Tourismus im Landkreis Kelheim
Nachhaltigkeit wird immer wichtiger

05.12.2022 | Stand 15.09.2023, 2:39 Uhr
Jakob Sixt (links) und Florian Best: Die Familie Sixt setzt auf Nachhaltigkeit auch bei der Heizanlage ihres Gasthofs in Rohr. −Foto: Sixt

Das Thema „Nachhaltigkeit im Tourismus“ ist weder Trend noch Marketingstrategie. Sie wird zunehmend zu einem maßgeblichen und grundlegenden Qualitätsmerkmal. Davon ist der Tourismusverband im Landkreis Kelheim überzeugt. Der Tourismusverband sieht in dieser großen Herausforderung auch eine Chance, neue Wege zu gehen, teilt die Pressesprecherin des Tourismusverbands mit.

Einer der Vorreiter im Landkreis Kelheim ist der Gasthof Sixt aus Rohr mit seiner Teilnahme an dem EU-Förderprojekt European Tourism Going Green 2030 (ETGG 2030).

„Eine nachhaltige Urlaubsdestination muss alle Aspekte einer Reise berücksichtigen: Planung, Anreise, Angebote vor Ort bis hin zur Heimreise des Gastes“, betont Florian Best, Geschäftsführer des Tourismusverbandes im Landkreis Kelheim. „Dies erfordert eine starke Vernetzung in der Region und ein gemeinsames Bewusstsein aller Akteure für die Schaffung nachhaltiger Angebote, welche auch glaubhaft Richtung Gast kommuniziert werden können. Hier spielen Zertifikate eine immer größere Rolle. Gäste, Reiseveranstalter und Unternehmen, aber auch Online-Buchungsplattformen, fragen immer öfter nach zertifizierten Angeboten“, so Best.

Zertifikate schaffen Überblick

Auf dem Markt existiert eine Vielzahl an Nachhaltigkeits-Zertifikaten, die unterschiedliche Schwerpunkte setzen. „Welches Zertifikat für den jeweiligen Betrieb das Richtige ist, kann nur individuell entschieden werden. Wichtig dabei ist, dass die Kriterien der Zertifizierung vorab für den Betrieb einsehbar sind und deren Erfüllung durch eine Prüfung vor Ort beurteilt wird. Nur so kann sich der Betrieb weiterentwickeln und sein Engagement im Bereich der Nachhaltigkeit seinen Gästen, Lieferanten und Mitarbeitern glaubwürdig darstellen. Wir freuen uns, dass sich der Gasthof Sixt mit seiner Teilnahme an dem ETGG 2030 auf den Weg zu einer Zertifizierung gemacht hat“, erläutert Best.

Jakob Sixt und seiner Frau Marianne liegt Nachhaltigkeit am Herzen: „Wir befassen uns schon seit vielen Jahren mit Umweltschutz und Energieeinsparung. Beispielsweise durch die Errichtung einer Biomasseheizanlage für den gesamten Betrieb, die zu 100 Prozent durch regionales, teils eigenes, Holz befeuert wird. Durch unsere Teilnahme an dem EU-Projekt werden wir auf unserem Weg zu einem nachhaltigen Betrieb von Experten beraten und im Zertifizierungsprozess betreut.“ Der Gasthof Sixt ist einer von sechs Betrieben aus Ostbayern, welche an diesem EU-Förderprojekt teilnehmen dürfen. Insgesamt beteiligen sich 70 Betriebe aus ganz Europa am ETGG 2030 und durchlaufen im nächsten Jahr einen Zertifizierungsprozess.

Viele kleine Schritte

„Mit vielen kleinen Schritten wie einem verpackungsfreiem Frühstücksbuffet, nachhaltigen, zertifizierten Kosmetikprodukten, umweltschonenden Reinigungsmitteln mit Effektiven Mikroorganismen, einer chemiefreien Grünanlagenpflege, regionalen Lebensmitteln und der Optimierung des Strom- und Wasserverbrauchs wollen wir uns kontinuierlich verbessern“, so Sixt.

Von den Erfahrungen des Gasthofs Sixt aus dem EU-Projekt können auch touristische Betriebe aus dem Landkreis Kelheim profitieren. „Im Frühjahr 2023 wird nach einer längeren pandemiebedingten Pause wieder unser Touristiker-Treffen stattfinden, im Rahmen dessen wir sicherlich den Gasthof Sixt und den ETGG 2030 vorstellen werden“, kündigt Florian Best an.