Erst vor einer Woche standen ein Auto, ein Pater und ihre Geschichte im Mittelpunkt einer Radiosendung – Clemens Habiger und sein Renault 4 GTL, kurz R 4. Kein Bayer soll mehr Kilometer mit nur einem einzigen Auto zurückgelegt haben, wie er. Gestern aber das vermutlich jähe Ende der ungewöhnlichen Leidenschaft. Auf seinem Weg nach Amberg verunglückte der Seelsorger am Dienstag mit dem R 4.
Ort des Geschehens war die B 85 nahe der Stundensäule. Der 67-Jährige musste – wie es in der Polizeimeldung heißt – verkehrsbedingt abbremsen und verlor dabei die Kontrolle über „Funny“, wie er den 27 Jahre alten Wagen liebevoll genannt hat. Der Kapuzinermönch kam links von der Fahrbahn ab, überschlug sich im Straßengraben und kam vor einer Baumgruppe auf dem Dach zum Liegen.
Clemens Hagiber überstand den Unfall leicht verletzt. Vorsorglich wurde er ins Amberger Klinikum eingeliefert, konnte es aber nach ambulanter Behandlung wieder entlassen werden. „Funny“ erlitt laut Polizei einen wirtschaftlichen Totalschaden und musste vom ADAC abgeschleppt werden. Zuvor hatte Habiger das Auto noch ausgeräumt. Mehr als ein Million Kilometer hat der Geistliche seit 1982 mit dem R 4 gefahren. Meist in menschlicher Mission, da der 67-Jährige als Gefängnisseelsorger quer durch die Oberpfalz unterwegs war und ist.
