Augenschäden
Nicht direkt in starke Lichtquellen schauen

Um mögliche Augenschäden zu vermeiden, sollte man nicht direkt in starke Lichtquellen schauen.

08.11.2010 | Stand 08.11.2010, 10:13 Uhr

Wiesbaden.Eltern raten ihren Kinder, nicht direkt in die Glühbirne zu schauen, Arbeitskollegen fürchten um ihr Augenlicht, wenn sie versehentlich von der Lasermaus angeblinkt werden: Übertriebene Panik oder berechtigte Sorge? „Eine einheitliche Antwort darauf ist schwer, denn es kommt immer auf die Lichtquelle an“, erklärt Klaus Heckmann, stellvertretender Vorsitzender des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands. Licht im kurzwelligen Bereich, also mit einem hohen Blauanteil, ist energiereicher als mittel- und langwelliges Licht, das als gelblich oder rötlich wahrgenommen wird. „Daher geht beispielsweise von normalen Glühbirnen oder der Computermaus keine Gefahr für das Sehvermögen aus“, sagt der Wiesbadener Augenarzt.

Umstritten sei hingegen, wie es sich mit den per Gesetz bald ausschließlich verwendeten Energiesparlampen und Leuchtdioden verhält, die einen hohen Blauanteil besitzen: „Prinzipiell hat das Auge einen eingebauten Filter: 98 Prozent des blauen Lichts gelangen erst gar nicht durch die Hornhaut, die restlichen zwei Prozent fängt der in der Netzhaut eingelagerte Farbstoff Lutein ab“, sagt der Experte. Lediglich bei älteren Menschen mit einer künstlichen Augenlinse könne blaues Licht zu Netzhautschäden führen. Mittlerweile würden bei der Operation des Grauen Stars daher Linsen mit eingebautem Filter eingesetzt. „Dennoch raten wir Augenärzte vorsichtshalber, das direkte Hineinschauen in Energiesparlampen, aber auch andere starke Lichtquellen wie Laserpointer zu vermeiden“, sagt Heckmann.

Zwar gebe es bislang keine Studien, die den schädlichen Einfluss von alltäglichen Lichtquellen bestätigt hätten. „Aber eine Studie mit Fischern der australischen Fishermans Bay, wo die Sonne besonders oft und intensiv scheint, hat zumindest gezeigt, dass unter diesen extremen Bedingungen verstärkt Grauer Star, also eine Trübung der Augenlinse, auftritt“, berichtet der Augenarzt.

Aufpassen sollte man auch beim Thema Sonnenlicht: „Man sollte nicht direkt in die Sonne blicken. Äußerste Vorsicht gilt beim Betrachten einer teilweisen oder totalen Sonnenfinsternis: Dies führt mit ungeschützten Augen häufig zu Erblindungen durch Verbrennungen der zentralen Netzhautbezirke.“ Wer sich derartige Spektakel nicht entgehen lassen will, muss eine spezielle Schutzbrille tragen und beim Fotografieren Spezial-Filter verwenden.