Tuchel wird Nachfolger
Nach Trainer-Wumms: So rechtfertigt Kahn die Trennung von Nagelsmann

25.03.2023 | Stand 25.03.2023, 12:48 Uhr
Bayern-Chef Oliver Kahn hat vor der offiziellen Vorstellung des neuen Cheftrainers Thomas Tuchel noch einmal die Trennung von Vorgänger Julian Nagelsmann begründet. −Foto: Angelika Warmuth/dpa

Die Führung des FC Bayern hat noch einmal die Trennung vom bisherigen Trainer Julian Nagelsmann begründet. Vorstandschef Oliver Kahn nennt die Entscheidung „wohlüberlegt“.



Bayern-Chef Oliver Kahn hat vor der offiziellen Vorstellung des neuen Cheftrainers Thomas Tuchel noch einmal die Trennung von Vorgänger Julian Nagelsmann begründet. „Es ist die Pflicht und unsere Aufgabe, für den sportlichen Erfolg zu sorgen“, sagte der 53-Jährige am Samstag bei einer Pressekonferenz in der Allianz Arena.

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Der Trainerwechsel mitten in der entscheidenden Saisonphase sei „keine Panikreaktion“, erklärte der Vorstandsvorsitzende: „Das hat mit Panik überhaupt nichts zu tun.“ Die Entscheidung, Nagelsmann am Freitag freizustellen, sei „wohlüberlegt“ gewesen und keine Entscheidung aus der Emotion heraus gewesen. „Ich weiß, es ist keine populäre Entscheidung“, sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic.

Ständige Leistungsschwankungen

Die Führung sah sich wegen der ständigen Leistungsschwankungen zum Handeln veranlasst, weil „die Leistungskurve ständig nach unten geht“, wie Salihamidzic sagte. Die Konstellation zwischen Trainer und Mannschaft habe nicht mehr gepasst. „Wir haben einen der besten Kader in Europa. Und trotzdem ist die Leistungskontinuität der Mannschaft nicht wirklich besser geworden. Wir können in der Rückrunde mit den Resultaten und den häufig gezeigten Leistungen nicht zufrieden sein“, sagte Kahn. „Die letzten Tage waren für uns alle schwierig. Es gab auch die eine oder andere Nacht, in der ich nicht wirklich gut geschlafen habe“, sagte Kahn. Der 35 Jahre alte Nagelsmann sei trotzdem weiterhin „ein exzellenter, ein sehr guter Trainer“, wie Kahn sagte.

Thomas Tuchel tritt die Nachfolge an. Der 49-Jährige, der zuletzt den FC Chelsea trainierte, mit dem er 2021 die Champions League gewann, hat einen Vertrag bis zum 30. Juni 2025 unterzeichnet.

Nachfolger Tuchel: „Ehre und Auszeichnung“

Der neue Bayern-Trainer Thomas Tuchel hat klare Vorstellungen von seinem Wirken beim deutschen Fußball-Rekordmeister. „Es ist eine Ehre und Auszeichnung, vom FC Bayern angefragt zu werden“, sagte der 49 Jahre alte Nachfolger von Julian Nagelsmann am Samstag bei seiner Vorstellung in der Münchner Allianz Arena. „Die DNA des Clubs ist ganz klar definiert. Es geht ums Gewinnen, es geht auch um die Art des Gewinnens. Der Kader ist dementsprechend zusammengestellt. Es ist einer der talentiertesten und der besten Kader in Europa. Man kann mit diesem Kader um jeden Titel spielen“, sagte Tuchel.

Bayern-Chef Oliver Kahn hob hervor, dass Tuchel wie etwa in seiner Zeit bei Paris Saint-Germain mit vielen Topstars wie Neymar oder Kylian Mbappé gearbeitet habe, was sicherlich nicht einfach gewesen sei. „Wir brauchen jetzt so einen Topmann. Er hat große Erfahrungen gesammelt im Ausland“, sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic. Die Verhandlungen der Bayern-Führung mit Tuchel begannen am vergangenen Dienstag.

Sein Premieren-Spiel als Bayern-Trainer bestreitet Tuchel am kommenden Samstag im Bundesliga-Topspiel gegen seinen Ex-Club und Spitzenreiter Borussia Dortmund. Der Champions-League-Sieger mit dem FC Chelsea (2021) hat in München einen Vertrag bis zum 30. Juni 2025 unterzeichnet. Er habe eher damit gerechnet, dass er seine Trainer-Karriere im Ausland fortsetzen würde. Der Zeitpunkt der Bayern-Anfrage sei überraschend gewesen.

− dpa