Die Einleitung war so ungewöhnlich wie die ganze Geschichte: Von Kindesbeinen habe sie immer nur Glück gehabt, sagte die Bergläuferin Gela Allmann zu Beginn ihres Vortrages im ATT. Gut zweihundert Besucher hatte die Leiterin des Städtischen Kulturamts, Karin Stelzer, zum ersten Beitrag zur Further Bergwoche 2017 im „Reinhold-Macho-Haus“ begrüßt.
Gela Allmann, Autorin des Buches „Sturz in die Tiefe“, berichtete, sie habe mit Leidenschaft immer wieder neue Herausforderungen gesucht und als Bergläuferin auch gefunden. Es sei immer nur aufwärts mit ihr gegangen, bis zum 3. April 2014. An diesem Tag passierte ihr bei einem Skitourenfotoshooting auf einem Berggipfel in Island ein verhängnisvoller Fehltritt und sie stürzte über 800 Meter in die Tiefe. Sie überlebte.
„Jetzt stirbst du!“
Der Kampf mit dem Nerv
Zum Abschluss gab es von den Besuchern langanhaltenden Beifall für Gela Altmann.
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Ein halbes Jahr nach dem Unfall stand fest, dass sich der Nerv in rechten Fuß nicht wie erhofft regenerierte, und eine erneute Operation notwendig wurde. Im ATT zeigte Gela Allmann den Zuhörern, dass der Fuß langsam wieder funktioniert.
Aus eigener leidvoller Erfahrung bestätigen konnte Steffi Traurig aus Neukirchen b. Hl. Blut (links) die Erfahrungen und Tipps von Gela Allmann zu Zielen und Motivation in der Reha. Steffi Traurig und Thomas Hagengruber (rechts) sind ebenfalls begeisterte Bergläufer und waren schon bei Events wie dem Zugspitz-Berglauf dabei.
Unter den Besuchern im ATT waren auch der frisch gekürte Chamerauer (Schwarzer Ritter) aus dem Drachenstichfestspiel, Uli Jacob, der mit Christian Seidl (links) und Stefan Seidl (rechts) auch noch zwei seiner künftigen Schergen mitgebracht hatte. Alle drei zeigten sich von dem Vortrag sehr beeindruckt. Er sei für sie höchst interessant gewesen.
Florian Bergbauer aus Patersdorf und Stefanie Haas aus Viechtach waren auf Initiative von Freunden mit ins ATT gefahren. Nach dem Vortrag zeigten sich beide sehr bewegt von Gela Allmanns Lebenswillen, der sich in ihren beklemmenden Schilderungen vom Absturz, etlichen Krankenhausaufenthalten, wiederholten Operationen und langwierigen Rehabilitationsphasen widerspiegelte.
Kulturamtsleiterin Karin Stelzer sprach Gela Allmann für den beeindruckenden Vortrag ein großes Kompliment aus und bedankte sich bei ihr mit „dem schönsten Geschenk, das man einer Frau machen kann“, mit Pralinen. Die Erwartungen eines „Heißmachers“ für die Bergwoche vom 31. März bis 9. April 2017 seien voll erfüllt worden.