Wirtschaft
Neuer Hagebau: eine Meisterleistung

Der Baumarkt in Kelheim zieht vom Stadtnorden in den Donaupark. Die Einweihung wird mit 180 Gästen gefeiert.

05.10.2016 | Stand 16.09.2023, 6:44 Uhr
Elfriede Bachmeier-Fausten
Die Schlüsselübergabe: (v. l.): Ulrike Feigl, Josef Simml, Bernhard Schambeck,Ulrich Bindorfer,r Wolfgang Gural, Mathias Lehmann, Angelika Gural, Günther Feldbauer −Foto: Bachmeier-Fausten

„Aller guten Dinge sind drei“ – dieses Sprichwort trifft sicherlich auf den neuen Kelheimer Hagebaumarkt zu, der am Mittwochabend im Beisein von 180 Gästen aus Wirtschaft, Politik und Belegschaft den kirchlichen Segen durch die Pfarrer Hans Maier und Julian Scheuerer erhielt. Ab Donnerstag, 8 Uhr, ist der Hagebaumarkt mit einer Verkaufsfläche von 6575,5 Quadratmetern (laut Bebauungsplan sind 6600 Quadratmeter zulässig) im Donaupark (in Nachbarschaft des Landratsamts-Neubaues) geöffnet. Den ersten Verkaufstag hatte geschäftsführender Gesellschafter Wolfgang Gural bereits beim Spatenstich am 6. April angekündigt – „eine Meisterleistung“ des Generalunternehmens Feldbauer und der anderen am Bau beteiligten Firmen und Beteiligten, sagte er.

Vorreiter in Deutschland

Die Gesellschafter Mayer/Gural (damals noch Buchenrieder/Mühlhäusser) der Hagebaumarkt Kelheim GmbH & Co. KG seien die Piloten im Hagebaumarkt-System gewesen. Mittlerweile gibt es in Deutschland (329) und in Österreich insgesamt 377 Hagebaumärkte. Der erste in der Bundesrepublik ist nach Angaben von Wolfgang Gural 1979 in Kelheim an der Europabrücke mit einer Verkaufsfläche von 1500 Quadratmetern eröffnet worden. Damals waren es acht Mitarbeiter. Im September 1996 erfolgte der Umzug ins Einkaufszentrum an der Schäfflerstraße, das von Wolfgang Gural miterbaut wurde. Im Hagebaumarkt in der Schäfflerstraße mit einer Verkaufsfläche von insgesamt 5500 Quadratmetern auf zwei Etagen – „ein gewaltiger Sprung“ – sei die Belegschaft auf 30 Personen angestiegen. Bereits seit einigen Jahren habe sich herauskristallisiert, dass der zweigeschossige Markt logistisch und auch kostenmäßig nicht ideal sei. Außerdem nannte Gural als weiteren Grund die „Parkplatznot“, warum man sich nach einem neuen Standort umsah. Er bedauerte, dass es dem Bürgermeister und auch ihm nicht gelungen sei, in Verlängerung der Schäfflerstraße ein Grundstück für einen Markt-Neubau zu bekommen.

Im Donaupark habe man Gott sei Dank circa 21000 Quadratmeter erwerben können. Gural wies auch auf die Gewerbesteuer hin, deren Summe in eine „beträchtliche Millionen-Höhe geht“, die seit 1979 an die Stadt gezahlt worden sei. Er ging am Mittwoch davon aus, dass in Kelheim „wohl unser letzter Umzug“ gewesen sei, da es zwischenzeitlich auch die Online-Bestellmöglichkeit gebe. Nicht nur der geschäftsführende Gesellschafter hat die Einzüge in drei Hagebaumarkt-Standorte erlebt, auch Mitarbeiter Johann Blöcker ist seit dem Start der Hagebaumarkt-Geschichte in Kelheim dabei. Das Investitionsvolumen einschließlich Warenbestand für den modernen Hagebaumarkt mit Gartencenter gab Gural mit circa zwölf Millionen Euro an. Erfreut stellte er fest, dass nicht nur der Zeit-, sondern auch die Baukosten eingehalten worden seien. Er dankte seinen Mitarbeitern sowie denen von Behörden und der Donaupark-Wirtschaftsgesellschaft. Im neuen Hagebaumarkt sind 40 Mitarbeiter beschäftigt; zur bisherigen Belegschaft kamen fünf neue Kräfte hinzu. Der Neubau ist 8000 Quadratmeter groß. Eine Lichtkuppel zieht sich von Ost nach West durch das Dach des Hauptgebäudes.

