Kultur
Museum zeigt Nürnberg 2050

Im Deutschen Museum setzt das Zukunftsmuseum ganz neue Akzente. Die geplante virtuelle Zeitreise ist ein einmaliges Projekt.

24.05.2021 | Stand 16.09.2023, 2:49 Uhr
Marion Grether leitet das Zukunftsmuseum. −Foto: Daniel Karmann/picture alliance/dpa

Die „Virtuelle Zeitreise“, die im Deutschen Museum Nürnberg künftig im Ausstellungsbereich Zeit und Raum angesiedelt sein wird, hat eine erste Testphase mit Bravour bestanden. Mitarbeiter des Museums probierten die virtuelle und voll interaktive Schnitzeljagd aus – und sind begeistert. Details werden noch nicht verraten, nur so viel: Der Trödel der Zukunft ist der Schlüssel zum Erfolg in der „Virtuellen Zeitreise“, die das Zukunftsmuseum künftig im dritten Stock beherbergt.

Spieler kommunizieren miteinander

„Das besondere an unserer VR-Zeitreise ist, dass sich vier Spieler miteinander in einem virtuellen Raum befinden – und dabei sowohl voll beweglich sind, als auch miteinander interagieren können“, sagt Chefentwickler Jonas Zimmer vom Cologne Game Lab. Gemeinsam mit Fee Bonny, die das Abenteuer skriptete, und seinem Team von der TH Köln erarbeitet der Programmierer mit einem Master in Medienwissenschaften im Auftrag des Deutschen Museums ein unterhaltsames VR-Konzept, bei dem die Teilnehmer kooperieren müssen, um ihre Mission zu bestehen.

Technisch möglich gemacht wird die VR-Zeitreise durch die jüngste Generation der Oculus VR-Brillen, die mittels Kameras selbst jederzeit einen Standort innerhalb eines Raumes ermitteln können. Anders als bei herkömmlichen Systemen ermöglicht dies die freie Bewegung der Spielenden im virtuellen Raum. Das macht die Nürnberger VR-Arena zu einem einmaligen öffentlich zugänglichen Experimentierfeld.

Erster Testlauf verlief gut

Beim ersten Testlauf klappte die Interaktion der Spieler untereinander und mit der virtuellen Umgebung erstaunlich gut. „Wir freuen uns, dass wir mit diesem interdisziplinären Team ein Erlebnis schaffen konnten, das es so noch nie in einem Museum gegeben hat“, sagt Gundolf Freyermuth, Institutsleiter des Cologne Game Lab. Darüber hinaus bietet das Exponat nicht nur einen spannenden Blick in eine mögliche Zukunft, sondern dient auch als Forschungsfeld, um virtuelle Verkörperlichung und Präsenz sowie Shared-Space-Kooperation in Mixed Realities zu untersuchen.

Die Virtuelle Zeitreise bietet einen Ausblick in das Nürnberg des Jahres 2050. Das „Zukunftsmuseum“ heißt dann „Museum der Gegenwart“, Drohnen beleben die Stadt und zahlreiche Weiterentwicklungen der DMN-Exponate prägen den Alltag. „Virtual Reality ist eine spannende Technologie mit viel Potenzial für künftige Anwendungen“, sagt Ausstellungsmacher Andreas Gundelwein. Mit einem Spiel, das die technologisch möglichen Grenzen ausreizt, sollen Besucher einen Blick in die faszinierende Technikwelt wagen. (dpa)