Gesundheit
OP-Methoden wurden vorgestellt

Gallensteine oder Leistenbrüche – Patientenforum Viszeralchirurgie am Schwandorfer Krankenhaus stieß auf großes Interesse.

28.06.2016 | Stand 16.09.2023, 6:52 Uhr
Chefarzt Dr. Detlef Schoenen informierte die Besucher im Patientenforum am Krankenhaus St. Barbara mit Oberarzt Dr. Lorenz und Oberärztin Claudia Steinert über Aspekte der Viszeralchirurgie. −Foto: Claudia Seitz

„Sind Sie weiblich, blond, übergewichtig, 40 Jahre oder älter, haben Kinder zur Welt gebracht und in Ihrer Familie waren schon andere betroffen? Dann haben Sie ein erhöhtes Risiko für Gallensteine.“ Oberärztin Claudia Steinert am Krankenhaus St. Barbara übersetzte diese „6 F-Regel“ beim Patientenforum Viszeralchirurgie aus dem Englischen. Und veranlasste die sehr zahlreichen Besucher im Festsaal zu einem Blick über die Schulter: Auf wen könnte dies zutreffen? Neben der Gallenstein-Erkrankung waren Knoten in der Schilddrüse sowie Leisten- und Bauchwandbrüche weitere Themen, über die Dr. Detlef Schoenen, Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, und Oberarzt Dr. Alexander Lorenz an diesem Abend ebenfalls informierten.

Diese Erkrankungen zählen bei den Viszeralchirurgen am Krankenhaus St. Barbara zu den Schwerpunkten ihrer operativen Tätigkeit. Während solche Diagnosen den einzelnen Patienten vor viele Fragen stellen - Wann muss operiert werden? Warum kann das nicht mehr warten? Welche Technik ist in meinem Fall geeignet? - und oftmals auch Ängste mit sich bringen, zählen sie für die Ärzte zu den Routineeingriffen. Mit der langjährigen Erfahrung der nahezu täglich durchgeführten Operationen und einer großen Bandbreite an modernsten OP-Techniken im Repertoire entscheiden Dr. Detlef Schoenen und sein Team von Fall zu Fall, welches OP-Verfahren dem jeweiligen Patienten am besten hilft, z.B. ob „offen“ oder „minimal-invasiv“ operiert wird; jeder erhält eine individuelle „maßgeschneiderte“ Therapie. Wichtig ist dem Chefarzt, dass die Operation für den Betroffenen stets so schonend wie möglich verläuft und es zu einer raschen Genesung komme.

Die Besucher des Patientenforums nutzten rege die Gelegenheit, Fragen an die Experten zu stellen – vielfach zum Thema „Kropf“, wie die Schilddüsenvergrößerung umgangssprachlich auch genannt wird. Jodmangel ist meist die Ursache. Knoten in der Schilddrüse treten in Jodmangelgebieten wie Bayern bei nahezu jedem Dritten auf und sind in aller Regel gutartig, können aber eine Überfunktion der Schilddrüse oder ab einer bestimmten Größe auch lokale Beschwerden am Halsverursachen.

Während Gallensteine oftmals als weibliches Problem gesehen werden, sind Männer deutlich häufiger von Leistenbrüchen betroffen. Ein solcher Bruch macht sich als Vorwölbung („Batzen“) oder gelegentlich auch durch Schmerzen in der Leistenregion bemerkbar, ist aber in den meisten Fällen ungefährlich. Da die ursächlich vorliegende Lücke im Gewebe aber mit der Zeit immer größer wird, gibt es zum operativen Verschluss keine wirkliche Alternative. Dafür stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung: Gängig sind die offene Operationstechnik mit beziehungsweise ohne Netz sowie die minimal-invasive Operationstechnik mit Netz, welches zu einer stabilen und belastbaren Narbenbildung beiträgt.