60 000 Artikel im Markt

Insbesondere seien zwei Sortimente – Baustoffe und Gartenbedarf – erweitert worden. Habe man am früheren Standort circa 40 000 Artikel geführt, so seien es jetzt an die 60 000 Artikel im Wert von 2,3 Millionen Euro. Im Eingangsbereich ist ein Backshop mit Cafeteria. Eine Spielecke für Kinder werde noch eingerichtet. Für das neue Hagebaumarkt-Gebäude wurden beispielsweise circa 18 000 Kubikmeter Erde bewegt, etwa 3800 Kubikmeter Beton und 1250 Tonnen Stahl verbaut, rund 2100 Quadratmeter Fertigteile und 2900 Quadratmeter Glas verarbeitet. Wolfgang Gural wies auf die Energieeffizienz (ausgeführter Energiestandard: KfW 55) hin, dazu gehörten acht Luft- und Wärmepumpen mit einer Gesamtleistung von 200 Kilowatt, unterstützt durch ein Gas-Brennwertgerät, um maximal 15 Prozent des Wärmebedarfs abzudecken. Das Gebäude werde über eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung beheizt. Der für Wärmepumpen und Licht erforderliche Strom werde durch die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach erzeugt. 185 Parkplätze wurden geschaffen und eine Elektrotankstelle installiert, an der Kunden eine Stunde lang ein E-Bike oder ein E-Auto laden können.

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Bürgermeister Horst Hartmann sprach die über 35 Jahre während Erfolgsgeschichte des Baumarktes in der Kreisstadt an. Es sei ein gutes Gefühl, etwas zu schaffen, was Wolfgang Gural mit dem neuen Hagebaumarkt im Donaupark unter Beweis gestellt habe. Dort werde alles angeboten, was das Herz des Heim- und Handwerkers begehre. Er freute sich über die Investition in Millionenhöhe in Kelheim, die den Wirtschaftsstandort stärke. Es sei ein sehr gelungenes Werk in der so kurzen Zeit von sechs Monaten entstand. Das sei „enorm“, betonte der Bürgermeister.

Der Geschäftsführer der Hagebau-Zentrale in Soltau, Kai Kächelein, bezeichnete den neuen Kelheimer Hagebaumarkt als „tolles Projekt“ und übermittelte die Glückwünsche der Hagebau-Geschäftsführung.

Anlässlich der Neueröffnung ist vom Donnerstag bis Samstag beim Hagebaumarkt auch für Oktoberfeststimmung gesorgt; eine Portion Ochs am Spieß mit Beilage kostet 2,50 Euro.

Stimmen der Einweihungsgäste zum neuen Kelheimer Hagebaumarkt

Dr. Rüdiger Reisinger sagt nach der Besichtigung des Baumarktes: „Ich hab‘ nichts gefunden, was es nicht gibt. Ich finde es sehr gut sortiert. Für Heimwerker wie mich sehr ideal.“

Georg Sinzenhauser: „Es ist ein wunderbarer Bau. Eine Bereicherung für Kelheim. Es ist sehr gut sortiert, übersichtlich. Vor allem das vergrößerte Gartencenter ist eine enorme Sache.“

Gerti Scholz: „Ich bin ein Fan vom Baumarkt. Das Angebot ist umfangreich. Eine totale Bereicherung für Kelheim. Es ist eine große Leistung der Familie Gural.“

Alois Thalmair: „Sehr schön, groß, viele Artikel, eine sehr gute Parksituation. Ich werde ihn öfter besuchen. Die Shoppingmeile der Männer ist für die Region eine Bereicherung.“

Jürgen Eixner: „Die Größe ist schon beeindruckend. Das Freigelände und die riesige Vielfalt sind wirklich eine Bereicherung für Kelheim. Ich freue mich, das der Hagebaumarkt hierblieb.“