Eishockey
Nürnberg Ice Tigers: Gut gelaunt in die Retro-Nacht

30.11.2022 | Stand 15.09.2023, 2:43 Uhr
Christian Rupp
Die Nürnberg Ice Tigers (l.) gehen mit einem Sieg im Rücken in das Derby gegen München. −Foto: Eibner

Die Nürnberg Ice Tigers haben ihr Auswärtsspiel am Dienstagabend bei der Düsseldorfer EG mit 4:2 gewonnen. Am Freitag bitten die Franken zur Retro-Nacht in ihre Arena.

Weil Abwehrhüne Oliver Mebus zum ersten Mal Vater wurde, traten die Ice Tigers mit nur fünf Verteidigern, dafür aber gleich mit 14 Stürmern bei der DEG an. Entsprechend offensiv eingestellt präsentierte sich Nürnberg und spielte sich schon in den ersten Minuten gute Möglichkeiten heraus.

In Führung aber ging Düsseldorf: Nach feinem Pass von Stephen Harper traf Tobias Eder mit einem Rückhand-Abschluss zum 1:0 (13.). Genauso sehenswert war wenig später auch die Torvorlage auf der anderen Seite: Tyler Sheehy steckte die Scheibe mit der Rückhand durch die eigenen Beine für Gregor MacLeod durch, der auf 1:1 stellte (19.).

Ein wahrer Schlagabtausch

Im zweiten Drittel lieferten sich beide Teams einen temporeichen und offenen Schlagabtausch. Der aus der Position geratene Ice-Tigers-Torwart Niklas Treutle wurde mit einem Querpass überlistet und konnte das 1:2 durch Mikko Kousa auch per Hechtsprung nicht mehr verhindern (30.).

Nürnberg drängte in der Folge auf den Ausgleich, doch Sheehy traf nur die Latte (34.), Kapitän Patrick Reimer zielte freistehend aus der Nahdistanz knapp vorbei (36.). Im Schlussdrittel blieben die Ice Tigers auf dem Gaspedal stehen und belohnten sich mit zwei Toren binnen 77 Sekunden: Erst hatte MacLeod zwischen den Bullykreisen zu viel Raum, visierte das rechte Kreuzeck an und traf zum 2:2 (49.), dann wanderte der Puck wie am Schnürchen gezogen bis vor den rechten Pfosten zu Dane Fox, der ihn zum 3:2 über die Linie drückte (51.).

47 Sekunden vor dem Ende eroberte dann noch Reimer die Scheibe in Unterzahl auf Höhe der Mittellinie und traf ins mittlerweile verwaiste DEG-Tor zum 4:2-Endstand (60.). „Es war ein tolles Spiel, die Jungs haben über 60 Minuten gut gespielt. Wir haben es einfach gehalten und haben nicht viele Pucks verloren“, sagte Doppelpacker MacLeod nach seinem Drei-Punkte-Spiel (zwei Tore, ein Assist) am Mikrofon von Magenta Sport. „Ich bin froh über diese Punkte, aber ich hätte das nicht ohne meine Reihenkollegen geschafft. Es war ein großartiger Teamerfolg. Das war wichtig, denn wir brauchen so viele Siege wie möglich. Jetzt haben wir dreimal in Folge gewonnen. Wir freuen uns auf das Spiel am Freitag.“

Retro-Nacht am Freitag

Am Freitag (19.30 Uhr) empfangen die Ice Tigers den EHC Red Bull München zur Retro-Nacht. Es stehen sich somit zwei der drei ältesten Eishockey-Standorte (Nürnberg, München und Berlin) in Deutschland gegenüber.

Dabei werden die Franken in einem weiß-roten Retro-Trikot auflaufen, das an das Original aus dem Jahr 1968 angelehnt ist. Auch werden im Ablauf vor dem Spiel sowie musikalische Elemente während der Partie an die Stimmung im ehemaligen Lindestadion erinnern.

Und auch der Gegner hat es in sich, denn München reist als Tabellenführer mit starken Special Teams (Powerplay und Unterzahl), Nationaltorwart Mathias Niederberger und torgefährlichen Stürmern wie Austin Ortega, Chris DeSousa sowie den Ex-Nürnbergern Andreas Eder und Yasin Ehliz an.

Am Sonntag (16.30 Uhr) sind die Ice Tigers erneut auswärts gefordert und treffen auf die Augsburger Panther. Der AEV steckt im Abstiegskampf und braucht die Punkte genauso dringend für die Mission Klassenerhalt wie Nürnberg für das Projekt Playoffs. Doch Vorsicht: Augsburg konnte die letzten beiden sowie drei der letzten vier Spiele gewinnen und befindet sich im Aufwind.

Die Lebensversicherung der Panther ist Torwart Dennis Endras (92 Prozent Fangquote).