Baustelle
Neubau des BRK-Rettungszentrums Cham soll im Herbst in Betrieb gehen

17.04.2023 | Stand 17.04.2023, 5:00 Uhr
Der BRK-Vorstand zeigt sich über den Baufortschritt der neuen Rettungswache erfreut. −Foto: Karl Pfeilschifter

Die Baustelle des „Rettungszentrum Cham“ hat der Vorstand des Kreisverbandes des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) besichtigt. Der Neubau in der Tiergartenstraße ist mittlerweile schon weit fortgeschritten und soll im Herbst in Betrieb gehen.

Kreisvorsitzender Theo Zellner betonte, der BRK-Kreisverband sei ein innovativer Arbeitgeber. Dem Umzug der Kreisgeschäftsstelle in die Further Straße folge nun ein Neubau des Rettungszentrums in der Tiergartenstraße. Dies sei auch ein Zukunftssignal für die 90 haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter im Rettungsdienst, die dort rund um die Uhr ihren Dienst verrichten.

Auf 1587 Säulen

Außerdem werde das neue Gebäude auch dem Katastrophenschutz und den mehr als 3500 Ehrenamtlichen eine Heimat mit Ausbildungs-, Büro und Sozialräumen bieten. Nach einigen Verzögerungen, die durch die Absicherung der Baugrube notwendig waren, wurde die letzten Wintermonate über eifrig gearbeitet. Eine Spezialfirma brachte insgesamt 1587 Säulen in den Boden ein, ehe das Bauunternehmen Franz Alt mit der Bodenplatte beginnen konnte und trotz oft widriger Witterungsverhältnisse schnell „in die Höhe“ arbeitet.

Theo Zellner und auch BRK-Kreisgeschäftsführer Manfred Aschenbrenner hoffen, dass die veranschlagte Bausumme von fünf Millionen Euro nicht überschritten wird. Derzeit sind schon 85 Prozent der Arbeiten vergeben. Guter Dinge sind der Chef der bauausführenden Baufirma Franz Alt und Architekt Markus Weber, dass die Termine eingehalten werden. So ist für 8. Mai das Richtfest eingeplant.

Markus Schönemann, der Fachplaner für Heizung, Lüftung und Sanitär erläuterte das energetische Konzept der neuen Rettungswache, die nach KfW 40 gefördert wird.Rund 36 Tonnen CO2-Emissionen werden pro Jahr gespart. Durch die energetisch hochwertige Bauweise kombiniert mit einem effizienten Anlagen-Konzept mit drei Luft-Wasser-Wärmepumpen und einer PV-Anlage werden die Heizkosten um etwa 13 500 Euro im Jahr reduziert. Schönemann verwies darauf, dass im Vergleich zu den herkömmlichen Bauweisen mehr als das 4-fache an Endenergie eingespart werden kann.

Über aktuelle Themen berichtete BRK-Kreisvorsitzender Theo Zellner. Er war erfreut, dass das Rote Kreuz als Träger von Kindergärten von den Kommunen gut angenommen werde. So werde in Rimbach eine neue Kindertagesstätte mit dem Betriebsübergang eines zweigruppigen Kindergartens eröffnet. In Roding stehe die Erweiterung des Waldkindergartens um eine weitere Gruppe an und in Stamsried werde der bestehende Kindergarten um eine Gruppe erweitert. In Arnschwang stehe die Neueröffnung eines Waldkindergartens an.

Kreisgeschäftsführer Manfred Aschenbrenner verwies darauf, dass genügend Bewerbungen für qualifiziertes Personal vorliegen. So werden in den nächsten Monaten rund 100 Kinder in die Obhut des BRK genommen. Weiter stehe die Wachstation Perlsee der Wasserwacht Waldmünchen mit der Lieferung der Container kurz vor dem Abschluss. Man unterstütze die Wasserwacht Roding und die Bereitschaft Lam, welche neue Räumlichkeiten suche.

Vielversprechende Projekte

Rettungsdienstleiter Dominik Lommer erläuterte das Projekt „Mobile Retter“. Im Landkreis Cham seien derzeit rund 200 registriert und mit der Handy-App ausgestattet. Er nannte das im Landkreis zusammen von BRK und Feuerwehren initiierte Projekt Herzklopfen einen wichtigen Schritt gemeinsam mit den „Mobilen Rettern die Notfallversorgung im ländlichen Raum weiter zu verbessern“.

Das Projekt Herzklopfen wurde vor einem Jahr gestartete, bei dem geschulte Feuerwehrkräfte Menschen mit einem Herz-Kreislauf-Stillstand noch vor dem Rettungsdienst oder Notarzt zu Hilfe eilen. An verschiedenen Gerätehäusern wurden auch Defibrillatoren angebracht.

− cft