Ausbildung
Optiker über die Schulter geschaut

Bei Fielmann im Regensburger DEZ bekamen Schülerinnen der St. Marien-Realschule Einblicke in den Beruf des Augenoptikers.

21.09.2017 | Stand 16.09.2023, 6:22 Uhr
Curd Wunderlich

Die St. Marien-Realschülerinnen mit Fielmann-Mitarbeitern und ihren Lehrerinnen Katja Silberhorn und Celia NowakFoto: Wunderlich/Fielmann

Bis zu 32-fach vergrößert schauen sich Hannahs Mitschülerinnen deren rechtes Auge an. Die 14-Jährige sitzt auf einem Stuhl in der Kontaktlinsenanpassung der Fielmann-Niederlassung im Donaueinkaufszentrum. Durch ein Biomikroskop werfen ihre Klassenkameradinnen von der St. Marien-Realschule einen ganz genauen Blick auf Hannahs hell beleuchtete Pupille. „Du hast voll die schönen Augen“, sagt eine von ihnen. Ein Kompliment, an dem was dran sein muss – bei solchen Vergrößerungswerten.

Einen ganzen Vormittag verbrachten die Achtklässlerinnen der Marien-Schulen rund um Hannah bei Fielmann im DEZ. Dabei erfuhren sie viel Wissenswertes über die Arbeit als Augenoptiker und den Ausbildungsweg dorthin. Der Besuch war Teil einer Kooperation zwischen dem Unternehmen und unserem Medienhaus.

Auch Farblinsen anpassen lassen

Die 13-jährige Luzia nutzte die Gelegenheit, sich von Julia McMahon zum allerersten Mal eine Kontaktlinse ins Auge setzen zu lassen. Die ist darin Profi und kümmert sich schon seit vielen Jahren darum, dass Kunden Fielmann im DEZ mit optimal angepassten Linsen verlassen. Genau dazu benötigt sie auch das Biomikroskop, durch das die Mädchen zuvor Hannahs Auge begutachtet hatten. Dass die Linsen richtig sitzen, ist laut McMahon wichtig, damit sie nicht ständig verrutschen und die Augen ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden.

Auch bei Farblinsen empfahl McMahon, diese anpassen zu lassen, damit das Auge nicht unterversorgt wird. Bei Luzia saßen die Kontaktlinsen „zur Probe“ gleich so gut, dass sie sich durchaus vorstellen kann, darauf einmal als Alternative zur Brille zurückzugreifen.

In der Werkstatt der Fielmann-Niederlassung im Donaueinkaufszentrum durfte Luzia Christina Punk helfen, den Schleifautomaten richtig einzustellen. Der sorgt dafür, dass die Gläser für jede Fassung in die richtige Form gebracht werden. „Das war interessant, wie schnell das geht“, war Luzias Fazit.

Werkstattleiterin Punk und Auszubildende Klara Skodova erklärten den interessierten Mädchen genau, was sie bei ihren verschiedenen Arbeiten jeweils zu beachten haben. So dauert zum Beispiel die endgültige Fertigstellung einer randlosen Brille deutlich länger, weil dabei zur Befestigung kleine Löcher ins Glas gebohrt werden müssen. „Dafür braucht man im Schnitt rund 45 Minuten“, schätzte Skodova. Die Schülerinnen erfuhren auch, dass Auszubildende bei Fielmann als Gesellenprüfung eine Brille vollständig selbst herstellen müssen. Kunststoffbrillen werden dabei aus Platten herausgefräst, Metallfassungen zunächst aus Draht im Rohzustand zusammengelötet.

Gutes Sitzen, Sehen und Aussehen

Im Verkaufsraum lernten die Achtklässlerinnen, auf was es im Kundengespräch alles ankommt. „Wichtig sind: gutes Sitzen, gutes Sehen und gutes Aussehen“, fasste Auszubildende Stefanie Ramsauer zusammen. Zunächst werde gemeinsam mit den Kunden daher die Brille ausgesucht, die am besten gefällt. Dabei greifen die Fielmann-Mitarbeiter auch auf Tablets zurück, auf denen vier Fotos mit verschiedenen Brillen gleichzeitig verglichen werden können. Gewisse Besonderheiten sind bei der Auswahl von vornherein zu beachten: „Wenn ein Kunde zum Beispiel unbedingt Brillengläser aus Glas möchte, kann er keine randlose Fassung auswählen.“ Beim dazu nötigen Bohren der Löcher würde das Glas nämlich bersten.

Sobald das passende Modell gefunden ist, wird mit dem Pupillometer geprüft, wo genau der Kunde durch die Brille schaut, damit die Gläser am Ende richtig eingestellt sind. Wenn die fertige Brille dann abgeholt wird, wird auf den perfekten Sitz geachtet. Eva (14) durfte bei Ramsauer Kundin spielen und ließ sich eine Brille exakt anpassen. „Die Brille darf nicht von der Nase rutschen, nicht drücken und muss hinter den Ohren richtig sitzen“, erklärte die Fielmann-Auszubildende. Am Ende passt Eva die „Probe-Brille“ optimal: „Die hat gut gesessen“, meint sie. Mit der Anpassung war sie durchweg zufrieden – auch weil sie so schnell ging.