Kultur
Neue Chefin der Tafelhalle in Nürnberg

Katja Prussas hat von Michael Bader die Leitung des Veranstaltungsorts übernommen. Sie arbeitete an verschiedenen Häusern.

29.06.2019 | Stand 16.09.2023, 5:44 Uhr

Michael Bader und seine Nachfolgerin Katja Prussas Foto: Stadt Nürnberg/Christine Dierenbach

Katja Prussas hat am 1. Mai die Leitung der Tafelhalle übernommen. Sie folgt Michael Bader, der sich ganz auf seine neuen Aufgaben als Direktor des KunstKulturQuartiers konzentrieren wird. Für jährlich etwa 40 000 Besucher ist die Nürnberger Tafelhalle ein angesagter Veranstaltungsort für Musik, Tanz und Theater und bietet als Produktionshaus der Freien Szene die passende Plattform.

Zahlreiche renommierte Festivals, ein experimentelles Musikangebot von Klassik bis Jazz, Performances, Medienkunst, hochkarätige Kabarettveranstaltungen sowie spannende Gastspiele runden das Programm mit etwa 185 Vorstellungen pro Saison ab.

Katja Prussas arbeitete zunächst als Regisseurin an der Landesbühne in Esslingen und in der Freien Theaterszene Stuttgart (Theaterhaus Stuttgart, Theater Rampe) – seit 2005 dann verstärkt als Dramaturgin und Leitende Dramaturgin für Schauspiel und Tanztheater unter anderem am Theater Osnabrück, Theater Erlangen, Staatstheater Braunschweig und Schauspiel Nürnberg. Sie war an den Häusern darüber hinaus Mitkuratorin verschiedener Theater- und Tanzfestivals.

2011 erhielt sie eine Nominierung für den BKM-Preis für Kulturelle Bildung durch die Bundesregierung für das Theater-Stadtprojekt „Mutwerk“ als bundesweit modellhaft und 2013 den Preis der Deutschen Theaterverlage. 2015 wurde eine von ihr betreute Produktion zum Internationalen Performance Festival nach Peking eingeladen und vor Ort zensiert.

2017 erfolgte eine Einladung zu den Autorentheatertagen am Deutschen Theater Berlin mit einer Produktion über die Nürnberger Fußballtrainer-Legende Jenö Konrad. 2010 und 2011 wurden zwei Produktionen bei den Bayerischen Theatertagen ausgezeichnet.

Hörspiel Winnetou geschrieben

Sie schrieb gemeinsam mit dem Regisseur der Produktion das Hörspiel „Winnetou“, das sieben Spielzeiten am Schauspiel Nürnberg und am Saarländischen Staatstheater gespielt wurde. Seit 2010 hat sie zudem einen Lehrauftrag für Dramaturgie am Institut für Theater-und Medienwissenschaften der Universität ErlangenNürnberg.

„Den verantwortungsvollen Auftrag sehe ich darin, dass wir als Produktionshaus eine künstlerische Plattform des Miteinanders der Freien Szene für die zukünftige Stadtgesellschaft ermöglichen sowie die freien Ensembles verorten. Partizipative Projekte werden zu Beginn meiner Planung für 2020/2021 ebenso wie die Förderung junger Talente aus der Region einen Schwerpunkt bilden.

Darüber hinaus werden der zeitgenössische Tanz und weibliche Choreografinnen, die zahlreich bei uns einen Ort zum Arbeiten und Entwickeln haben, von großer Bedeutung für unser Profil sein.

Themen wie Nachhaltigkeit, Vielfalt und Grenzen, Genderdebatten und das weite Feld ‚Mensch und Maschine‘ stehen für das Produktionshaus und die Freie Szene ebenso auf der Agenda wie die Gründung eines Bürgerensembles. Ich möchte das neugierige, diverse, offene und transgenerationale Publikum der Tafelhalle mit unserem Programm überzeugen, bewegen im wahrsten Sinne des Wortes, aktiv zum Mitmachen auffordern, zum Diskutieren mit den Künstlerinnen und Künstlern ermuntern und vor allem miteinander entdecken und erleben“, sagt Katja Prussas.

Umfangreiche Bewerberliste

Zur Wahl der neuen Tafelhallen-Leiterin merkt Kulturdirektor Michael Bader an: „Die Bewerbungsliste war umfangreich: spannende Kandidatinnen und Kandidaten aus dem ganzen deutschsprachigen Raum.

Katja Prussas überzeugte uns letztendlich mit ihrem knisternden Mix aus vielspartigem Erfahrungsschatz, fundierten Kenntnissen über Freie Szene und Festivals, aber auch Stadt-, Landes- und Staatstheaterstrukturen und ihren frischen, energetischen, zukunftsgewandten Perspektiven für unser Haus.“

Michael Bader führte die Tafelhalle seit 1998 von einem rein von der Freien Szene bespielten Haus zu einem überregional agierenden (Co-)Produktionszentrum für Tanz, Theater und Musik und internationale Festivals.

Kurz & knapp

  • Das Gebäude: In den Jahren 2005/2006 gelang dem damaligen Leiter Michael Bader die Generalsanierung und Erweiterung der renovierungsbedürftigen ehemaligen Schraubenhalle auf dem Tafelwerkgelände.
  • Konzept: Die Tafelhalle ist das einzige zu 100 Prozent von einer Stadt getragene Mehrspartentheater in Deutschland, das ausschließlich von der Freien Szene bespielt wird.

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