Bildung
Neue Frauenpower an der Schulspitze

Silke Glöckner leitet jetzt mit ihrer Stellvertreterin Griet Kesenheimer die Einrichtung in Wenzenbach.

09.09.2016 | Stand 16.09.2023, 6:50 Uhr
Ralf Strasser
Das neue Führungsteam der Schulen in Wenzenbach: Schulleiterin Silke Glöckner und ihre Stellvertreterin Griet Kesenheimer −Foto: Strasser

Es gibt Leidenschaften, die sich nicht sofort erschließen, aber bei näherem Hinsehen umso schlüssiger sind. Für Silke Glöckner ist es die Mittelschule. „Ein Ort, an dem man nicht nur pädagogisch so viel bewirken kann, so viel tun kann für Schüler, aber auch für die Eltern“ sagt sie, die im vernetzten Miteinander und dem Fördern die ideale Vorbereitung auf das Leben sieht.

„Schule muss Spaß machen und nicht nur auf das Vermitteln von Wissen setzen“, meint sie. „Nur so lässt es sich für das Leben lernen.“ Und die überzeugte „Mittelschulerin“ ist jetzt „angekommen“. Als Schulleiterin der Mittelschule Wenzenbach, als Nachfolgerin von Wolfgang Rohr. „Ganz bewusst“, betont sie, habe sie sich beworben um die Stelle, hat sich durchgesetzt gegenüber anderen Bewerbern.

Schule gemeinsam vorwärtsbringen

„Ich bin sehr glücklich, dass ich hier sein darf.“ Silke Glöckner ist Rheinländerin, in Aachen geboren, hat in jungen Jahren dort ihr Staatsexamen gemacht. „Ich darf alle Schulformen unterrichten, habe mich dann aber später mit dem zweiten Staatsexamen in Bayern bewusst für die Mittelschule entschieden.“

Der Bezug zu „ihren“ Schülern war und ist ihr eminent wichtig, profane Einschränkungen in der Fachpädagogik versucht sie zu vermeiden. So ist auch ihre Biografie zu sehen: Lehrerin in Postbauer-Heng, mobile Reserve in Laaber, pädagogisches Wirken in Hemau und zuletzt in Neutraubling. Dort ist sie Betreuungs- und Praktikumslehrerin, später Konrektorin. Ein Werdegang mit Ausrufezeichen.

Den Standort Wenzenbach hat sie nicht blauäugig gewählt. „Man informiert sich schon, wohin man sich bewirbt“, erzählt sie. Eine Entscheidung, die sie keine Sekunde bereut. „Was ich hier vorgefunden habe, ist geradezu fantastisch. Ein Außengelände, das sich wunderbar gestalten lässt, ein Schulgebäude mit sehr viel Platz, es ist sehr gemütlich und mit einer Ausstattung, von der andere Schulen nur träumen.“ Richtig ins Schwärmen gerät sie, wenn sie von ihren neuen Kollegen spricht. Beim Grillnachmittag hat man sich kennen und schätzen gelernt.

„Gemeinsam bringen wir die Schule vorwärts, hat man mir vermittelt und darauf bin ich jetzt schon stolz.“ Überhaupt sei die Willkommenskultur in Wenzenbach und der Region sehr hoch. „Ich hatte bereits sehr gute und zukunftsweisende Gespräche mit Bürgermeister Koch und seinem Kollegen aus Bernhardswald.“

Ihr erster Eindruck: „Hier lässt sich etwas bewegen, die Chemie stimmt, ich habe ein gutes Gefühl.“ Von einer Mittelschulmüdigkeit hat sie natürlich gehört, doch beeindrucken lässt sie sich davon nicht. „Ganz im Gegenteil. Ich habe auch von Seiten des Schulamtes schon jetzt sehr viel Unterstützung erfahren und ich habe den Eindruck, dass man hier in die Zukunft investiert“, betont sie und blickt durch das Fenster ihres Büros hinauf zum Roither Berg. „Hier wird viel gebaut, Wenzenbach wächst und damit auch die Zahl der Schüler. Die Mittelschule wird wachsen.“

Das sei im Übrigen das Resultat einer sehr guten Arbeit ihres Vorgängers. „Ein gut bestelltes Haus“, stellt Silke Glöckner fest. Dennoch, sie hat Ideen. Eine davon: Die Laptop-Klasse. „Die Kinder wachsen wie selbstverständlich mit den neuen Medien auf und diese bieten sehr viel mehr Möglichkeiten.“

Den Beruf zur Berufung gemacht

Also raus aus der Einbahnstraße der Computerspiele, hinein in neue Perspektiven der digitalen Welt, die auch im Beruf eine so große Rolle spielt. Das gibt es an ganz wenigen Schulen. Doch das ist nur ein Aspekt ihrer Arbeit, der Fokus liegt klar und deutlich auf der Entwicklung und Förderung „ihrer“ Kinder und Jugendlichen. „Das Ziel ist die optimale Vorbereitung auf den Beruf oder weiterführende Schulen. Was viele nicht wissen, ist die Tatsache, dass es einem Mittelschüler mit Quali gelingen kann, später zu studieren.“ Und sie hat Ziele und Visionen: Den Eltern Vertrauen in die Schule zu vermitteln, gehört ebenso dazu, wie in den Kindern Freude an ihrer Schule zu wecken und ihnen einen geschützten Raum zu bieten, in dem sie sich individuell entwickeln können.

„Wir haben ja auch 37 Kinder, die den ganzen Tag hier sind. Für sie soll es künftig ein noch umfangreicheres Angebot geben. Wir wollen, dass unsere Schüler gerne bis 16 Uhr an unserer Schule sind.“ Silke Glöckner, die ihren Beruf zur Berufung gemacht hat, ist in der Schulleitung nicht alleine. An ihrer Seite steht als stellvertretende Schulleiterin Griet Kesenheimer. Sie ist keine Unbekannte in Wenzenbach, schließlich hat sie bereits viele Jahre Erfahrungen an der Grundschule als Lehrerin sammeln können. Auch für sie gilt: „Zusammen bringen wir den Schulstandort Wenzenbach nach vorne.“