„In einem lokalen Arealnetz sollen im Bereich Lengenfeld zukünftig drei landwirtschaftliche Betriebe mit vor Ort erzeugtem Ökostrom versorgt werden“, so die Aussage der Firma Windpower mit Sitz in Regensburg. Der Anlass für diese Aussage war am Mittwochvormittag die Anlieferung und anschließende Installation einer Trafostation im Bereich der Trocknungsgenossenschaft Lengenfeld eG, die im Dreieck zwischen den Ortschaften Harenzhofen, Mantlach und Rammersberg und angrenzend Lengenfeld ihren Firmensitz hat.
Unter dem Beisein von Franz Xaver Eichenseer, dem Geschäftsführer und erstem Vorstand der Trocknungsgenossenschaft eG, sowie dem technischen Leiter der Firma Windpower, Clemens Reichl und Tanja Meinhardt, vom gleichen Unternehmen, und weiteren Gästen, wurde die durch ein Spezialunternehmen aus Ingolstadt angelieferte Trafostation errichtet. Dabei musste hier mit größter Sorgfalt vorgegangen werden, denn in unmittelbarer Nähe befand sich unter anderem eine Stromleitung des öffentlichen Stromnetzes. Aber nach gut einer Stunde hatte die Trafostation dann ihren vorbereiteten Platz gefunden.
Wie die Firma Windpower mitteilte, benötige der zügige Ausbau von erneuerbaren Kraftwerkskapazitäten Flächen und erfordere den Ausbau bestehender Kabelnetze, wofür knappe Ressourcen, wie Kupfer, benötigt werden. Dabei gestalte sich der Netzausbau und das Finden von geeigneten Flächen oft kompliziert. So liege es nahe, auf bereits versiegelten Flächen und vorhandene Kabelinfrastrukturen zurückzugreifen, um diese maximal auszunutzen.
Synergien werden genutzt
Nicht zuletzt tragen die derzeitigen Entwicklungen auf dem Strommarkt und die damit verbundenen Preissteigerungen dazu bei, sich mit Lösungen zur Reduktion des Stromverbrauchs und zur Senkung der Stromkosten, zum Beispiel durch Eigenstromversorgung, auseinanderzusetzen. Daher entsteht in Lengenfeld derzeit ein regionales Pilotprojekt, das auf den Synergien von Solarenergie und Landwirtschaft und der Nutzung von vorhandener Infrastruktur basiert und richtungsweisend auch die Themen Ressourcenschonung und Kostenersparnis aufgreift. Zum Thema Synergien fügt die Firma Windpower an, dass über ein lokales Strom-Netzwerk die Trocknungsgenossenschaft Lengenfeld eG und der Landwirt Michael Stigler aus Harenzhofen für seinen gerade erst im Sommer diesen Jahres fertiggestellten Freiland-Legehennenstall klimaschonenden Ökostrom beziehen können. Auch die Bio-regionale Genossenschaft Oberpfalz (BIregO), die sich in unmittelbarer Nachbarschaft zur Trocknungsanlage befindet, plant, mit solarer Eigenversorgung in das Projekt einzusteigen.
| Solaranlage: | Installation: |
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| Auf den Dächern der Trocknungsanlage Lengenfeld eG ist eine Solaranlage verbaut, die einen „peak“, auch Scheitel- oder Spitzenwert genannt, von 640 Kw hat. | Die jetzt angelieferte und installierte Trafostation hatte ein Gewicht von annähernd 42 Tonnen und musste mit einem Autokran, der eine Höchstleistung von 250 Tonnen hat, auf ihren Platz gehoben werden. Dabei war äußerste Vorsicht geboten, da ein größerer Baum, der erhalten werden sollte, und eine über Masten führende Stromleitung „im Wege waren“. |
Vorteile für die Region
Von insgesamt vier Solarkraftwerken, sowie einer Bestandsanlage im Windpark Deining-Velburg, sollen die Betriebe den regional und ökologisch erzeugten Strom beziehen. Franz Xaver Eichenseer ist auch überzeugt von den Vorteilen der Solarenergie für die Region: „Die Produktion von wirtschaftseigenem Futter, Ökologie und Regionalität –diese Schlagworte bilden das Leitbild unserer Genossenschaft. Was wäre also passender als auch die für die Trocknung benötigte Energie von sauberen Kraftwerken aus der Region zu beziehen?“
Clemens Reichl stieß ins gleiche Horn: „Das OekoNetz Lengenfeld weist mit seinen partnerschaftlich wertvollen Eigenschaften den Weg in eine ökonomisch und ökologisch starke Form der Energiegewinnung.“
