fünf Minuten kann sie der Kunde im Modehaus probieren. Selbst Flip-Flops im Winter sind da kein Problem. Mit diesem Konzept sieht sich Schödlbauer für die Zukunft gut aufgestellt.

Sehen Sie hier ein Video von einer Modenschau bei Schödlbauer

Mode ist ein Lebensgefühl