Wirtschaft
Neue Führung für Ingenieurbüro Weindl

Im 35. Jahr des Bestehens übernimmt Tochter Ingrid Heut den Betrieb, der auf viele erfolgreiche Bauprojekte blicken kann.

30.09.2018 | Stand 16.09.2023, 6:07 Uhr

Die geehrten Mitarbeiter Marco Lommer, Patrick Amberger und Regina Rädlinger mit den Firmenchefs Gerhard Weindl und Ingrid Heut sowie Dr. Werner Weigl von der Bayerischen Bauingenieurekammer-Bau (v. r.) Fotos: chp

Ein Firmenjubiläum der besonderen Art hat das Chamer Ingenieurbüro Weindl im Statt-Theater Regensburg gefeiert. Firmenchef Gerhard Weindl hatte dazu neben der kompletten Belegschaft auch Wegbegleiter des Büros in die Domstadt eingeladen. Zu feiern gab es 35 erfolgreiche Jahre als selbständig tätiger Planer am Bau für den weit über seine Geburtsstadt Cham beliebten Vollblut-Ingenieur. Gleichzeitig nutzte der weit über die Grenzen des Landkreises anerkannte Bauexperte die Gelegenheit, um das am Taschinger Bergfeld ansässige Ingenieurbüro bestens geordnet an seine Tochter Ingrid Heut zu übergeben.

In der illustren Gästeschar wurden MdB Karl Holmeier, der Hauptgeschäftsführer des Landesverbandes Bayerischer Bau-Innungen, Andreas Demharter, sowie der Vizepräsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau, Dr.-Ing. Werner Weigl, gesichtet.

Im Appartement fing alles an

Gerhard Weindl ließ seine 35 Jahre Berufsleben Revue passieren. Humorvoll erwähnte er den ersten Auftrag vom damaligen Bürgermeister Mich Zimmermann für den Umbau der Holzakademie in der Ludwigstraße. Es folgte bald der „wirkliche Durchbruch“ als Existenzgründer mit der Tragwerksplanung für den Neubau des Stadtbauhofs. Alles hat nicht in einer „alten Hinterhofgarage“ wie bei Bill Gates angefangen, sondern im freigewordenen Appartement im Dachgeschoss der Eltern am Steinweg 9.

Seit Gründung des Büros wurden von ihm und seinen Mitarbeitern über 2000 Projekte bearbeitet. Das Auftragsvolumen reichte von der Tragwerks- und Brückenplanung bis zu äußerst anspruchsvollen Koordinierungsarbeiten. Statische Nachweise wurden erstellt für die Berufsschule Cham mit rund 30 Millionen Euro Baukosten, Betreutes Wohnen im Stadtpark, Erweiterung des BRK-Heims in Waldmünchen und Umbau der Volkshochschule Furth. Bei Brückenplanungen sind zu nennen: die Flutbrücken am Westzubringer von Cham, die Bahnbrücken in Loibling, Brücken über den Katzbach und die Chamb oder die Freibadbrücke in Furth im Wald.

Die Liste für Bauwerke bei der „Koordination nach Baustellenverordnung“ ist lang: neue Stadthalle in Cham, Jahnstadion in Regensburg, Museum der Bayerischen Geschichte mit Bavariathek, Deschlbergtunnel, Steinerne Brücke und als Paradeprojekt Ausbau der 15 Kilometer langen A 3 in Regensburg mit Errichtung von 18 Brückenneubauten oder auch die ICE-Trasse Erlangen-Forchheim. Ebenso wirkte Weindl an mehreren Baustellen der OTH Regensburg und der TU München mit sowie auch am Großklinikum Großhadern.

Nach seinem „kleinen Rückblick“ auf die Tätigkeiten der letzten 35 Jahre übergab der Seniorchef das Wort an seine Tochter Ingrid Heut. Sie wird künftig das Planungsbüro mit dem gleichen Leistungsspektrum weiterführen. Als Ingenieurin mit Masterabschluss an der Bauhaus-Akademie Weimar war sie schon bisher Büromitinhaberin und ist seit mehreren Jahren in verantwortlicher Position tätig. Sie gewährleiste damit auch nach den Worten des „Seniors“ einen reibungslosen Übergang bei den künftigen Projekten des Planungsbüros und könne ihre e Erfahrung voll einbringen.

Die „beste Mitarbeiterin“

Im Anschluss standen Ehrungen verdienter und langjähriger Mitarbeiter auf dem Programm (siehe Info). Einen großen Blumenstrauß hatte Gerd Weindl für seine „beste Mitarbeiterin“, Ehefrau Ingrid Weindl, übrig. Dr. Werner Weigl, Vizepräsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau, gratulierte zu den Auszeichnungen. Mit einem Geschenk bedankte sich Gerhard Weindl für sein Kommen.

MdB Karl Holmeier sagte, für ihn habe der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur im ostbayerischen Raum besondere Priorität, wobei er die hervorragende Arbeit des Ingenieurbüros Weindl in diesem Bereich besonders unterstrich. Dieses habe sich unter Leitung von Gerhard Weindl zu einem bayernweit geachteten Baudienstleister entwickelt.

Für die Festgäste gab es auch Kabarett. Kein Geringerer als Michael Altinger auf der Miniaturbühne im Kellergeschoß der Kleinkunstbühne. „Hell“ lautete das Motto seines Programms, wobei er seinen Gästen mit einer althergebrachten Glühbirne eingangs einleuchten wollte. Zu später Stunde trat die gesellige Feierrunde dann wieder die Heimfahrt nach Cham an. (chp)