Chancen vergeben
Nur 1:1 beim TSV Rain/Lech: Wie ärgerlich für die DJK Vilzing

23.04.2023 | Stand 15.09.2023, 0:28 Uhr
Thomas Mühlbauer
Gefühlt eine Niederlage: Die Vilzinger brachten den Ball nur einmal im TSV-Tor unter. −Foto: Mühlbauer

Mit einem 1:1 (0:0) kehrte die DJK Vilzing vom Spiel beim TSV Rain/Lech wieder zurück. Damit fehlen der Deutschen Jugendkraft noch acht Zähler zum anvisierten Klassenerhalt. Dass es nach der Partie am Samstag nicht lediglich sechs Zähler sind, hat sich die Eibl-Elf selbst zuzuschreiben. Das Unentschieden gegen den direkten Konkurrenten ist richtig bitter und eigentlich zu wenig.

Die Schwarz-Gelben spielten die Hausherren förmlich an die Wand und hätten zur Pause mit drei, wenn nicht sogar vier Toren führen müssen. Stattdessen stand es nur 0:0. Nach dem Seitenwechsel erlöste Andreas Jünger in der 48. Minute den mitgereisten Anhang und die Verantwortlichen mit dem überfälligen Treffer zum 1:0.

Anschließend vergaben die Vilzinger bis zur 70. Minute weitere hervorragende Einschussmöglichkeiten, unter anderem brachte Jünger den Ball im leeren Tor nicht unter. Und so kam es, wie es kommen musste: In der 85. Minute zeigte sich nach einer Standardsituation zum 1:1, dass die DJK wohl nicht ganz zu unrecht auf einem Relegationsplatz liegt. Denn das Abwehrverhalten war einmal mehr nicht regionalligatauglich.

Josef Eibl war sprachlos

Am Ende der 90 Minuten stand ein Unentschieden auf der Anzeigentafel, und Trainer Josef Eibl musste eine Erklärung finden, für die es eigentlich keine gab, nämlich, warum die DJK Vilzing am Ende nicht mit den drei Punkten nach Hause fährt.

Er brachte es auf den Punkt: „Es macht einfach sprachlos, wie man so ein Spiel nicht gewinnen kann.“ Zudem müssen sich die Huthgartenkicker fragen lassen, warum sie nach rund einer Stunde das Fußballspielen „aufgehört haben “ und dem TSV überhaupt noch die Hoffnung auf den Ausgleich ermöglichten. Zum einen haben sie ihre Chancen sträflich vergeben, zum anderen wollten sie wohl die restlichen 30 Minuten das knappe Ergebnis verwalten – und das bei einer Abwehr, die nicht immer sattelfest scheint.

Die Chronologie der Partie ist schnell erzählt. Die DJK war in den ersten Minuten um Sicherheit im Passspiel bemüht, sodass sich zunächst keine Torchancen ergaben. Das änderte sich in der 7. Minute, als Hoch das erste Mal in Richtung TSV- Tor abzog. In der 10. Minute setzte sich Niedermayer auf der Außenbahn durch. Seine Flanke fand Kordick, der knapp verzog. In der 13. Minute hätte das 1:0 fallen können, als Niedermayer haarscharf am Pfosten vorbeizielte.

Nach einer kurzen Verschnaufpause versuchte es in der 27. Minute Chrubasik, scheiterte jedoch an TSV-Torhüter Eutinger. In der 30. Minute hätte die DJK in Führung gehen müssen, doch Niedermayer brachte es fertig, den Ball nach einer Hereingabe von Hoch zwei Meter vor dem leeren Tor über die Latte zu setzen. Vom TSV Rain/Lech war nichts zu sehen, es spielte weiterhin nur die DJK Vilzing. Allerdings blieb es dann im ersten Durchgang beim torlosen Remis.

In den zweiten Durchgang startete die Vilzing perfekt: Nach einer kurz ausgeführten Ecke flankte Kordick präzise in die Mitte, Jünger rauschte heran und beförderte den Ball aus Kurzdistanz zum 1:0 über die Linie. Die DJK Vilzing blieb weiter spielbestimmend, und in der 67. Minute hätte Jünger das 2:0 machen müssen.

Nach einem Pass in die Schnittstelle der TSV-Abwehr hatte er freie Bahn, umkurvte Keeper Eutinger und hatte das leere Tor vor sich. Doch er zögerte eine Sekunde zu lange mit dem Abschluss, sodass ihn die heraneilenden Rainer Abwehrspieler noch entscheidend am Torschuss hindern konnten.

In der Schlussphase überließ die DJK dem TSV Rain/Lech das Mittelfeld, und so schnupperten die Hausherren am Ausgleich. Immer wieder segelten hohe Bälle in den Vilzinger Strafraum auf die hoch gewachsenen TSV-Stürmer.

In der 84. Minute war es dann passiert – nach einer Ecke konnten die Vilzinger die Situation nicht entscheidend klären. Die Kugel kam zu Gerstmayer, der direkt abzog und sie im langen Eck versenkte. Die Vilzinger ließen die Köpfe hängen und hatten in der 91. Minute Riesenglück, nicht noch das 2:1 zu kassieren, als Wolf einen Pass von der Außenbahn gerade noch zur Ecke abgrätschen konnte.

Vilzings Trainer ärgert sich

„Wir machen 60 Minuten ein hervorragendes Spiel und lassen gar nichts zu. Wir haben Riesendinger schon in der ersten Halbzeit. Nach dem Führungstor müssen wir uns vorwerfen lassen, dass wir aufhören, genauso weiterzuspielen. Wir selbst lassen weitere hundertprozentige Chancen liegen. Dann bekommen wir wieder nach einem Standard das Gegentor. Das ist ein Riesenproblem von uns. Wir müssen einfach weitermachen.Wenn wir so spielen wie in den ersten 60 Minuten, sind wir auf dem richtigen Weg. Ich habe der Mannschaft gesagt, wir sind selber schuld. Wir hatten es unter Kontrolle. Dann geben wir das Spiel aus der Hand. Uns fehlt die Konzentration über 90 Minuten“ ärgerte sich Vilzings Trainer Josef Eibl über verpasste drei Punkte.

Am Dienstag gegen Türkgücü München

Bereits am Dienstag (Anstoß 18.15 Uhr) geht es für die DJK Vilzing im heimischen Stadion weiter. Dann wird die Partie gegen Türkgücü nachgeholt. Die Münchener haben am Donnerstag gegen den SV Viktoria Aschaffenburg 0:0 gespielt und sind mit 49 Zählern Sechster. Die Schwarz-Gelben stehen mit 40 Punkten auf Platz 16. Die Favoritenrolle ist damit nicht bei den Vilzingern. Die brauchen ein Erfolgserlebnis. So fahrlässig wie beim TSV Rain/Lech sollte die Eibl-Elf am Dienstag mit ihren Chancen tunlichst nicht umgehen.