Kongress des BRK in Weiden
Oberpfalz ist Treffpunkt für 1000 Experten aus Katastrophenschutz

31.03.2023 | Stand 15.09.2023, 0:55 Uhr
Oberpfälzer Katastrophenschützer vor einem geländegängigen Rettungs-Unimog: (v.l.) Daniel Schreiner, Patrick Schwarz, Tobias Muhr, Markus Heining und Anita Schraml. −Foto: Schröpf

Ob Erdbeben in der Türkei und Syrien, Ukraine-Krieg, Pandemie oder Wetterextreme: Katastrophen fordern Retter immer stärker heraus.

1000 Experten aus dem Katastrophen-, Zivil- und Bevölkerungsschutz diskutieren an diesem Wochenende in der Oberpfalz über die zentrale Frage: Sind die Hilfsorganisationen auch künftig schlagkräftig genug aufgestellt?

Der Auftakt des 12. Katastrophenschutz-Kongresses des Bayerischen Roten Kreuzes am Freitagabend in Weiden bot nach drei Jahren Corona-Pause einen ersten Überblick über Problemlagen. Christian Reuter, Generalsekretär des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), warnte vor einer „politischen Demenz im Bevölkerungschutz“, adressierte diese Mahnung ausdrücklich partei- und regierungsübergreifend. Man vergesse leider zu leicht das, „was man sich in der Krise mühsam erarbeitet hat“. Er versprach gleichzeitig eine selbstkritische Aufarbeitung der Arbeit des DRK – etwa beim Einsatz im überfluteten Ahrtal 2021. Es werde eine „sehr ehrliche Bestandsaufnahme mit deutlichen Verbesserungsvorschlägen“ geben.

Justizminister Georg Eisenreich rückte in seinem Grußwort die „unbezahlbaren“ und unverzichtbaren Dienste der Rettungskräfte in den Mittelpunkt. „Jeden Tag können Menschen in Situationen geraten, in denen sie auf professionelle und engagierte Hilfe angewiesen sind“, sagte er.

Am Samstag sind im dichten Takt Vorträge geplant: Das Spektrum reicht von grenzüberschreitenden Einsätzen bis zu Nachsorgeprojekten für Einsatzkräfte, die etwa in der Ukraine Hilfe leisteten. Debattiert wird etwa auch über den richtigen Umgang mit „Spontanhelfenden“ in Katastrophenfällen. Vor der Weidener Max-Reger-Halle ist ein Parcour von Rettungsfahrzeugen aufgebaut. Erstmals in Bayern zu sehen: Eine neue Container-Generation aus der Zivilschutzreserve des Bundes, mit multifunktionalen Einsatzmöglichkeiten.