Soziales
Parsberger Tafel braucht weitere Helfer

Seit 2006 gibt es in Parsberg den „Leb-mit-Treff“. Seine 63 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten ehrenamtlich.

16.08.2019 | Stand 16.09.2023, 5:26 Uhr
Günter Treiber

Maria Bauer, Schwester Pietro Prechtl und Irmgard Hierl (v.l.) sind vom ersten Tag an dabei, sioe betreuen auch jeden jeden Leb-mit-Treff. Foto: Günter Treiber

Auch wenn die Not noch so groß ist, beim Parsberger ökumenischen „Leb-mit-Treff“ gibt es immer eine Hilfe und das sogar weit über die Anforderungen an eine sogenannte „Tafel“ hinaus. Die Aufgabe der gemeinnützigen Tafeln ist es überschüssige, qualitativ einwandfreie Lebensmittel zu sammeln und diese an sozial und wirtschaftlich Benachteiligte zu verteilen.

Zweimal wöchentlich geöffnet

42 Frauen und Männer sind im Wechsel im Parsberger Leb-mit-Laden zweimal wöchentlich für Menschen da, deren Einkommen und das Haushaltsbudget bereits unter der Armutsgrenze liegt. Zum einen holen Fahrer Lebensmittel von Supermärkten, Geschäften und Bäckereien in Parsberg und den umliegenden Orten, Dietfurt, Hemau, Seubersdorf, Velburg, Lupburg und von der Hühnerfarm Haid ab, die gespendet werden.

Eine Kräfte zehrende Arbeit

Zum anderen werden die leicht verderblichen Lebensmittel dann in Kühlschränken gelagert, um sie anschließend an die sogenannten Kunden zu verteilen.

Jeden Mittwoch und Samstag ist für die Bedürftigen die Türe am TV-Sportheim von 14 Uhr bis 15 Uhr geöffnet.

Harte Arbeit für Mitarbeiter

Mittwochs gibt es bereits vorbereitete Kartons einfach zum Mitnehmen und samstags können die Kunden an langen Tischen aussuchen, was sie gerne möchten. Das alles hört sich einfach an Aber für die Männer und Frauen ist es harte, kräftezehrende stundenlange Arbeit, die es zu erledigen ist.

252 Menschen nehmen das Angebot an

Dann gibt es außer diesem „normalen“ Ablauf auch noch Sonderaktionen. So zum Beispiel derzeit aktuell, der Schulbeginn im September. „Wir haben unter den derzeit 252 Personen, die regelmäßig unser Angebot annehmen, auch 141 Kinder und davon 74 Schulkinder“, sagte die Büroleiterin Maria Bauer, „da brauchen wir wieder Schulranzen und Schulsachen vom Heft über Federmapperl bis hin zu vielen Dingen, die ein Kind in der Schule braucht“.

Weitere Aktionen sind geplant

Was Maria Bauer damit sagen möchte, geht an Eltern, deren Kinder gewisse Dinge nicht mehr brauchen. Sie können diese Dinge, die allerdings schon noch gut erhalten sein sollten, beim Leb-mit-Treff vor den Öffnungszeiten abgeben.

Für weitere Aktionen werden unter anderem Kinderschuhe benötigt, Hygieneartikel, Waschmittel und vieles mehr. Eine weitere Sonderaktion gibt es vor Weihnachten. Wer da etwas schenken möchte, dem wird es gerne abgenommen.

Drei Frauen sind quasi immer da

Aber gehen wir zurück zu denen, die sich jede Woche um die Ärmsten der Armen bemühen, nämlich zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Da gibt es drei Frauen, die sozusagen die Leitung haben und das sind die, die immer anwesend sind: Schwester Pietro Prechtl, Irmgard Hierl und Maria Bauer.

Im Gespräch mit dem Tagblatt verwies Schwester Pietro Prechtl auf das Durchschnittsalter aller Helferinnen und Helfer, das bei 66 Jahren liegt. „Wir bräuchten dringend Nachwuchs, je jünger desto besser“, sagte die Gesamtleiterin, „wenn man bedenkt, dass viele unter uns bereits das 70. oder 80. Lebensjahr hinter sich haben, ist doch dieser Wunsch berechtigt“. Wer sich dem Leb-mit-Treff zur Verfügung stellt, tut Gutes für benachteiligte Menschen und gibt ihnen praktische Hilfe zum Leben.

Leb-mit-Treff lebt Ökumene

Der Leb-mit-Treff wurde am 30. Juni 2006 von den evangelischen und katholischen Kirchengemeinden ins Leben gerufen. Unterstützt wurden und werden sie weiterhin von der Stadt Parsberg, dem Landkreis Neumarkt und dem Diakonischen Werk Neumarkt.

Die Lebensmittelausgabe befand sich damals im Parsberger Krankenhaus, bis dies aus Krankenhaus-organisatorischen Gründen nicht mehr möglich war. Man war lange am Suchen und überlegen, wohin.

Bürgermeister Josef Bauer fand dann nach vielen Bemühungen um einen geeigneten Ort im Jahr 2013, den Saal im TV-Sportheim. Ansprechpartner für alle Angelegenheiten und Probleme, vor allem dann, wenn man Hilfe anbieten möchte, ist Schwester Pietro Prechtl, erreichbar in der Dr. Nardinistraße 23 in Parsberg, unter der Telefonnummer (09492) 9543610 sowie Jutta Spengler, Alte Seer-Straße 1, unter der Telefonnummer (09492) 5299.

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