Jobs
Osram streicht in Regensburg Stellen

Das Unternehmen Osram will in Regensburg 120 Jobs abbauen. Die IG Metall ist von der Vorgehensweise des Konzerns entsetzt.

30.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:13 Uhr
Isabel Pogner
Das Logo von Osram hängt auf der Hauptversammlung von Osram im Kongresszentrum der Messe. −Foto: Sven Hoppe/dpa

Die Firma Osram Opto Semiconductors will in Regensburg viele Stellen streichen. Und dasnach der Übernahme durch das österreichische Unternehmen AMSvor gut einem Dreivierteljahr. Das bestätigt Olga Redda von der IG Metall Regensburg. Sie kritisiert das Vorgehen und nennt – im Gegensatz zu Osram – konkrete Zahlen.

„Ich kann bestätigen, dass in Regensburg 120 und in München 140 Stellen abgebaut werden sollen“, sagt Redda. Die Mitarbeiter würden vor vollendete Tatsachen gestellt. Das Unternehmen selbst will sich dazu noch nicht äußern. Die Verhandlungen mit der Arbeitnehmerseite stünden noch aus. Allerdings schreibt Osram: „Bezogen auf den Standort Regensburg ist hervorzuheben, dass beispielsweise Bereiche wie die Fertigung sowie Forschung & Entwicklung davon unberührt bleiben.“

Wenig Transparenz

Es gehe eher um den Servicebereich, sagt Redda. Dort würden sich durch den Zusammenschluss laut Osram Arbeitsstellen überschneiden. Deren Abbau ist Reddas Meinung nach aber schwierig, denn beispielsweise in der IT brauche man die Kräfte vor Ort. Außerdem habe die Gewerkschaft keine Möglichkeit gehabt, nachzuprüfen, ob der Abbau dieser Stellen überhaupt notwendig sei.

Den rund 2500 Mitarbeitern in Regensburg sei bis zuletzt nichts von den Plänen erzählt worden, kritisiert Redda. Es habe immer geheißen, man wolle die Übernahme ohne Stellenabbau über die Bühne bringen. In ihren Augen seien die Beschäftigten dadurch gelähmt worden, „während im Hinterzimmer ganz andere Dinge geplant wurden“.

Mitarbeiter verunsichert

Der Stellenabbau solle sozialverträglich ablaufen, teilt der Konzern mit. Mitarbeiter könnten beispielsweise freiwillig Abfindungen annehmen. Redda glaubt auch, dass das funktionieren könnte. „Die Mitarbeiter sind extrem verunsichert“, schildert sie. Obwohl der Konzern gute Zahlen verbuche und immer weiter wachse, müssten nun viele um ihren Job bangen. Da könne es gut sein, dass sich manche freiwillig nach sichereren Alternativen umsehen. „Aber das kann ja nicht Sinn der Sache sein“, sagt sie. Die IG Metall wolle weiter mit Osram das Gespräch suchen.