Jahrestagung
Neue Spitze bei der Feuerwehr

Marius Heinrichmeyer ist Vorstandsvorsitzender. Nach 30 Jahren geht die Ära Christian Scheuer nun zu Ende.

05.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:23 Uhr
Bürgermeister Sandro Bauer (li.) und die neue Vorstandschaft der Freiwilligen Feuerwehr Furth im Wald mit Marius Heinrichmeyer (5. v. re.) und Andreas Hastreiter (3. v. re.) an der Spitze −Foto: Johann Gruber

Nach längerer Corona-Pause begrüßte der Vorstandsvorsitzende der Feuerwehr Furth im Wald, Andreas Weingärtner, am Dienstag zahlreiche Aktive, Mitglieder, Ehrenmitglieder und Ehrengäste zur Jahresversammlung mit Neuwahlen im Rettungszentrum. Nach 30 Jahren an der Spitze der Einsatzmannschaft ließ Christian Scheuer letztmals als Kommandant die vergangenen beiden Einsatzjahre Revue passieren.

Die Statistik 2020 wies 26 Brandeinsätze (2019: 26) aus. Zu technischen Hilfeleistungen und sonstigen Einsätzen wurde die Wehr 111 Mal (169) alarmiert. Fehlalarme gab es 26 (35), Sicherheitswachen 0 (161). Die Gesamtzahl der Einsätze lag bei 163 (251). 2019 war ein normales Jahr mit 48 Übungsterminen und einigen Sonderübungen. Im Corona-Jahr 2020 fand der Übungsbetrieb durch den Lockdown am 14. März ein jähes Ende. Ab Juni konnte in Kleingruppen wieder geübt werden, ehe ab Oktober der Übungsbetrieb erneut eingestellt werden musste. Ab Ende November wurden digitale Sitzungen der Einsatzmannschaft organisiert. Für den Kreisfeuerwehrverband Cham wurde ein Webinar zum Thema „Atemschutz“ durchgeführt.

Im Rückblick auf seine 30-jährige Amtszeit als Kommandant stellte Scheuer mehrere Entwicklungen heraus, so 1995 die Gründung einer der ersten Bambini-Gruppen in Bayern durch Kaplan Thomas Schmid. Sein Dank galt Ramona Engl für die vielen Jahre als Verantwortliche für die Bambini- und Jugendgruppe. Dank sagte Scheuer auch Sebastian Horn und Bastian Bauer, die nun Verantwortung für die Jugendgruppe übernahmen.

Weitere Meilensteine: 1995 Gründung der Notfallseelsorge durch Kaplan Schmid mit Unterstützung der Feuerwehren Furth und Cham; 1996 Anschaffung neuer Einsatzkleidung nach EN 469; 2020 Neubeschaffung (mit 39000 Euro aus Vereinsmitteln gefördert); 1991 Gerätewagen Gefahrgut (GW-G) und Drehleiter (DLK 23/12).

Weitere Projekte

Die 1974 eingerichtete Atemschutzpflegestelle (jetzt Zentrale Atemschutzwerkstatt) erforderte 1992 die Einstellung einer ersten hauptamtlichen Kraft. 1998 dann das Pilotprojekt „Pflege der Einsatzkleidung“, 2017 Umzug und 2018 Einweihung der neuen Feuerwache im gemeinsamen Rettungszentrum von BRK und FFW. In der neuen Feuerwache wurden die Voraussetzungen für eine zentrale Schlauchpflegefür alle Wehren im Stadtbereich geschaffen, ein Service, der nun auch allen Gemein-den für ihre Wehren angeboten wird. Die zunehmende Arbeit erforderte eine zweite hauptamtliche Stelle, die heuer geschaffen wurde.

Die Further Feuerwehr organisierte viele Seminare und Fortbildungen mit qualifizierten Referenten. Aufbau, Ausbau und ständige Pflege eines Netzwerks, eine gute Kooperation mit der Kreisbrandinspektion, enge Zusammenarbeit mit den tschechischen Feuerwehren und echte Kameradschaft: Dieses Erfolgsrezept weiter anzuwenden, legte Scheuer den künftigen Verantwortlichen ans Herz.

In der anschließenden Dienstversammlung wurde der bisherige Kommandantenstellvertreter Franz Stoiber von den Aktiven zum Kommandanten gewählt. Zum 2. Kommandanten wählten sie Ralph Multerer.

Vorstandsvorsitzender Weingärtner berichtete von eingeschränkten Aktivitäten im Lockdown. Tobias Engl zeigte die Aktivitäten der Bambini- und Jugendgruppe auf.

Bürgermeister Sandro Bauer dankte den Gewählten für ihre Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, und allen Feuerwehrleuten, die Tag und Nacht einsatzbereit sind. Er habe sich gefreut, dass trotz Corona die Vereinsarbeit nicht zum Erliegen kam und die Einsatzbereitschaft stets gewährleistet war. Kreisbrandrat Michael Stahl sprach von einer tadellosen Bilanz der Ära Christian Scheuer. Viele hätten ihn auf seinem Weg begleitet. „Das verbindet und das zählt“, betonte der KBR. Als KBM Atemschutz und Gefahrgut bleibe Scheuer der Feuerwehrführung im Landkreis noch vier Jahre erhalten.

Ehrenteller für Scheuer

Der ehemalige BRK-Rettungsdienstleiter Michael Daiminger dankte Scheuer für die langjährige Freundschaft. Er betonte, dass ohne sein Engagement die Stadt Furth kein gemeinsames Rettungszentrum hätte. Er überreichte ihm den Ehrenteller des BRK-Kreisverbands Cham.

Die Erfahrung aus fünf Amtszeiten als Kommandant fasste Scheuer für seine Nachfolger so zusammen: „Es geht immer nur miteinander.“ Franz Stoiber dankte Scheuer für die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit ihm als Stellvertreter. Es verwies auf künftige Herausforderungen wie das geplante Parkdeck für 5000 Fahrzeuge. Der neuen Vorstandschaft sagte er: „Wir sind ein Haufen. Das ist unsere Feuerwehr, für die wir an einem Strang ziehen.“ Stoiber merkte noch an, dass Christian Scheuer bis zur nächsten Stadtratssitzung noch Kommandant ist und geehrt werde. (fer)